Silene dioeca

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 778

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/8D2F1E60-1A4F-5E65-A0CD-AF00420850B8

treatment provided by

Donat

scientific name

Silene dioeca
status

 

Silene dioeca (L. em. Miller) Clairv.

( Melandrium dioecum [L.] Simonkai, M. diurnum [Sibth.] Fries, M. rubrum [Weigel] Garcke, M. silvestre [Schkuhr] Röhl.)

Rote Waldnelke

1-2 jährig oder ausdauernd, mit grundständigen Blattrosetten; 30-90 cm hoch; ziemlich dicht behaart, aber nicht weißwollig (Haare mehrzellig, besonders am Kelch teilweise drüsig, bis 2,5 mm lang); nur mit ♂ oder nur mit ♀ Blüten. Stengel aufrecht, im obern Teil oft verzweigt, nicht klebrig. Blätter breit lanzettlich bis oval, 1 ½ - 5 (im Mittel 2 ½) mal so lang wie breit. Blüten locker rispenartig angeordnet, am Tage geöffnet, geruchlos. Kelch 10-13 mm lang, meist rötlich, mit bis 2 mm langen, mehrzelligen Haaren, bei den ♂ Blüten ± zylindrisch und 10nervig, bei den ♀ Blüten eiförmig und 20nervig; Kelchzähne etwa ⅕ so lang wie der verwachsene Kelchteil (2-3 mm). Kronblätter 15-25 mm lang, hellpurpurn, vorn wenig tief 2teilig, mit breiten, ovalen Zipfeln, am Schlundeingang mit 2teiliger, 1-2 mm hoher Schuppe (am Rand oft gezähnt, bei ♂ Blüten größer als bei ♀). Griffel 5. Kapsel 10-13 mm lang, sich mit 10 zurückgerollten Zähnen öffnend, im Kelch fast ungestielt. Samen 1-1,5 mm im Durchmesser. - Blüte: Frühling und früher Sommer, ein 2. Mal im Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 24 (♂ und ♀ Pflanzen): Material von vielen Orten Europas (D. Löve 1944, Baker und Jackson 1951, Löve und Löve 1956b, Blackburn und Morton 1957, Sorsa 1963; weitere Autoren bei Löve und Löve 1961). ♀ Pflanzen mit 2 X-Chromosomen, ♂ Pflanzen mit 1 X - und 1 etwas größeren Y-Chromosom (Favarger 1946, Westergaard 1958, dort auch ältere Literatur zitiert).

Standort. Kollin, montan und subalpin, selten alpin. Feuchte, nährstoffreiche, tonige Böden. Lichte Laubmisch- und Auenwälder, Fettwiesen, Quellfluren, Hochstaudenfluren, Lägerstellen.

Verbreitung. Eurosibirische Pflanze: Europa (ohne Island und ohne arktische Gebiete, im Süden nur in den Gebirgen); Sibirien ( ostwärts bis zum Altai), Turkestan; Nordwestafrika. Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet verbreitet und häufig.

Bemerkungen. In neuerer Zeit wird der Name Melandrium dioecum als Nomen ambiguum (vgl. Janchen 1963) betrachtet. Wird die Art aber in die Gattung Silene gestellt, so kann das bei uns gebräuchliche Epitheton " dioeca " beibehalten werden.

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