Viscum album L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 709

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

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https://treatment.plazi.org/id/9FC6F006-DEB6-5524-BE8C-3A0BD3ADAE0B

treatment provided by

Donat

scientific name

Viscum album L.
status

 

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Weiße Mistel

Strauch, bis 1 m im Durchmesser. Blätter gegenständig oder zu 3-4 in einem Quirl, oval, bis 5 cm lang, 2-6mal so lang wie breit, olivgrün. Pflanze stets 1geschlechtig (2 häusig). Blütenstände dolden- artig, 3-5 blütig, an kurzen Sproßspitzen in der Gabel zwischen 2 Zweigen. Blüten unscheinbar. Staubblätter vollständig mit den Perigonblättern verwachsen; sie entleeren den Pollen durch zahlreiche Poren auf der Innenseite. Reife, beerenartige Scheinfrüchte weiβ oder gelblich.

Zytologische Angaben. 2n = 20: Übereinstimmende, nur alte Angaben in Löve und Löve (1961).

Standort. Kollin und montan. Auf Laub- und Nadelhölzern als Halbparasit (s. unter Bemerkungen).

Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: In Europa nordwärts bis Nordengland (55° NB), Südskandinavien (60° NB), Baltikum, Polen, ostwärts bis Ukraine und Kaukasus; im Süden durch das ganze Mittelmeergebiet (auch Nordafrika) ostwärts durch Südwestasien, den Himalaja bis Nordchina, Japan und Südostasien (Verbreitungsangaben aus Asien von Rao 1957). Verbreitungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet verbreitet; viele Fundortsangaben in Hegi III/1 (1958).

Bemerkungen. V. album besteht aus mindestens 3 biologischen Sippen, die sich kaum durch äußere Merkmale sicher unterscheiden lassen. Sie unterscheiden sich wesentlich durch die Wirtspflanzen, auf denen sie parasitieren können. 1. Die Laubholzmistel (var. Mali Tubeuf) parasitiert nur auf Laubhölzern; Tubeuf (1923) zählt 36 Gattungen von Laubhölzern auf, die als Wirte besiedelt werden; wahrscheinlich gibt es innerhalb dieser Sippe biologische Rassen, die auf einzelne Gattungen spezialisiert sind. 2. Die Tannenmistel (var. Abietis Beck) hat als Hauptwirte Abies arten (unsere A. alba Mill. , A. cephalonica Loud. im Balkan, A. Nordmanniana Spach. im Kaukasus, usw.), zudem Larix leptolepis Gordon ( Japan-Lärche) und nordamerikanische Ahornarten ( Acer saccharinum L. , A. rubrum L. ). Die beiden Acer arten sind Sammelwirte für Laubholz- und Tannenmistel. 3. Die Föhrenmistel (var. Pini Tubeuf) hat als Hauptwirte Pinus arten, zudem gelegentlich auf Fichte ( Picea excelsa Link ), Japan-Lärche ( Larix leptolepis Gordon ) und Salweide ( Salix caprea L. ), sonst auf keinen Laubhölzern und nie auf Abies arten. Somit ist Larix leptolepis Sammelwirt für Tannen- und Föhrenmistel und Salix caprea für Laubholz- und Föhrenmistel. Ein Sammelwirt für alle 3 biologischen Sippen ist nicht bekannt ( Gäumann 1951). Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, daß die Empfindlichkeit des Wirtes gegenüber den Ausscheidungsprodukten des eindringenden Viscum parasiten entscheidend ist, ob sich eine der 3 biologischen Sippen auf einer bestimmten Wirtsart festsetzen kann. Ist die Empfindlichkeit groß, stirbt das Wirtsgewebe an der Stelle des eindringenden Haustoriums ab, und in diesem nekrotischen Gewebe stirbt auch die Mistel ab (Paine 1951, Scholl 1956).

Viscum arten können auch aufeinander parasitieren; dies führte zur Annahme, es gebe von V. album auch 2geschlechtige Pflanzen. V. album kann auch auf einer andern Parasitengattung, Loranthus europaeus Jacq. , parasitieren.

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Magnoliopsida

Order

Santalales

Family

Viscaceae

Genus

Viscum

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