Gomphidae, Rambur, 1842

Hagen, H. A., 1848, Uebersicht die neueren Literatur betreffend die Neuropteren Linn, Stettiner Entomologische Zeitung 10, pp. 141-156 : 153-155

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https://doi.org/ 10.5281/zenodo.3531601

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https://doi.org/10.5281/zenodo.5522355

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Gomphidae
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Gomphidae View in CoL .

Die hierher gehorigen Insecten zeichnen sich vor den ubri- gen Odonaten durch ihre absonderliche Form aus. Unter sich meist recht ahnlich ist die Bestuniuung der Arten oft recht schwie­ rig. Fast bei alien bilden gelb und schwarz die Grundfarben. Wie schon bei den Aeschniden bemerkt wurde, bilden die Gom­ phiden ein gutes Mittelglied zwischen den Aeschniden und Cor- dnliden. Durch ihre Flugel, Mundtheile und Seitenhocker des Hinterleibes nahern sic sich den Aeschniden, durch die App. anales und die Form des Fliigeldreiecks den Libelluliden, die Bildung des Kopfes und besonders der Fuhler erinnert an die Agrioniden. Die Gomphiden Rambur’s entsprechen der Gattung Diastatomma Burmeister’s, mit Zuziehung von Ae. lunulata. Die allgemeine Schilderung des ausseren Banes ist bei Rambur be­ sonders vollstandig, doch hat er einiges Wichtige ubersehen (Fuhlerbau, Reticulation), welches Burmeister’s Beschreibung mit wichtigem Takte hervorhebt. Die Beschreibung der Arten ist von Rambur mit grossem Fleisse gearbeitet, und besonders fur die Gattung Gomphus viel geleistet. Ueberdies ubertrifft er Bur­ meister in Bezug auf die Artenzahl nm das Dreifache. Bei der sehr verschiedenen Form der einzelnen Arten sah sich Rambur genothigt, die wenigen bis jetzt bekannten Gomphiden in 7 Gat- tungen zu vertheilen. Eine derselben fallt jedoch fort, namlich Jetinus als synonym von Lindenia.

Der Section B. Burm. mit schmalerer gespaltener Unter- lippe und am Hinterrande nicht ausgebuchteten Augen entspricht die Neuhollandische Gattung Petalura Leach. Es steht dieselbe durch Habitus, Grosse und Bildung der weiblichen Genitalien den Aeschniden sehr nahe. Zu der einzigen von Leach beschriebenen Art finden wir neuerdings in Dieffenbach’s Travels of New-Zea- land Tom II eine neue mir unbekannte Art P. Carovei hinzuge- fugt. Die Gattung Phenes mit der einzigen Chilesischen Art P. raptor (die Typen sind jetzt mit Marchall’s Sammlung im Besitz Hope’s in London) ist mir unbekannt. Der genauen Beschrei­ bung zufolge steht sie Petalura sehr nahe. Sind die weiblichen (bis jetzt unbekannten) Genitalien wie bei Petalura gebildet, so mochten beide Gattungen schwerlich getrennt werden konnen. — Die Gattung Cordulegaster schliesst sich in, der Reihefolge be- quem an die vorigen, zeigt jedoch mehr als beide den Typus eines echten Gomphus, wahrend der Legeapparat den derAesca- niden analoge gebaut ist. Burmeister zahlt sie mit Unrecht zu den Aeschniden und vereinigt wohl dureh ein Missveretandniss alle Gomphiden (ausser Petalura) als zu Cordulegaster Leach gehorig. Gerade diejenige Art, fur welche Leach das Genus ge- grundet hat, wird von dieser Vereinigung ausgeschlossen.— Ge- genwartig finden wir ausser C. annulatus and C. fasciatus Ramb. noch drei Arten beschrieben. C. bidentatus Selys Annal, de Bruxelles Tom X. No. 8, C. insignis Sehneid. Stettin, entom. Ztg. 1845, p. 114, und C. Charpentieri Kolenati Melet. Entom. Heft III. Be Haam’s Gattung Lindenia wurde von Selys auf L. tetraphylla und einige verwandte Exoten beschrankt. Diese dem Habitus nach durchaus exotische Gattung (in Europa ist sie nor durch eine Art vertreten) ist mir gegenwartig nur in einer noch unbeschriebenen Art aus Chili bekannt. Sie steht durch die Form des Abdomens, Flugelbildung, Reticulation and Genitalien den eigentlichen Gomphus-Arten jedenfalls naher als den Aeschniden. Nach der genauen Untersuchung der Originale der drei von Rambur beschriebenen Arten der Gattung Jctinus, erklart Selys J. praedator Ramb. fur ein junges Mannchen von L. tetraphylla. Die beiden andern mir unbekannten Arten bilden eine besondere Section der Gattung Lindenia, so dass die Gattung Jclinus ge- strichen werden kann. Der Name selbst hatte iibrigens mit La- portes gleichnamigem Carabengenus 1834 collidirt und schon des­ halb einer Aenderung bedurft. Burmeister erwahnt nur der Ab- bildung von L. tetraphylla in der Descript, de l’Egypte und stellt sie neben D. clavata Fabr.

Den Rest der Gomphiden mit Ausnahme der Gattung Gom­ phus selbst vereinigt Rarnbur in der Gattung Diastatdmma. Aller- dings bemerkt er dabei zugleich, dass er die 5 von ihm be­ schriebenen Arten nur in schlechten Individuen oder nur in einem Geschlecht kenne, und vermuthet deshalb fiir kunftig eine Modi- ficirung oder g&nzliche Tilgung dieser Gattung. Es entspricht dieselbe den Sectionen a and b« bei Burmeister. Mir ist kein Mitglied bekannt, ich enthalte mich daher jedes Urtheils fiber die­ selbe. In beiden Werken linden sich hochstens 7 verschiedene Arten beschriehen. Vielleicht ist D. campanulata Burm. synonym mit D. infumatum Ramb.

Die Gattung Gomphus Leach, Rambur selbst bildet den Kern der Gomphiden, and liefert die meisten bekannten Arten. Wahrend die iibrigen Gattungen mehr oder weniger einem be- stimmten Welttheile eigenthumlich sind, finden sich Gomphus in alien Welttheilen. Burmeister’s Sect, b fi gehort hierher, enthalt jedoch nur die vier schon von Charpentier unterschiedenen euro- paischen Arten. Die beiden am langsten bekannten Arten G. vulgatissimus und G. forcipatus bilden die Typen fur zwei naturliche Sectionen. Rambur fuhrt 17 Arten auf. Die 8 mir theilweise nicht bekannten Exoten vermag ich nicht nut Sicher- heit in diese Sectionen einzureihen, da ihre Beschreibung mei- stens nach verstummelten oder weiblichen Exemplaren entworfen ist. In die Section des G. vnlgatissimns Linnd (G. forcipatus Ramb., Burnt.) gehort: G. flavipes, G. pulchellus, G. Lucasii Selys, G. simillimns Selys (G. zebratus Ramb.), G. Graslinii, G. serpentinus. In die Section des G. forcipatus Linnd (G. ha- matus Burin., G. unguiculatus Ramb.) gehort: G. uncatus Chp. (G. occitanicus Ramb), G. flexuosus Schneider Ent. Ztg. 1845, 114, G. assimilis Schneider l. c. p. 114. — G. Lefeburii Ramb. ist wahrscheinlich nur eine siidliche Varietat von G. for­ cipatus. Es sind im Ganzen 29 verschiedene Arten beschrieben. Eine betrdchtliche Anzahl neuer exotischer Arten, die in der Sammlung von Selys und in der meinigen enthalten sind, zeigt, dass wir diese Gattung bis jetst nor unvollkemmen kennen. Ei- nige der Gruppe des G. forcipatus abnliche Arten bilden nach Selys ein neues Geschlecht, von ihm Cyclophylla benannt.

Uebersehen wir nochmals die Zahl der jetzt bekannten Aeschniden (im engen Sinne) und Gomphiden, so stellt sich ihr Verhaltniss wie 5:3 heraus, wahrend es fur die europaischen Arten auf 5:4 steigt. Die sammtlichen bekannten Aeschniden (im weitern Sinne) verhalten sich zu den Agrioniden und Libellu- liden wie 7:9:17, wodurch wir das Verhaltniss der Aeschniden zu den Odonaten uberhaupt wie 1:3,5 erhalten. —

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Odonata

Family

Gomphidae

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