Attemsia stygium

K. W. Verhoeff, 1929, Arthropoden aus südostalpinen Höhlen., Mitteilungen über Höhlen- und Karstforschung 1929, pp. 41-55 : 45-46

10. Attemsia stygium , carniolense Verh.

1. IX. 28 Mackova jama b. Laze, Planina, durch Herrn Pretner 1 ♂ 1 ♀ gefunden .

♂ 20 mm, graubraun, mit braunen medianen Rückenstreifen. -

Für die Attemsia-Formen gebe ich hauptsächlich nach dem so auffallend gebauten 7. Beinpaar des ♂ folgenden Schlüssel:

a) Trochanter und Präfemur in einen Fortsatz ausgezogen. Basis der Coxa ohne Fortsatz. Riesenfortsatz der Coxa nach auswärts gerade über der Basis stehend (Abb, 114-120, Taf. VII, Nova Acta Halle XCII N. 2, 1910, 31.-35. Diplop. - Aufsatz).

1. dolinense Verh.

b) Trochanter und Präfemur ohne Fortsatz, Riesenfortsatz gegen die Basis nach innen gebogen......... c, d,

c) Der Riesenfortsatz verläuft ohne äußere Erweiterung, seine Endfortsätze sind kürzer, aber am Grunde stark abgesetzt. Coxale Basis ohne Griffelfortsatz.

2. falciferum Verh.

d) Der Riesenfortsatz besitzt eine breit gerundete äußere Erweiterung, seine Endfortsätze sind länger, aber am Grunde nicht abgesetzt. Coxale Basis mit einem am Grunde gelenkig abgeschnürten Griffelfortsatz.

3. stygium Latz .

× Hintere Gonopoden eingliedrig und mit abgerundetem Rudiment. Syncoxit der vorderen Gonopoden mit tief eingebuchtetem Aufsatz. Endspitze der Cheirite nach innen etwas vorragend (Abb. 56-58 in meinem IV. Aufsatz, Archiv f. Nat. Berlin 1896).

3a. stygium , carniolense Verh.

×× Hintere Gonopoden zwei gliedrig und außerdem mit Rudiment. Syncoxit der vorderen Gonopoden mit schmal eingeschnittenem Aufsatz. Endspitze der Cheirite hinter der angeschwollenen inneren Rundung erheblich zurückbleibend (Abb. 24 und 25 in Attems Aufsatz zool. Jahrbücher 12. Bd. 1899).

3b. stygium (genuinum) Latz. Att.

Nach den vorderen Gonopoden ergibt sich folgende Uebersicht:

a) Nebenarm der Cheirite schmal, fingerförmig und zugleich etwas hakig gestaltet, reichlich bewimpert. Syncoxit ein einheitliches Kissen mit breiter Abrundung bildend, ohne medianen Einschnitt (Abb. 35-37 in meinem VIII. Aufsatz, Archiv f. Nat. Berlin 1899).

1. falciferum Verh.

b) Nebenarm der Cheirite blattartig und breit, höchstens am Ende etwas bewimpert. Syncoxit mit schmalem Aufsatzlappen, der in der Mediane eingeschnitten oder eingebuchtet ist... c, d,

c) Nebenarm der Cheirite gegen das Ende stark verschmälert und hier fein gewimpert. Endlappen des Cheiritstammes breit.

2. stygium Latz .

d) Nebenarm der Cheirite gegen das Ende wenig verschmälert und hier ohne Wimperung. Endlappen des Cheiritstammes schmal.

3. dolinense Verh.

Während dolinense und falciferum als Dolinen- und Felsgeklüfttiere beobachtet worden sind, kommt stygium sowohl in Dolinen als auch in Höhlen vor, ohne aber eine cavernikole Anpassung zu zeigen.