Symphytum officinale L.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/4C0EC97F-26CC-59EF-C582-F6E3BA1F00B0 |
treatment provided by |
Donat |
scientific name |
Symphytum officinale L. |
status |
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Echte Wallwurz
Rhizom rübenförmig. Stengel 0,5-1,5 m hoch, zerstreut bis sehr dicht und abstehend behaart (nach dem Grunde kaum verdickte [bis ca. 2mal so dick wie in der Mitte], lange Borstenhaare und zerstreute, kurze, flaumige Haare). Blätter (die größten im untern Teil des Stengels) bis 25 cm lang, 4 - 6mal so lang wie breit, allmählich zugespitzt und nach dem Grunde allmählich in den geflügelten Blattstiel verschmälert, dessen Flügel dem Stengel entlang bis zum nächst untern Blatt herablaufen ( Flügel am Stengel bis 4 mm breit; im Gebiet nur bei dieser Art so breit!). Krone 1,2-2 cm lang, gelblich, purpurn, oder rotviolett; Schlundschuppen nie aus der Krone herausragend. - Blüte: Später Frühling und Sommer.
Zytologische Angaben. 2n = 24, 40, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48: Material von 72 Fundorten in Holland (davon haben 48 Populationen 2n = 48, 15 Populationen 2n = 40 und 2 Populationen 2n = 24). Pflanzen mit 2n = 24, 48 besiedeln trockenere, solche mit 2n = 40 sehr feuchte Standorte (die Standorte schließen sich aus); diploide und tetraploide Pflanzen sind in den äußern Merkmalen sehr ähnlich, jene mit 2n = 40 sind davon leicht zu unterscheiden und stimmen in den äußern Merkmalen weitgehend mit dem aus Südrußland, Ungarn und Rumänien (Westgrenze unbekannt, nach Rothmaler 1963 auch im Rheinland) angegebenen S. uliginosum Kerner überein (bei S. uliginosum sind die Blätter am Stengel nicht herablaufend, und der Stengel ist fast kahl). Kreuzungen zwischen Pflanzen mit 2n = 40 und 2n = 48 gelangen in beiden Richtungen; über die dabei entstandenen Bastarde ist noch nichts bekannt. Zwischen den diploiden und tetraploiden Sippen entstand nur aus der Kreuzung 2n = 24 ♀ × 2n = 48 ♂ eine Bastardpflanze. Alles nach Gadella und Kliphuis (1967a). 2n = 24 + 4 B-Chromosomen: Material aus dem Aostatal (Gadella und Kliphuis 1970). Die Zahl 2n ca. 40 fanden Löve und Löve (1956b) an Material aus Island; Tarnavschi (1948) fand an Material aus Rumänien 2n = 48, und an Material aus Holland fanden bereits in früheren Untersuchungen Gadella und Kliphuis (1963 1967) 2n = 26, 40, 48. An Material aus Norwegen fand Laane (1969a), 2n = 36. Skalińska et al. (1971) fanden in Polen 2n = 24, 48.
Standort. Kollin und montan. Nasse bis feuchte, sandige bis tonige oder moorige, meist nährstoffreiche Böden. Flachmoore (selten Hochmoore), feuchte bis nasse Wiesen, Bachufer, Auenwälder, Bruchwälder.
Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: Nordwärts bis Island, südliches Skandinavien, Südrußland; ostwärts bis ins Gebiet des Ob und bis Zentralasien; südwärts bis Spanien (Valencia), Sizilien, Thessalien, Kaukasus. - Im Gebiet verbreitet und ziemlich häufig; in den Alpentälern meist selten.
Bemerkungen. S. officinale ist polymorph. Aus dem Gebiet werden angegeben: ssp. bohemicum (F. W. Schmidt) Celak. mit gelblichen Blüten und ssp. officinale L. (syn. var. purpureum Pers ). mit purpurnen oder violetten, selten weißen Blüten. Beide Sippen kommen bei uns in nassen Wiesen nebeneinander vor. Ob im Gebiet auch S. uliginosum vorkommt (s. unter den zytologischen Angaben) bleibt abzuklären (vgl. dazu die ausführliche Arbeit von von Degen 1930, der den Namen S. tanaicense Steven vorschlägt). Es wäre möglich, daß die Vielgestaltigkeit von S. officinale auf Genintrogressionen von S. asperum und von dem ebenfalls in Westeuropa früher häufig aus Südrußland importierten Bastard S. asperum × S. officinale ( S. uplandicum ) beruht (s. auch unter Bastarde). S. officinale sollte experimentell weiter untersucht werden. Nach Gadella und Kliphuis (1970) haben alle diploiden Sippen (2n = 24) gelbliche Blüten; gelblichblütige tetraploide Sippen (selten!) können nach äußern Merkmalen nicht von den diploiden Sippen unterschieden werden.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.