Lygaeus creticus Lucas, 1854
publication ID |
https://doi.org/ 10.5169/seals-985893 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.8113915 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/163487FA-A769-DA0B-66BB-FACFFC3C1B4E |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Lygaeus creticus Lucas, 1854 |
status |
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Aus dem Mittelmeerraum ist die Oleander-Ritterwanze oder Südeuropäische Ritterwanze
Lygaeus creticus Lucas, 1854 View in CoL View at ENA
beschrieben. Sie ernährt sich von Säften des Oleanders ( Nerium oleander ).
Seit einigen Jahren vergrössert die Oleander-Ritterwanze zunehmend ihr Verbreitungsgebiet nach Norden. Im Jahre 2012 wurde die ost- und zentralmediterran verbreitete Art erstmals für Norditalien gemeldet ( Dioli & Grazioli, 2012). 2017 wurde sie dann erstmals auch im Südtirol und damit neu für den Alpenraum nachgewiesen ( Hilpold & Demetz 2017).
Demetz fand die Wanzen im März 2017 in St.Anton am Eingang des Sarntales, in Gärten. Kurze Zeit später wurde sie mehrfach auch in Bozen beobachtet. Aus Österreich wurde bisher nur ein als Irrgast angesehenes Exemplar der Oleander-Ritterwanze gemeldet ( Adlbauer 1992, Rabitsch 2005).
Bei einem Verwandtschaftsbesuch am 16. März 2019 in Bellinzona (TI) wurde der Autor auf einen massiven Insektenbefall auf der Gartenterrasse aufmerksam gemacht. Als passionierter Entomologe musste dieser Sachlage selbstverständlich auf den Grund gegangen werden. Auf den Terrassenplatten und an den Backsteinwänden des Einfamilienhauses konnten tatsächlich rasch Dutzende, sich an der Frühjahrs-Sonne wärmende Ritterwanzen gefunden werden. Dem Autor war die Art jedoch nicht bekannt. Nach kurzer Suche im Internet wurde rasch klar, dass es sich bei den Wanzen um die Oleander-Ritterwanze Lygaeus creticus handelt ( Abb. 1 View Abb ). Die Wanze ist an ihrer arttypischen Zeichnung gut zu erkennen. Der Garten rund um das Einfamilienhaus ist reich gesäumt mit Oleanderbüschen, die schon viele Jahre dort stehen ( Abb. 2 View Abb ). So ist dieser Neufund durchaus plausibel. Die Oleander-Wanzen wurden in etwas geringerer Anzahl auch bei einem weiteren Besuch im April 2019 beobachtet. Im Mai und Juni 2019 konnten dann im Garten auch die Nymphen gefunden werden, und somit konnte die lokale Fortpflanzung belegt werden. Hilpold & Demetz (2017) schlossen bereits aus ihren Beobachtungen, dass die Oleander-Ritterwanze mit dem Klima in Bozen gut zurechtkommt. Die Beobachtungen in Bellinzona (TI) können dies bestätigen. An einem schönen Sonntag im Dezember 2019 wurden vereinzelte adulte, sich an der Hausfassade sonnende Tiere gefunden. Es ist anzunehmen, dass sich die Oleander-Ritterwanze bei lokalen Beständen von Oleander-Büschen im gesamten Alpen-Südraum angesiedelt hat und mittlerweile noch mancherorts anzutreffen sein dürfte.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.