Potentilla canescens Besser

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 2. Nymphaceae bis Primulaceae (2 nd edition) (p. 956): Rosaceae, Birkhaeuser Verlag : 393

Potentilla canescens Besser

Graues Fingerkraut

Ist P. argentea (Nr. 13a) sehr ähnlich. Die Teilblätter von P. canescens sind jedoch meist auch gegen die Basis hin fiederteilig, haben jederseits 5-9 zahnähnliche Abschnitte, sind oberseits hellgrün und unterseits nur locker filzig behaart und deshalb graugrün; Rand flach, nicht nach unten umgebogen (nach Wolf 1908 sicherstes Unterscheidungsmerkmal gegenüber P. argentea ). - Blüte: Frühsommer.

Zytologische Angaben. 2n = 42: Material aus der Umgebung von Schaffhausen; Embryosack entwickelt sich aus somatischem Gewebe (Rutishauser 1943b), ohne Herkunftsangabe des Materials (Christoff und Papasowa 1943), Material aus dem Elsaß (Gagnieu et al. 1961).

Standort. Kollin. Trockene, sandige, steinige bis lehmige, kalkhaltige bis kalkfreie Böden in warmen Lagen. Steppenähnliche Wiesen (keine geschlossene Pflanzendecke), an Mauern und Felsen.

Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: In Europa nordwärts bis Mittelfrankreich, Mitteldeutschland, Südpolen, Mittelrußland; südwärts bis Südfrankreich, Sizilien, mittlere Balkanhalbinsel; in Asien durch Westsibirien bis in den Altai, Südwestasien. - Im Gebiet: Oberrheinische Tiefebene, in den Vogesen nordwärts bis ins Bruchtal, Nordschweiz, Hegau, Baar, Savoyen, Wallis, südliches Tessin und angrenzende Gebiete, Gegend von Bergamo.

Bemerkungen. P. canescens ist sehr formenreich, doch sind faßbare geographische Sippen nicht bekannt. Gleiche Abweichungen (Behaarung, Zähnung der mittleren und untern Stengelblätter) sind durch das ganze Verbreitungsgebiet der Art nebeneinander zu finden.

Neuerdings wird für P. canescens der Name P. inclinata Vill. gebraucht.