Orthetrum coerulescens (Fabricius, 1798)
publication ID |
https://doi.org/ 10.5169/seals-985888 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.8113361 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/D21687B9-490D-992D-16E4-B377FC576C7A |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Orthetrum coerulescens |
status |
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Fauna des Chuderriets. Von 1983 bis 2019 wurden an den Gräben insgesamt 26 Libellenarten nachgewiesen. Die meisten davon waren Gastarten und stammten aus der näheren und weiteren Umgebung, während elf im Gebiet ständig oder zumindest zeitweise bodenständig waren ( Tab. 1 View Tab ) . Als häufigste Grosslibelle erwies sich der Kleine Blaupfeil
Orthetrum coerulescens View in CoL View at ENA .
Von dieser Art liessen sich in jedem Jahr an allen Grabenabschnitten territoriale Männchen in grösserer Anzahl beobachten. Hinzu kamen Paarungen und Eiablagen, Schlupf- und Exuviennachweise sowie Larven in verschiedenen Entwicklungsstadien ( Abb. 4 View Abb ). Zur typischen Libellenfauna der Gräben, Vor allem an regelmässig gepflegten Stellen mit mehr als 70 cm Grabenbreite, zählten auch Libellula depressa , L. quadrimaculata und Sympetrum striolatum , bei den Kleinlibellen waren es Coenagrion puella und Pyrrhosoma nymphula . Die beiden Fliesswasserarten Calopteryx virgo und Cordulegaster boltonii hielten sich vor allem unterhalb der Stauwehre auf, wobei sich Letztere in den Gräben nachweislich entwickelte ( Abb. 5 View Abb und 6 View Abb ). Eine weitere für die Gräben charakteristische Insektenart war die Köcherfliege Oligostomis reticulata . Zu den Wirbeltieren des Grabensystems gehörten zudem Elritze Phoxinus phoxinus, Kleiner Wasserfrosch Pelophylax lessonae, Fadenmolch Lissotriton helveticus und Barrenringelnatter Natrix helvetica .
Auswirkungen des trocken-heissen Sommers 2018 auf Orthetrum coerulescens . Die Schlüpfzeit des Kleinen Blaupfeils begann im Jahr 2018 gegen Ende des ersten Maidrittels und war Ende Monat praktisch abgeschlossen. Im Verlauf der Flugsaison waren an den Grabenabschnitten 1–5 bei sieben Kontrollgängen maximal 38 ♂ anwesend (erste Junidekade). Fortpflanzungsnachweise gab es an drei der fünf Abschnitte ( Abb. 7 View Abb ). Um Mitte Juli enthielten die Gräben nur noch teilweise offenes Wasser, einige Abschnitte waren trockengefallen ( Abb. 3 View Abb , 5 View Abb ) und Anfang August lagen sie fast überall trocken. Erst um Mitte September war wieder Wasser vorhanden. An den trockenen Abschnitten blieben die adulten Libellen aus; die Fortpflanzungsaktivitäten beschränkten sich auf die Zeiten und Grabenabschnitte mit oberflächlichem Wasser, wobei wenige Zentimeter Tiefe reichten. Die ausgetrockneten Chara -Pflanzen bildeten einen weisslichen Teppich, der die Sonnenstrahlen reflektierte und die darunter liegende 15–35 cm (lokal bis 50 cm) mächtige Schicht aus torfigem Schlamm vor starker Erwärmung schützte. Hier konnten offenbar viele Larven überleben. Jedenfalls gab es im Folgejahr 2019 an vier Grabenabschnitten Entwicklungsnachweise von O. coerulescens , und während der Flugzeit waren bei Kontrollen bis 70 Männchen gleichzeitig anwesend ( Abb. 7 View Abb ). Zur relativ hohen Anzahl von Imagines beigetragen hatte wohl auch der Umstand, dass die nasskalte Periode im Mai nicht mit der Hauptschlupfzeit von O. coerulescens zusammenfiel. Diese begann verzögert, frühestens Anfang Juni, und deckte sich mit der nachfolgenden Hitzeperiode, die den Schlupf begünstigte. Alle Gräben führten während der ganzen Fortpflanzungszeit Wasser. Die späteste Imaginalbeobachtung erfolgte am 26.08.201 9 (2 ♂).
Verglichen mit früheren Jahren lag die lokale Jahrespopulation 2019 durchaus im Schwankungsbereich der jährlichen Populationsgrössen ( Abb. 7 View Abb ). Maximal belegt waren die Gräben im Jahr 2015: 148 territoriale Männchen und 7 Paarungsräder beim Kontrollgang vom 6. Juli. In diesem Jahr gab es ebenfalls einen trocken-heissen Sommer, wobei die oberflächliche Austrocknung der Gräben allerdings ausblieb. Andererseits lag das Jahr 2013 mit maximal 27 Männchen und zwei Paarungsrädern beim Kontrollgang vom 25. Juli am tiefsten – wohl zumindest teilweise erfassungsbedingt, weil das Gebiet in diesem Jahr nur viermal besucht wurde.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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