Rhinanthus L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/CF3966D7-EABE-CAD3-04DC-AC74C152151E |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Rhinanthus L. |
status |
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Klappertopf
1 jährig. Stengel aufrecht, 4kantig. Blätter gegenständig, lanzettlich, 3-10mal so lang wie breit, die größeren 2-6 cm lang, regelmäßig gezähnt; Zähne ± spitz, nach vorn gerichtet. Blüten einzeln in den Achseln der obern Stengelblätter ( Tragblätter), sitzend oder kurz gestielt. Kelch seitlich abgeflacht, bauchig, zur Fruchtzeit stark vergrößert, 4 zähnig. Krone mit langer Röhre und 2lippigem Rand, gelb, gelegentlich mit dunkelbraunen Flecken auf den Seiten; Oberlippe konkav ( helmförmig), seitlich abgeflacht, am untern Rande gegen die Spitze zu mit einem 0,2 - 2,5 mm langen violetten oder weißlichen Zahn; Unterlippe kürzer als die Oberlippe, 3teilig. Staubblätter 4, in der Oberlippe eingeschlossen, mit im untern Teil zugespitzten, behaarten Staubbeuteln. Frucht linsenförmig, im Umriß rund, 2klappig aufspringend. Samen wenige, scheibenförmig, meist mit etwa 1 mm breitem flügelförmigem Rand.
Die Gattung Rhinanthus umfaßt etwa 20 nahe verwandte Arten und hat ihre Hauptverbreitung in den mittel- und osteuropäischen Gebirgen. Sie gehört zu den Halbschmarotzern und parasitiert auf Gramineen, Cyperaceen und andern Blütenpflanzen. Chromosomengrundzahl: n = 11 (7 große und 4 kleine Chromosomen; Hambler 1958a betrachtet sie nicht als B-Chromosomen, da die Zahl der kleinen Chromosomen konstant ist; ältere Autoren zählten nur die 7 großen Chromosomen). Von Tschermak-Woess (1967), die das verschiedene Verhalten der beiden Chromosomentypen in der Mitose und in den endopolyploiden Kernen des Endospermhaustoriums beobachtete, werden die kleinen Chromosomen als Kurz(K-)chromosomen bezeichnet.
Bei Rhinanthus bildet fast jede Art (wie bei verwandten Gattungen) ökologische «saison-dimorphe» Sippen aus, denen oft Artrang zugesprochen wird. Die Gattung würde so, wie in der Monographie von Sterneck (1901), über 50 Arten besitzen. Die verschiedenen ökologischen Sippen einer Art haben indessen meist eine ähnliche Verbreitung und sind durch zahlreiche Übergangsformen miteinander verbunden: 1. Frühlings- und Sommersippen ( ästivale Sippen), mit kaum verzweigtem Stengel und wenigen, lang gestreckten Internodien, blühen im Frühjahr und frühen Sommer; 2. Herbstsippen (autumnale Sippen), mit stark verzweigten Stengeln, zahlreichen, im untern Stengel sehr kurzen Internodien und spitzeren, schmäleren Blättern (die untern meist zur Blütezeit abgestorben), blühen im späten Sommer und Herbst; 3. Gebirgssippen (montikole Sippen), mit intermediären Merkmalen, bewohnen die höheren Gebirgslagen und blühen im Sommer. Bereits Heinricher (1902 und 1903) hat «ästivale» Sippen durch verschiedene Kulturbedingungen morphologisch in «autumnale» und «montikole» Sippen überführen können. Seine Ergebnisse werden allerdings von der Wettstein-Schule nicht anerkannt und müßten heute im Zusammenhang mit genetischen Studien überprüft werden. Auch wenn die Unterschiede der verschiedenen Sippen genetisch fixiert sind, rechtfertigt sich eine systematische Wertung im Artrang nur, wenn weitere morphologische und ökologische Besonderheiten vorliegen (vgl. auch Soó 1959a, Kunz 1959). Pflanzen mit weißlichem statt violettem Zahn werden oft als eigene Varietäten abgetrennt, besitzen aber kaum eine systematische Selbständigkeit. Soó (1970) hat die in Europa auftretenden Sippen zusammengestellt.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.