Molinia litoralis Host

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 312

Molinia litoralis Host

( M. altissima Link , M. arundinacea Schrank )

Strand-Pfeifengras

1,2-2,5 m hoch. Blätter meist 8-12 mm breit, allmählich zugespitzt. Rispe bis 60 cm lang, mit langen, etwas abstehenden Ästen. Ährchen 6-9 mm lang. Längste Deckspelzen 4,5-6 mm lang. - Blüte: Spätsommer.

Zytologische Angaben. 2n = 90: Material aus der Schweiz (Gorge de l’Orbe) und aus Frankreich ( Dép. Doubs) (Guinochet und Lemée 1950), aus Ungarn (Ujhelyi in Löve und Löve 1961).

Standort. Kollin und montan. Schwere, wechselfeuchte, wasserzügige bis trockenere, kalkhaltige Tonböden, oft an steilen Hängen ( Rutschhänge). Lichte Waldgesellschaften, Waldschneisen, Waldränder; besonders im Pino-Molinietum E. Schmid 1936 (= Molinietum litoralis Scherrer 1925 ). Oft auch am Rande des Molinietum coeruleae W. Koch 1926 (s. unter M. coerulea Nr. 1).

Verbreitung. Nicht untersucht; wahrscheinlich weite Gebiete Europas; wird auch aus dem Kaukasus angegeben. - Im Gebiet verbreitet, ziemlich häufig; früher als Streupflanze gelegentlich kultiviert.

Bemerkungen. M. litoralis ist in allen Teilen gröβer als M. coerulea ; qualitative äuβere Merkmale sind wenig bekannt. M. litoralis ist deshalb meist nur als Varietät von M. coerulea gewertet worden. Da M. litoralis polyploid ist und meist einen charakteristischen Standort besiedelt (nach Paul 1937 kommen in bayrischen Auenwäldern aber beide Arten nebeneinander vor), fassen wir M. litoralis als selbständige Art auf. M. coerulea und M. litoralis sind polymorph (vgl. dazu Paul 1937) und sollten zytogenetisch untersucht werden. Erst nachher können nomenklatorische Fragen diskutiert werden.