Tachinomorphus paramerus, Schülke, 2006
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5434286 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03F987C2-FB0D-FFD7-2B82-4B67FE4F1602 |
treatment provided by |
Valdenar |
scientific name |
Tachinomorphus paramerus |
status |
sp. nov. |
Tachinomorphus paramerus View in CoL spec. nov.
H o l o t y p u s -: "Indo-China R.V. de Salvaza 1920-47 / Luang Prabang: Pang Bo. 29.III.1920 R.V. de Salvaza. / Tachinomorphus n. sp. [handschriftlich] / HOLOTYPUS Tachinomorphus paramerus sp. n. det. M. Schülke 2005" (BMNH).
P a r a t y p u s -: "Sankiang 8.193 4 Wassuland / W. Sichuan, China Sankiangkou leg. Friedrich / Tachinomorphus n. sp. Det. J.M. Campbell/ PARATYPUS Tachinomorphus paramerus sp. n. det. M. Schülke 2004 [gelb]", 1 (NHMW).
Messwerte des Holotypus (in mm): KBr: 1,48; HBr: 3,51; HL: 1,83; FBr: 3,60; FNL: 2,03; FSL: 2,65; VKL: 5,14; GL (bis Segment VI): 9,08; AL: 0,33; AedL: 1,63.
Indizes: KBr/HBr: 0,42; HBr/HL: 1,97; HBr/FBr: 0,97; HL/FNL: 0,90; HL/FSL: 0,69; FBr/FSL: 1,36.
Längenverhältnis der Fühlerglieder I-XI: 16:10:12,5:11:10:10:9:8,5:8:8:16. Länge/Breite der Fühlerglieder III: 1,72; IV: 1,47; V: 0,83; VI: 0,80; VIII: 0,65; X: 0,60; XI: 1,33.
B e s c h r e i b u n g:Einfarbigschwarzbraun,lediglichdieHinterränderderAbdominalsegmente, die Beine, die Taster und die Basis der Antennen heller braun.
Tachinomorphus paramerus ist eine grosse und robuste Art der Gattung von etwa 10 mm Körpergrösse, habituell unterscheidet sie sich durch die kurzen Elytren und die grobe Punktierung von anderen Gattungsvertretern ( Abb. 3A View Abb ). Kopf klein, weniger als halb so breit wie das Pronotum (KBr/HBr 0,42), etwas quer. Augen mässig gross, wenig aus dem Kopfumriss hervorragend. Antennen kurz und kräftig, zurückgelegt nur die Mitte des Pronotums erreichend. Glieder 1 bis 4 länger als breit, glatt und nur mit wenigen Tastborsten versehen, ab Glied 5 stark verbreitert und zusätzlich fein und dicht behaart. Glied 5 bereits deutlich quer, die folgenden Glieder breiter werdend, die vorletzten Glieder deutlich quer. Endglied wenig gestreckt, nur 1,33 ✕ so lang wie breit.
Pronotum stark quer (HBr/HL 1,97). Vorderecken nach vorn und aussen umgebogen und breit verrundet, Hinterecken etwas ausgezogen, einen deutlichen spitzen Winkel bildend. Randung des Pronotums vorn und an den Seiten deutlich, hinten fehlend.
Mesosternum nach vorn stark abfallend, einen deutlichen Kiel bildend ( Abb. 3C View Abb ). Metasternum mit breiter Mittelfurche ( Abb. 3B View Abb ).
Scutellum klein, abgerundet dreieckig.
Elytren so breit wie das Pronotum und kaum länger als dieses, insgesamt deutlich breiter als lang (FBr/FSL 1,36). Schultern deutlich ausgebildet, die grösste Breite der Elytren befindet etwa in der Mitte, nach hinten wenig verengt.
Abdomen gleichmässig nach hinten verengt. Die Seitenrandung der Segmente ist nur an Segment III breit, an Segment IV deutlich, von Segment V nach hinten fehlend. Tergit III mit einem Paar grosser, quer liegender Tomentflecken ( Abb. 3K View Abb ). Tergit VII mit deutlichem Hautsaum (palisade fringe).
Beine sehr robust. Schenkel und Schienen breit, Hinterschenkel auf der Hinterseite mit einer breiten Furche. Letztes Glied der Vordertarsen so lang wie die vier Basalglieder, die letzten Glieder der Mittel- und Hintertarsen so lang wie die drei ersten Glieder zusammen ( Abb. 3D, E View Abb ).
Punktierung ( Abb. 3 View Abb F-I): Kopf mit dichter feiner Punktierung. Diese ist etwas unregelmässig und besteht aus grösseren Punkten (Durchmesser etwa 10 µm) und feinen Punkten (2-3 µm Durchmesser). Abstand der Punkte etwa 25-30 µm. Pronotum ebenfalls mit doppelter Punktierung aus grösseren, tiefen Punkten von etwa 10 µm Durchmesser und 25-30 µm Abstand und einer feinen dazwischen gelagerten Punkten von 2-3 µm Durchmesser. Elytren viel gröber und dichter als das Pronotum, entlang der Naht noch etwas dichter und kräftiger als an den Seiten punktiert. Durchmesser der Punktierung etwa 20 µm, Punktabstand etwa 40 µm. Tergite mit ähnlich dichten und kräftigen Punkten wie auf den Elytren, in denen im Gegensatz zum Vorderkörper eine feine helle Behaarung von ca. 30 µm Länge inseriert.
Mikroskulptur: Kopf auf dem Scheitel glatt und glänzend, nur vorn und an den Seiten mit quermaschiger Mikroskulptur von ca. 1 Masche / 10µm, Pronotum nur am Aussenrand mit Spuren einer aufgelöst quermaschigen Mikroskulptur gleicher Maschenweite wie auf dem Kopf. Elytren ebenfalls nur an den Schultern mit erloschener quermaschiger Mikroskulptur von etwa 1 Masche / 10 µm. Abdomen mit kräftiger quermaschiger Mikroskulptur von ca. 1 Masche /10 µm.
Männchen: Vordertarsen erweitert. Hinterrand von Sternit VII ( Abb. 4C, D View Abb ) in der Mitte ewas ausgerandet, am Hinterrand auf beiden Seiten mit einer grossen Borste und neben der Ausrandung mit einer Gruppe von etwa 5-7 hellen Borsten. Sternit VIII ( Abb. 4E, F View Abb ) mit breitem, gerundetem Mittelausschnitt, die Aussenlappen stark reduziert. Tergit VIII vierlappig ( Abb. 4G, H View Abb ), die Aussenlappen im Gegensatz zu T. assamensis und T. duplepunctatus kürzer und breiter. Sternit IX ( Abb. 4K View Abb ) apikal schmaler werdend, am Hinterrand mit einem unsymmetrischen Einschnitt. Tergalteile IX ( Abb. 4I View Abb ) sehr breit. Tergit X häutig, apikal verbreitert und fächerförmig in einer langen Behaarung endend ( Abb. 4L View Abb ). Aedoeagus im Gegensatz zu anderen Gattungsvertretern ventrad abgeflacht ( Abb. 4A, B View Abb ) mit breiter und gestreckter Paramere, die apikal kurz gespalten ist. Apex der Paramere ohne auffällige Behaarung, ventral an den Seiten und in der Mitte mit Reihen und Feldern sehr kleiner Tastborsten.
Weibchen: Sternit VIII sechslappig ( Abb. 5C View Abb ), die Mittellappen mässig schlank, apikal mit jeweils etwa 7 bis 9 hellen Borsten. Mitteleinschnitt zwischen den Mittellappen abgerundet und wenig tief, etwa ein Viertel der Länge des Sternits erreichend. Tergit VIII ( Abb. 5D View Abb ) vierlappig mit kurzem, zugespitztem Mitteleinschnitt. Mittellappen so lang wie die Seitenlappen, diese apikal mit einer langen Tastborste und einem zusätzlichen Kranz aus etwa 10 kurzen Borsten ( Abb. 5E View Abb ). Proximal-Gonocoxite apikal mit sehr kräftigen, kurzen Borsten ( Abb. 5G View Abb ).
Verwandtschaftsbeziehungen und Differentialdiagnose: Tachinomorphus paramerus unterscheidet sich von den orientalischen Gattungsvertretern durch die robuste Gestalt, die kurzen Elytren und die kräftige Punktierung von Elytren und Abdomen. Von den mit
ähnlicher Mikroskulptur ausgestatteten T. assamensis und T. duplepunctatus ausserdem durch die folgenden Merkmale:
• die kräftigen Beine mit hinten gefurchten Hinterschenkeln,
• die stärker als bei T. assamensis verloschene Mikroskulptur,
• den deutlicher als bei den anderen Arten modifizierten Hinterrand des -Sternit VII ( Abb. 4C, D View Abb );
• das nicht deutlich vierlappige -Sternit VIII ( Abb. 4E, F View Abb ),
• die sehr breiten -Tergalteile IX (Abb. Abb. 4I View Abb ) ohne Sonderbildungen, und
• den grossen, ventrad abgeflachten Aedoeagus mit breiter apikal gespaltener Paramere ohne auffällige Apikalbeborstung ( Abb. 4A, B View Abb ).
Tachinomorphus paramerus ist wahrscheinlich mit keiner anderen bekannten orientalischen Art der Gattung nahe verwandt. Eine abschliessende Bewertung lässt sich zurzeit nicht vornehmen, da von der Mehrzahl der beschriebenen Tachinomorphus die männlichen und weiblichen Geschlechtsmerkmale unbekannt sind.
Die beiden vorliegenden Exemplare der habituell sehr auffälligen Art sind in Habitus, Punktierung und Mikroskulptur identisch, so dass ich sie für konspezifisch halte obwohl die beiden Fundorte ca. 1300 km voneinander entfernt liegen.
D e r i v a t i o n o m i n i s: Der Name der Art (lat., adj.) bezieht sich auf die auffällig breite und gestreckte Paramere.
V e r b r e i t u n g Der Holotypus wurde in der Umgebung von Luang Prabang im Norden von Laos gesammelt, der weibliche Paratypus stammt aus einer älteren Aufsammlung aus dem Westen von Sichuan. Auf Grund der Entfernung der beiden Fundorte kann davon ausgegangen werden, dass die Art im südlichen China und dessen südlichen Nachbarstaaten weiter verbreitet ist.
B i o l o g i e: Über die Sammelumstände beider vorliegender Exemplare liegen keine weiteren Informationen vor.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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