Holcus lanatus L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 285

Holcus lanatus L.

Wolliges Honiggras

30-100 cm hoch, dichte Horste bildend, gelbgrün bis graugrün, meist weich behaart, selten fast kahl. Stengel am Grund knickig aufsteigend. Blätter 5-8 mm breit, allmählich zugespitzt, nicht rauh; Blatthäutchen etwa 2 mm lang, außerseits und am Rande behaart; Blattscheiden erweitert (aufgeblasen). Blütenstand bis 20 cm lang. Hüllspelzen außerseits behaart, rötlich, oft mit kleiner, aufgesetzter Granne. Deckspelzen an der Anwachsungsstelle mit wenigen Haaren, glatt (ohne Nerven), glänzend; Deckspelze der obern, ♂ Blüte mit hakig gebogener Granne (getrocknetes Material), die die Hüllspelzen nicht oder nur wenig überragt. - Blüte: Früher Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 14: Material aus England (Jones 1958, Hedberg und Hedberg 1961). Keine polyploiden Zahlen bekannt (weitere Angaben in Löve und Löve 1961). Bosemark (1957) und Böcher und Larsen (1958a) fanden bei wenigen Prozent der Pflanzen aus Südschweden, Dänemark, Jersey und Belgien 1 oder 2 B-Chromosomen. H. lanatus ist fast selbststeril (Beddows 1961).

Standort. Kollin und montan, seltener subalpin. Frische bis feuchte, basische bis schwach saure, meist stickstoffhaltige Böden. Fettwiesen, Weiden, Flachmoore.

Verbreitung. Europäische Pflanze: Nordwärts bis Island, Norwegen und Finnland (bis 69° NB), Baltikum, ostwärts bis westliches Rußland und Kaukasus; südwärts bis Nordwestafrika, Sizilien, Kreta, Kleinasien; nach Beddows (1961) in Ostasien nicht ursprünglich; in Nordamerika, Südamerika, Südafrika, Südasien, Australien, Tasmanien und Neuseeland eingeführt. Europäische Verbreitungskarte von Böcher und Larsen (1958a), allgemeine Verbreitungskarten von Beddows (1961), Hultén (1962) und Meusel (1964). - Im Gebiet verbreitet und sehr häufig.