Gentiana campestris L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Gentianaceae, Birkhaeuser Verlag : 34

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/4663C45C-C523-8FF4-FFB9-000FB6427282

treatment provided by

Donat

scientific name

Gentiana campestris L.
status

 

Artengruppe der Gentiana campestris L.

Feld-Enzian

Meist 2 jährig, seltener 1 jährig, mit Pfahlwurzel. Stengel aufrecht, verzweigt (nur bei kleinen Exemplaren einfach), 4kantig. Blätter am Grunde in einer Rosette (zur Blütezeit oft abgestorben), 3-5nervig, 2-4mal so lang wie breit, die grundständigen (oft auch die untern stengelständigen) meist stumpf; Stengelblätter zahlreich. Blüten am Ende der Stengel und Zweige und in den Achseln von Blättern. Kelch ⅔ bis fast so lang wie die Kronröhre, bis auf ½-¼ der Länge 4- bis 5teilig oder bis fast auf den Grund 4teilig und dann mit 2 breit lanzettlichen und 2 schmal lanzettlichen Zipfeln, ohne weiße Verbindungshaut; Kelchzipfel oft ungleich, am Grunde nicht sackförmig ausgebuchtet. Krone mit 1 - 3 cm langer Röhre und 4-5 etwa halb so langen, ausgebreiteten, 3eckigen oder lanzettlichen Zipfeln (zwischen den Zipfeln ohne Zähne), im Schlunde bärtig (sonst nur noch bei G. tenella Nr. 14 und G. nana Nr. 15 bärtig), rot- bis blauviolett, lila oder seltener weiß. Staubbeutel frei.

Die sehr polymorphe Artengruppe der G. campestris , die meist als Sektion Endotrichia Froel. oder als Gattung Gentianella Moench bezeichnet wird, umfaßt nach Wettstein (1896a) etwa 35 Arten, die seither durch Neuaufstellung von Arten auf etwa 50 erweitert wurden. Eine Neubearbeitung der Gruppe wird allerdings diese hohe Artenzahl wieder reduzieren müssen. Die Artengruppe hat eurasiatisch-nordamerikanische Verbreitung.

Ähnlich wie in den Scrophulariaceae gattungen Euphrasia, Odontites, Melampyrum und Rhinanthus kann G. campestris s.1. in ökologische (jahreszeitliche) Sippen gegliedert werden, denen oft Artrang zugesprochen wird: 1. Frühlings- und Sommersippen ( ästivale Sippen) mit wenig verzweigtem. Stengel und wenigen, lang gestreckten Internodien blühen im Frühjahr und frühen Sommer; 2. Herbstsippen (autumnale Sippen) mit verzweigten Stengeln, zahlreichen, im untern Stengel sehr kurzen Internodien und spitzeren Blättern (die untern zur Blütezeit oft schon abgestorben) blühen im späten Sommer und Herbst; 3. Gebirgssippen (montikole Sippen), mit gestauchtem Stengel, oft buschig verzweigt, in den meisten Merkmalen und in der Blütezeit intermediär. Nur zytogenetische Untersuchungen können den systematischen Wert dieser ökologischen Sippen abklären, die meist innerhalb einer Art eine ähnliche geographische Verbreitung aufweisen und durch zahlreiche Übergänge miteinander verbunden sind. Sippen, die sich nur in Merkmalen der Wuchsform unterscheiden, werden in der folgenden Darstellung nicht einzeln erwähnt. Auch die aufgeführten Arten sind gegeneinander oft nicht scharf abgetrennt (Merkmalsintrogressionen) und bedürfen einer experimentellen Überprüfung. Zahlreiche nomenklatorische Fragen sind abzuklären und die geographische Verbreitung der Arten ist festzustellen.

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