Sesleria coerulea
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/538E016C-E9AE-3CEE-8DBF-CDD251085130 |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Sesleria coerulea |
status |
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Sesleria coerulea View in CoL [L.] Ard.
( S. calcaria [Pers.] Opiz, S. varia [Jacq.] Wettst.)
Blaue Seslerie, Blaugras
10-60 cm hoch, mit verzweigtem, unterirdisch kriechendem Rhizom. Stengel aufrecht; obere Stengelblätter mit kleiner Spreite, die den Stengel scheidenartig umschließt. Blätter 1-5 mm breit, meist flach (beim Austrocknen am Standort nicht einrollend), seltener gefaltet, nicht borstenförmig, unterseits mit auffallend vorstehendem Mittelnerv und kurzer, meist stumpfer Spitze; Blatthäutchen ca. 0,5 mm lang, stumpf, gefranst und bewimpert. Blütenstand zylindrisch oder eiförmig, ährenartig, 1,5-5 cm lang. Am Grunde der untersten Rispenäste schuppenförmige, häutige Tragblätter vorhanden. Hüllspelzen spitz oder Mittelnerv in eine Granne auslaufend, die etwa ¼ so lang ist wie die Spelze. Deckspelzen bläulich, mit 1, 3 oder 5 grannenartigen Spitzen, die mittlere am längsten, jedoch nur etwa ¼ so lang wie die Spelze. - Blüte: Frühling und Sommer.
Zytologische Angaben. 2n = 28: Material aus Korsika ( var. corsica Hack. ) und Dép. Isère ( Litardière 1949b), aus Finnland (Sorsa 1963), aus Polen (Bielecki 1955), aus Ungarn (Ujhelyi (1960a), aus Island ( Löve und Löve 1956b).
Standort. Montan, subalpin, alpin, seltener kollin. Steinige, flachgründige, meist trockene Böden mit stets hohem Kalkgehalt. Rasen, lichte Wälder, Schutt, Felsspalten; besonders im Seslerio-Semperviretum Br.-Bl. 1926.
Verbreitung. Europäische Pflanze: Nordwärts bis Island, Irland, Schottland, Norddeutschland; ostwärts bis in die Tschechoslowakei; südwärts in den Gebirgen bis in die Sierra Nevada, Alpen, Mazedonien. Verbreitungskarte (mit 5 andern Arten) von Meusel (1964). - Im Gebiet verbreitet und häufig. Karte der zirkumalpinen Verbreitung von Bresinsky (1965).
Bemerkungen. Von Deyl (1946) wird S. uliginosa Opiz ( S. coerulea var. uliginosa Cel. ) als eigene Art abgetrennt. Auffallendste Merkmale von S. uliginosa sind die oberseits blauen Blätter und der nasse Standort (Moore). Deyl (1946) gibt S. uliginosa aus Osteuropa ( westwärts bis Niederösterreich) und der Balkanhalbinsel an (Verbreitungskarte von Meusel 1964). Mit der Diagnose und dem Standort für S. uliginosa übereinstimmende Pflanzen kommen auch im Gebiet vor: St.Galler Rheintal (Salez-Sennwald), Bodenseegebiet (Pfullendorf, Markdorf, Ilmensee). Nach mündlicher Mitteilung von Dr. med. E. SULGER BüEL haben aus dem St.Galler Rheintal kultivierte, von H. SEITTER gesammelte Pflanzen oberseits typisch blaue Frühlings- und Herbstblätter; die Sommerblätter sind jedoch nicht mehr auffallend blau; eingetrocknete Blätter eingerollt. Chromosomenzählungen an Material aus Polen (Bielecki 1955) und aus Deutschland (Kattermann 1931) ergaben 2n = 28 wie bei S. coerulea . KATTERMANN bemerkt noch, daß am Fundort Übergangsformen zu S. coerulea vorhanden sind und die beiden Arten offenbar nicht scharf getrennt seien. Schließlich wird aus kalkreichen Flachmooren der subalpinen Stufe (Caricetum Davallianae W. Koch 1926) noch die var. pseudouliginosa Br. -Bl. angegeben, die von S. uliginosa kaum zu unterscheiden ist ( Blätter nicht blau, Mittel- und Seitennerven deutlicher hervortretend als bei S. uliginosa ) und vielleicht derselben Sippe angehört. S. coerulea mit seinen verschiedenen Sippen sollte zytogenetisch untersucht werden.
Da die Systematik von S. coerulea s. l. noch geklärt werden muß, übernehmen wir den als gültig vorgebrachten Namen S. varia nicht (vgl. Janchen 1964).
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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