Trigonurus ruzickai, Ulsant, 1874
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5439595 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/487A87BF-FF97-FFA2-FEAB-D02D61F0B445 |
treatment provided by |
Valdenar |
scientific name |
Trigonurus ruzickai |
status |
sp. nov. |
Trigonurus ruzickai View in CoL spec. nov.
H o l o t y p u s -: " CHINA: Gansu province, DAGCANGLHAMO (= Langmusi ) env., 34°04.6- 05.1’ N 102°37.7 -38.1’E, 3600-3644 m ( GPS), (Ch 5) / 25.VI.2005, J. Hajek, D. Kral & J. RĤžiþka leg; wet coniferous forest (Picea, Abies, Rhododendron) on N slope, under bark of fallen trunks / HOLOTYPUS Trigonurus ruzickai spec. nov. det. M. Schülke 2006 [rot]" 1 ( NMP) .
P a r a t y p e n: gleiche Daten, " PARATYPUS Trigonurus ruzickai spec. nov. det. M. Schülke 2006 [gelb]" 1. 1, 2 Ex. (cRuz, cSch).
Messwerte Holotypus (in mm): AL: 0,18; KBr: 0,87; HBr: 1,66; HL: 1,06; FBr: 1,97; FNL: 1,60; FSL: 1,92; VKL: 3,57; GL (bis Segment VIII): 6,15; AedL: 1,10. Indizes: AL/KBr: 0,21; HBr/HL: 1,57; KBr/HBr: 0,52; HBr/FBr: 0,84; HL/FNL: 0,66; FBr/ FSL: 1,02. Längenverhältnis der Fühlerglieder I-XI: 9:8,75:13:11:11:10:11:10:11:10:11,5. Länge / Breite der Fühlerglieder III: 1,86 ; IV: 1,57; V: 1,47; VI: 1,33; VIII: 1,25; X: 1,11; XI: 1,44.
Variabilität: AL: 0,17-0,20; KBr: 0,87-0,90; HBr: 1,57-1,71; HL: 1,05-1,12; FBr: 1,91- 2,02; FNL: 1,54-1,63; FSL: 1,88-2,00; VKL: 3,45-3,69; AedL: 1,08-1,10. Indizes: AL/KBr: 0,20-0,22; HBr/HL: 1,50-1,57; KBr/HBr: 0,52-0,55; HBr/FBr: 0,82-0,86; HL/FNL: 0,66-0,69; FBr/FSL: 1,00-1,02.
Braun bis dunkelbraun, lediglich der Kopf etwas dunkler als der restliche Körper. Ränder des Pronotums und Naht und Hinterrand der Elytren etwas aufgehellt. Hinterränder der Abdominaltergite und die Spitze des Abdomens wenig heller. Beine, Fühler und Taster einfarbig braun. Art mit abgeflachtem Habitus ( Abb. 1a View Abb ), je nach Präparation 5,25-6,50 mm lang. Kopf ( Abb. 1b, c View Abb ) klein (KBr/HL: 0,80-0,83) und quer, vom Vorderrand des Clypeus bis zur Halsfurche viel kürzer als breit (KBr/KL: 1,78-1,86). Oberfläche ohne Gruben oder Furchen, über der Fühlergrube mit einer langen schrägen Kante am Vorderrand, die nach Hinten bis fast zum Innenrand der Augen reicht. Augen klein (AL/KBr: 0,20-0,22), etwas aus dem Kopfumriss hervorragend, deutlich länger als die
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Schläfen vor der Halsfurche. Schläfen ohne untere Randung, Kehlnähte ( Abb. 1c View Abb ) vorn sehr schmal getrennt, zur Mitte hin verschmolzen. Fühler gestreckt, zurückgelegt den Hinterrand des Pronotums deutlich überragend, alle Glieder deutlich länger als breit, Glied 8 deutlich kleiner als die benachbarten Glieder. Alle Fühlerglieder mit Tastborsten von ca. 50 μm Länge, die Endglieder zusätzlich mit wenigen längeren Tastborsten (ca. 100 μm). Glieder 7, 9 und 10 an der Spitze mit einem Kranz feiner kurzer Haare (ca. 10 μm lang), der an Glied 8 fast vollständig fehlt und an Glied 11 eine umfangreichere feine Behaarung in der apikalen Hälfte des Fühlergliedes bildet. Glieder 2 bis 4 der Maxillartaster ähnlich wie die Fühler mit etwa 50 μm langen Tastborsten.
Pronotum ( Abb. 1d View Abb ) abgeflacht und kaum mehr als 1,5x so lang wie breit (HBr/HL: 1,50- 1,57). Vorderecken breit verrundet, Hinterecken deutlich etwas ausgeschweift, kurz abgerundet rechteckig. Vorderrand in der Mitte deutlich ausgerandet. Entlang der Mittellinie des Pronotums zieht sich eine vorn sehr flache, nur im hinteren Drittel tiefere Längsfurche. Hinterecken mit grossen, flachen Basalgruben, entlang des Seitenrandes ebenfalls etwas eingedrückt, so dass der Seitenrand des Pronotums etwas hervorsteht. Prosternum in Längsrichtung gestreckt, kräftig sklerotisiert, Prosternalfortsatz kurz und spitz.
Scutellum ( Abb. 1h View Abb ) abgerundet dreieckig mit einer undeutlichen Querfurche.
Elytren ( Abb. 1e View Abb ) kurz, ihre Nahtlänge etwa 1,5 ✕ so lang wie die Länge des Pronotums, deutlich breiter als das Pronotum und an der Schulter etwa so lang wie breit. Oberfläche eben, lediglich neben dem Seitenrand mit einer Längsfurche durch die der Seitenrand der Elytren deutlich hervorsteht. Schultern kräftig entwickelt. Oberfläche mit 9 kräftigen Punktreihen, die inneren sieben Reihen vollständig. Reihe 8 vorn reduziert, die in der seitlichen Längsfurche befindliche Lateralreihe vorn ebenfall schwächer ausgeprägt. Mesosternum grob punktiert, ohne Höcker, Mesosternalfortsatz ohne Kiel oder Längsfurchen. Metasternum in der Mitte mit einer flachen Längsfurche, ohne Kiele oder Höcker am Hinterrand.
Abdomen ab Segment IV kräftig verengt. Tergit III mit kleinen, stark queren Tomentflecken, Paratergite von Segment III ebenfalls fein tomentiert. Hinterrand von Tergit VII ohne Hautsaum (palisade fringe). Sternit III am Vorderrand in einen spitzen Kiel vorgezogen, der zwischen den Hinterhüften liegt, am Vorderrand neben dem Kiel (über den Hinterschenkeln) eingedrückt. Am Vorderrand von Sternit III befindet sich ein schmaler, vom übrigen Tergit durch eine tiefe Querfurche getrennter Bereich, der in der Mitte ebenfalls einen, hier nach hinten verlängerten Kiel trägt. Wahrscheinlich handelt es sich hier um ein reduziertes und mit dem folgenden Segment vollständig verwachsenes Sternit II.
Beine wie bei anderen Arten der Gattung gebildet.
Punktierung: Kopf und Hals fein und weitläufig punktiert (PA: 30 μm, PD: 5 μm), in den Punkten inserieren kurze, feine Haare von etwa 30 μm Länge. Pronotum sehr grob und flach punktiert (PA: 40-50 μm, PD: 20 μm). Punktierung auf den Elytren reihig (siehe oben), die Punkte etwa 25-30 μm gross und in den Reihen etwa 80 μm voneinander entfernt. In den Reihenpunkten inserieren nur kleine Borsten von ca. 10-15 μm Länge. Abdomen viel feiner und weitläufiger punktiert (PA: 50 μm, PD: μm), in der Punktierung inseriert eine feine Behaarung die an der Basis der Tergite etwa 30 μm, an deren Hinterrand über 100 μm Länge erreicht.
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Mikroskulptur: Kopf etwas erloschen kurz quermaschig mikroskulpturiert (MW etwa 10 μm), der Hals mit kräftigerer, deutlich quermaschiger Mikroskulptur von gleicher Maschenweite. Pronotum, Scutellum ( Abb. 1h View Abb ) und Elytren ( Abb. 1i View Abb ) kurz quermaschig mikroskulpturiert (MW etwa 10 μm), Abdomen ( Abb. 1k View Abb ) vorn mit quermaschiger, hinten mit zunehmend rhomboider Mikroskulptur von etwa 10 μm Maschenweite. Pronotum, Scutellum und Elytren zeigen entlang den Linien der Mikroskulptur jeweils mikroskopische Haarkämme von weniger als 2-3 μm Länge, die unter dem Binokular wie ein feines Toment erscheinen. Solche Haarkämme befinden sich auch auf den vorderen Abdominaltergiten, sind dort jedoch wesentlich unvollständiger ausgebildet.
Männchen: Vordertarsen nicht erweitert. Sternite IV bis VII nicht modifiziert, Sternit VIII ( Abb. 2a View Abb ) am Hinterrand ausgerandet, ohne auffällige Beborstung. Tergit VIII ( Abb. 2b View Abb ) ganzrandig. Sternit IX ( Abb. 2c View Abb ) symmetrisch, apikal breit abgerundet. Aedoeagus ( Abb. 2 View Abb d-f) gestreckt mit schlanken aber kräftigen Parameren, die den Medianlobus deutlich überragen. Innenstruktur ( Abb. 2e, f View Abb ) aus einem lang gestreckten, apikal gespaltenen, basal trichterförmigen Sklerit bestehend.
Weibchen: Vordertarsen nicht erweitert. Tergit VIII geradrandig, Sternit VIII breit abgerundet. Hinterrand von Tergit X fein behaart. Distal-Gonocoxite ( Abb. 2g View Abb ) breit abgeflacht und besonders aussen kurz beborstet. Styli sehr klein mit einer kurzen Apikalborste. Spermathek nicht sklerotisiert.
Differentialdiagnose: Trigonurus ruzickai unterscheidet sich von der einzigen bisher aus der östlichen Paläarktis beschriebenen Art, T. sichuanicus , durch folgende Merkmale:
• die Körpergrösse ( T. ruzickai GL : 5,25-6,5 mm, VKL: 3,45-3,69 mm; T. sichuanicus: GL : 4,3-4,6 mm, VKL: 3,1-3,3 mm),
• das deutlich quere Pronotum ( T. ruzickai HBr/HL: 1,50-1,57; T. sichuanicus HBr/HL: 1,35 (?) [laut Angabe der Originalbeschreibung von T. sichuanicus ist dessen Pronotum lang gestreckt (1,35 ✕ so lang wie breit), die Habitusabbildung zeigt jedoch ein schwach queres Pronotum]),
• die viel kürzeren Elytren ( T. ruzickai FNL /FBr: 0,81-0,83; T. sichuanicus FNL /FBr: 1,06),
• die vor dem Apex etwas verbreiterten und dann stärker zugespitzten Parameren.
Inwieweit die Mikroskulptur zur Unterscheidung der Arten geeignet ist, kann auf Grund fehlender Angaben in der Originalbeschreibung von T. sichuanicus nicht festgestellt werden. Die zur Untersuchung zur Verfügung stehenden Arten ( T. asiaticus REICHE , T. mellyi MULSANT und T. crotchi LECONTE) besitzen ein quermaschig mikroskulpturiertes Pronotum und eine quermaschige Mikroskulptur auf den Elytren ( T. asiaticus , T. mellyi ) bzw. glatte Elytren (T. crotchi). Mikroskopische Haarsäume entlang der Mikroskulptur befinden sich bei allen drei Arten lediglich in der Mitte der vorderen Abdominaltergite. Da die Originalbeschreibung von T. sichuanicus auch keine Angaben zur Form des - Sternit VIII macht, und die Abbildung des Aedoeagus die Form des Sklerites nur andeutet, ist zurzeit unklar, inwieweit die hier abgebildeten Merkmale diagnostischen Charakter besitzen.
Bionomie: Die vorliegenden Exemplare wurden am späten Nachmittag am Stamm eines liegenden Nadelbaumes (Abies?) in einem feuchten Nadelwald mit Rhododendron in etwa 3600–3650 m Höhe gesammelt ( Abb. 3 View Abb ). Der Fundort liegt ca. 50 m oberhalb der Untergrenze des Primärwaldes. Die Tiere fanden sich unter der in grossen Platten abge-
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hobenen Rinde, wo sie schnell zwischen den am Stamm anhaftenden Partikeln herumliefen (RĤžiþka persönliche Mitteilung).
Verbreitung: Bisher nur aus dem Südwesten der chinesischen Provinz Gansu bekannt. Der Typenfundort liegt nur etwa 200 km vom Fundort von T. sichuanicus entfernt.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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