Carex tumidicarpa ANDERSS.
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5279728 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/205CD470-FFE2-FF8C-D291-28891DA1FA9E |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Carex tumidicarpa ANDERSS. |
status |
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Carex tumidicarpa ANDERSS. View in CoL
Salzburg: Flachgau, Grossgmain, Streuwiesenrand nahe Wartberg, ca. 470 m, 8243/2, 20.06.200 8, leg./det. OS, Herbarium OS/LI. – Pinzgau, Hohe Tauern, Venedigergruppe, Obersulzbachtal, mehrfach in der Umgebung des Rossmooses, Silikatniedermoore, ca. 1870 m bis 1990 m, 8839/4, 09.09.200 6 & 13.07.200 7, leg./det. OS, Herbarium OS/LI. – Pinzgau, Hohe Tauern, Venedigergruppe, Obersulzbachtal, Niedermoorfragmente in unteren Hangbereich W der Hofrat-Keller Hütte, ca. 1790 m, 09.09.200 6, 8839/2, obs. OS & Susanne Gewolf. – Pinzgau, Trattenbachtal N von Wald im Pinzgau, Filzenscharte, obere Vermoorung S der Tiroler Landesgrenze, Vernässung im Randbereich des Moores sowie entlang eines Gerinnes, ca. 1670 m, 8639/4, 15.08.200 6, leg./det. C. Schröck, Herbarium LI (Nr. 620103 & 620104).
Auch wenn FISCHER et al. (2008) angeben, dass diese bestimmungskritische Art aus der Gelbseggen-Verwandtschaft in Salzburg fehlt, so liegt doch schon zumindest ein publizierter Nachweis aus diesem Bundesland vor, der auf REITER (1950) bzw. LEEDER & REITER (1958; sub Carex oederi f. virescens ; vgl. auch REITER 1964) zurückgeht. Er bezieht sich auf ein Vorkommen in Obertrum, das durch einige Belege im Herbarium SZB (Sammlung Reiter) abgesichert ist. Die Aufsammlung stammt von M. Reiter, der ein sehr guter Kenner der Carex flava -Gruppe war und hierüber auch eine einschlägige, leider in der Fachwelt viel zu wenig beachtete Publikation abfasste ( REITER 1950).
"Halbpubliziert" wurde zudem ein zweiter Nachweis von Carex tumidicarpa aus Salzburg. So wird in einem Bericht der Universität Göttingen zur Alpenexkursion in die Hohen Tauern ( GÜNZL 1998; sub Carex demissa ) mehrere Vorkommen im Obersulzbachtal zwischen Postalm und Rossmoos angeführt, die zuerst von uns bezweifelt wurden, zumal auch einige weniger glaubwürdige Taxa in der Gesamtartenliste aufscheinen. Im Zuge der Moorkartierung im Nationalpark Hohe Tauern ( WITTMANN et al. 2007) wurde diese moorreiche Gegend dann durch den Erstautor und S. Gewolf kartiert, wobei die Angabe bestätigt werden konnte. Ein Jahr später wurde derselbe Bereich im Zuge einer mehrtägigen Exkursion der Salzburger Botanischen Arbeitsgemeinschaft erneut aufgesucht und das Vorkommen einem grösseren Botanikerkreis vorgestellt. Die Bestände sind hier truppweise in basenarmen Niedermooren (v.a. Caricetum goodenowii) eingenischt und enthalten Pflanzen, deren Bestimmung als Carex tumidicarpa aufgrund durchwegs typischer Merkmale zwanglos erfolgte (Schläuche bis 4 mm lang, längsnervig, mit bis 1,5 mm langer Scheide; Stängel bogig, oft mit weit basal abgerückter, unterster weiblicher Ähre; terminale männliche Ähre gestielt). Es dürfte sich vermutlich um eines der wenigen, wenn nicht sogar das einzige Vorkommen von Carex tumidicarpa im gesamten Nationalpark Hohe Tauern handeln, zumal im Zuge der oben genannten Moorkartierung keine weiteren Bestände aufgefunden wurden; auch der bei POLATSCHEK (2001) aufscheinende Nachweis aus dem Trojer Almtal (Lasörlinggruppe) konnte vom Erstautor im Zuge dieser Auftragsarbeit nicht bestätigt werden.
Interessant ist auch das jüngst entdeckte Vorkommen im ESG Untersberg-Vorland bei Salzburg, zumal dieses Gebiet im Zuge der Dissertation des Erstautors umfassend floristisch bearbeitet wurde ( STÖHR 2003). Obwohl bereits damals abweichende Formen aus der Carex flava -Gruppe vor allem im Salzburger Freilichtmuseum beobachtet wurden, konnte keine eindeutige Zuordnung zu Carex tumidicarpa erfolgen. Angeregt durch einen Briefwechsel mit K. KIFFE (schriftl. Mitt.), der dieses Gebiet im Jahr 2002 besuchte und uns von dort Carex tumidicarpa × flava berichtete, hielt der Erstautor in den Folgejahren nochmals nach reiner Carex tumidicarpa Ausschau. Und tatsächlich konnten schliesslich am Rand einer Streuwiese einige Individuen dieser subatlantischen Art entdeckt werden, deren Merkmale (s.o.) analog zum Vorkommen im Obersulzbachtal typisch ausgebildet waren.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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