Planeustomus rosti ( REITTER , 1884)

Schülke, Michael, 2019, Zur Taxonomie und Verbreitung einiger westpaläarktischer Arten der Gattung Planeustomus J V (Coleoptera, Staphylinidae, Oxytelinae), Linzer biologische Beiträge 51 (2), pp. 1315-1324 : 1321-1322

Planeustomus rosti ( REITTER, 1884)

Untersuchtes Material: GRIECHENLAND: Zante , Kalamaki, 2 Ex. ( MNB, cSch) ; Zante, Kalamaki, 1909, leg. M. Hilf, 12 Ex. ( SDEI, cSch) ; Corfu Reitter, 965, Rosti Rtt. typ., D.E.I. coll. von Heyden, 3 Ex. ( SDEI) ; Corfu Reitter, Compsochilus Rosti m., Coll. Kraatz, 1 Ex. ( SDEI) ; Corfu, Reitter, Coll. Kraatz, 3 Ex. ( SDEI) ; Corfu, Reitter, Coll. Weise, 2 Ex. ( SDEI) ; Corfu, Reitter, 10 Ex. ( MNB, NMP, cSch) ; Corfu, J. Sahlberg, Coll. v. Heyden, 1 Ex. ( SDEI) ; Corfu, Reitter, Planeustomus elegantulus Kr. , 1 Ex. ( MNB) ; Corfu, J. Sahlberg, 131, 71682, Compsochilus elegantulus Kraatz , 1 Ex. ( MNB) ; Corfu, Reitter, Rosti Reitt. coll. Reitter, ex auctore, elegantulus, Planeustomus elegantulus Kr. , 1 Ex. ( MNB) .

Unter dem untersuchten Material befinden sich trotz gegenteiliger Auszeichnung keine Typen. Das in zahlreichen Sammlungen befindliche Material von Korfu hat in keinem Fall Typencharakter, die Art wurde ausdrücklich nach Exemplaren von Zakynthos beschrieben. Reitter hat selbst keine Typen ausgezeichnet und teilweise auch nach der Originalbeschreibung gesammeltes Material als "typisch" bezeichnet. Reitter war 1883 und 1888 zweimal selbst auf den Ionischen Inseln und hat über seine Insektenhandlung vielleicht auch Material anderer Sammler unter seinem Namen verkauft (siehe zahlreiches Material mit der Bezeichnung "Caucasus Reitter" oder "Sibirien Reitter", also aus Gegenden, in denen er selbst nie gesammelt hat).

Die Art ist bisher nur von den ionischen Inseln Korfu und Zakynthos bekannt (SCHÜLKE & SMETANA 2015).

Planeustomus rosti ist P. palpalis sehr ähnlich. Die in der Originalbeschreibung angegebenen Grössen- und Färbungsunterschiede, sowie der angeblich unterschiedliche Bau der Fühler lassen keine sichere Identifikation zu. Planeustomus rosti ist zwar im Durchschnitt deutlich dunkler gefärbt als P. palpalis , die Färbung unterliegt aber einer gewissen Variabilität, gleiches gilt für die Form der Fühlerglieder. An der Validität der Art besteht jedoch kein Zweifel. So besitzt P. rosti ähnlich wie P. flavicollis aber weniger stark ausgeprägt, kleinere und deutlich weniger aus dem Kopfumriss hervorragende Augen als P. palpalis (Habitus siehe Abb. 3 ). Ausserdem besteht ein deutlicher Genitalunterschied sowohl in der Grösse des Aedoeagus ( P. palpalis : AedL: 0,35 mm MedL: 0,28 mm; P. rosti : AedL: 0,49 mm MedL: 0,39 mm) als auch in der Form des apikalen Teils des Aedoeagus-Medianlobus und in der Form der Parameren ( Abb. 5 ).

Figures

Abb. 1-3: Habitus von (1) Planeustomus palpalis (ERICHSON), Deutschland, Brandenburg; (2) P. flavicollis FAUVEL, Deutschland, Rheinland-Pfalz und (3) P. rosti REITTER, Griechenland, Korfu. Massstab 1,0 mm

Abb. 4-7: Aedoeagi von (4) Planeustomus palpalis (ERICHSON), Deutschland, Brandenburg; (5) P. rosti REITTER, Griechenland, Zakynthos; (6) P. elegantulus (KRAATZ), Griechenland, Kreta und (7) P. filiformis QUEDENFELDT, 1882, Holotypus. Massstäbe 0,1 mm.