Dufourea (Halictoides) dentiventris (NYLANDER 1848)

A. W, 2008, Die westpaläarktischen Arten der Gattung Dufourea LEPELETIER 1841 (Insecta: Hymenoptera: Apoidea: Halictidae: Rophitinae) Fünfter Nachtrag, Linzer biologische Beiträge 40 (1), pp. 581-625 : 591-593

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5428815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/B660730A-FFFB-9349-4AF9-1C75FEF60976

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Valdenar

scientific name

Dufourea (Halictoides) dentiventris (NYLANDER 1848)
status

 

Dufourea (Halictoides) dentiventris (NYLANDER 1848)

Zum Gebrauch des korrekten Namens:

In EBMER (1999: 205, 214-216) habe ich ausführlich dargelegt, warum der Name dieser Biospezies durch die Kommission des ICZN fixiert werden soll. Der Name D. dentiventris wurde von Anfang an und ausschliesslich bei allen (!) Autoren verwendet. Das ältere Synonym D. dejeanii LEPELETIER 1841 war durch die absolut ungenügende Beschreibung, fehlendem locus typicus und vor allem verschollenen authentischen Exemplaren undeutbar und wurde nie verwendet, bis BAKER (1994) verschollene Exemplare im Museum Oxford aufgestöbert hat. Baker hat jedoch keinerlei Anstalten gemacht, den von Anfang an einzig gebrauchten Namen D. dentiventris zu stabilisieren. Daher habe ich zuerst eine englische Version mit Hilfe von Dr. Paul Westrich im Anhang von EBMER (1999) publiziert, damit bis zur Entscheidung der Kommission der bisherige Gebrauch des Namens beibehalten wird. Dann konnte ich den Case 3157 (2001) publizieren, wobei mir der Sekretär der Kommission sehr behilflich war. Im Opinion 2001 vom Juni 2002 entschied die Kommission mit Mehrheit, dass der Name Dufourea dentiventris NYLANDER 1848 beizubehalten ist.

Erstmals habe ich in einem an sich völlig klaren Fall, nämlich ausschliesslicher Gebrauch eines Namens seit der Erstbeschreibung der Art im Jahr 1848, sicherheitshalber gegen mutwillige Namensänderung die Bitte um Konservierung dieses Namens der Kommission vorgelegt und habe aus dem eindeutigen Sachverhalt eine einstimmige Entscheidung dafür erwartet. Irritiert haben mich die Begründungen dreier Mitglieder für die Ablehnung der Konservierung des Namens D. dentiventris . Insbesonders Prof. Philippe Bouchet waren 20 Publikationen seit 1935 mit dem Namen D. dentiventris zu wenig, dass die Kommission ihre Vollmacht zur Konservierung verwendet: "The application (paras. 1 and 2) indicates 20 usages of the name Halictoides dentiventris since 1935. In my view this does not justify the use of the plenary power to set aside priority". Dazu stelle ich fest: In dem damals gültigen Artikel 79 (b) des ICZN war ausdrücklich festgehalten, "dass keine Verwendung des älteren Namens während der unmittelbar vorausgehenden 50 Jahre bekannt ist, und dass der Name, den er verdrängen würde, während desselben Zeitraumes von mindestens 5 verschiedenen Autoren und mindestens 10 Veröffentlichungen auf ein bestimmtes Taxon als dessen mutmasslicher gültiger Name bezogen wurde." Nun habe ich bei der Eingabe mit dem Case 3157 an die Kommission nur die jüngere Literaturzitate ab 1935, das waren 65 Jahre (also mehr als gefordert!), und die Zahl der zitierten Autoren vermehrt sowie doppelt (!) soviele Veröffentlichungen als vorgesehen zitiert. Ich finde es absurd, dass sich ein Mitglied der Kommission selbst nicht an die Vorgaben des ICZN hält.

Die Eingabe an die Kommission habe ich ab 1999 vorbereitet, März 2001 wurde der Case 3157 publiziert und mit 1. März 2002 entschied die Kommission. Inzwischen wurden die Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur in der Vierten Auflage angenommen und publiziert, gültig ab 1. Jänner 2000; die deutsche Version lag mir erst mit März 2001 vor – solche juristische Texte sind in englisch schwer zu lesen. Mit Artikel 23.9 des Neuen ICZN hätte ich mir die ganze Eingabe an die Kommission ersparen können, denn dieser Artikel beendete de facto den Trend zur absoluten Priorität der vorher gültigen Regeln Art. 79(b), dass in jedem Fall die Kommission damit befassen ist. Nach dem Artikel 23.9.1.1. des ICZN von 2000 ist das ältere Synonym D. dejeanii nach 1899 nie als gültiger Name benutzt worden und der uneingeschränkte Gebrauch des jüngeren Synonyms D. dentiventris würde die Anforderungen des Artikels 23.9.1.2 erfüllen. Ich wollte noch einen ähnlich gelagerten Fall bei den Halictidae der Kommission vorlegen, sah aber wegen der Einwendungen von drei Mitgliedern im Case 3157/Oponion 2001 davon ab. Mit dem neuen Artikel 23.9 sehe ich eine sinnvolle Lösung, die natürlich in passendem Zusammenhang publiziert werden soll, weil es keine Art aus der Gattung Dufourea betrifft. Besonders bedenklich finde ich es, dass gegenwärtig, ab der Neuwahl in die Kommission am 18. August 2006 kein einziges Mitglied aus dem deutschsprachigen Raum diesem Gremium angehört.

Verbreitungsangaben für Europa – kritische Sichtung:

D. dentiventris ist eher eine Waldrandart, streng oligolektisch an Campanula gebunden, in der kühlen und gemässigten Zone Eurasiens nahezu transpaläarktisch verbreitet, im Osten bis Nordkorea (siehe EBMER 1984: 365, 1999: 205. PESENKO 1998: 609, 2006: 335) bisher gefunden. Kritisch zu sichten ist die Verbreitung im Süden der Westpaläarktis, denn ein Vorkommen im "Kaukasus" geistert seit WARNCKE (1981: 286) durch die Literatur.

Als südwestlichstes Vorkommen liegen sichere Funde aus den zentralen Pyrenäen vor, seit PÉREZ bekannt und mehrfach später gesammelt, auch von mir selbst sowohl auf der französischen Nordseite als auch auf der spanischen Südseite in beiden Geschlechtern gesammelt. Weiter westlich besammelte ich die Sierra de la Demanda und die Picos de Europa, aber D. dentiventris war nicht zu finden, obwohl ich in den Picos de Europa erstmals D. paradoxa fand. Die südlichen Funde in den Alpen: in den Alpes maritimes (Auron) fing ich die Art selbst, sowie von PAGLIANO (1988: 117) liegen glaubwürdige Funde aus Piemont, dem Aosta-Tal, Trentino und Julische Alpen (Musi Lusevera) vor, deren Determinationen weitgehend auf mich zurückgehen. Die weiteren darin zitierten Fundangaben aus der Emilia Romagna View in CoL und der Toscana kann ich nicht bestätigen und halte sie für äusserst unwahrscheinlich, denn Claudia PIATTI (2006), die diese Region intensiv besammelt hat, brachte D. dentiventris von den Hochlagen Umbriens nicht mit.

Im Südosten Europas ist D. dentiventris mehrfach glaubwürdig aus Slowenien (vom Berg Nanos; Kum) (GOGALA 1992: 22), in Rumänien in den südlichen Karpaten im Raum Sibiu ( GOAGA 1972: 131) gemeldet. Weiter südlich ist sie auf der balkanischen Halbinseln nicht gefunden worden. Die pauschalen Meldungen vom Kaukasus, ohne konkrete Ortsangabe ( WARNCKE 1981: 286 und ihm folgend PESENKO & ASTAFUROVA 2006: 335 ohne konkrete Funddaten) sind nicht verifizierbar, auch ist kein Exemplar in der Sammlung Warncke aus dem Kaukasus vorhanden und diese Fundangabe zu streichen.

Kingdom

Fungi

Phylum

Ascomycota

Class

Lecanoromycetes

Order

Teloschistales

Family

Teloschistaceae

Genus

Dufourea

Loc

Dufourea (Halictoides) dentiventris (NYLANDER 1848)

A. W 2008
2008
Loc

D. dentiventris

PESENKO Yu 2006: 335
EBMER A 1999: 205
PESENKO Yu 1998: 609
EBMER A 1984: 365
WARNCKE K 1981: 286
1984
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