Linnaea borealis
publication ID |
https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5407540 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03A687C0-FFD1-FFF9-C2EE-FCA9FC7AFE37 |
treatment provided by |
Valdenar |
scientific name |
Linnaea borealis |
status |
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Linnaea borealis View in CoL L.
Salzburg: Pinzgau, Hohe Tauern, Granatspitzgruppe, Stubachtal, Enzingerboden, Zirben- Fichtenblockwald über Gneis , ca. 1500m, 8841/2, 1963, vid. H. Sonderegger und 31.07.2006, vid./phot. OS.
Die Lieblingspflanze Carl Linnés an einer bislang unbekannten Lokalität aufzufinden, markiert zweifelsfrei einen Höhepunkt im Wirken eines jeden Floristen, wie auch schon STERNBERG & HOPPE (1815) anführen. Wenn dazu noch der zweite aktuelle Nachweis im Land Salzburg erbracht wird, ist die Freude doppelt so gross. Linnaea borealis war in diesem Bundesland lange Zeit nur vom Radhausberg bei Böckstein (Gasteinertal) bekannt und wurde dort bereits zu den Anfängen der Salzburger Botanik im 18. Jh. nachgewiesen ( BRAUNE 1797). Zuletzt berichteten GRUBER & STROBL (2002) über das Schicksal dieses Vorkommens, das aufgrund von Kraftwerksbauten nun definitiv als erloschen einzustufen ist. Knapp vor dessen Zerstörung zu Beginn der 1970er Jahre konnten jedoch noch einige Pflanzen ins benachbarte Anlauftal verpflanzt werden, wo die Art noch heute im Quadranten 8945/1 vorkommt. Eine weitere, zugleich letzte Angabe findet sich in LEEDER & REITER (1958), die einen Fund von Wöhrl von einem Waldweg nördlich des Imbachhornes nahe Bruck anführen; da jedoch dieser Nachweis bis heute nicht mehr bestätigt wurde, scheint er im Salzburger Verbreitungsatlas ( WITTMANN et al. 1987) als historisch auf.
Wieso das neue Vorkommen im Stubachtal nicht schon früher entdeckt wurde, ist unklar, zumal es relativ unschwer zu erreichen ist und durch eine bemerkenswerte Populationsgrösse auffällt. Im Jahr 2006 konnten zudem zahlreiche Blütenstände beobachtet werden, die auf eine hohe Vitalität des Bestandes rückschliessen lassen. Gänzlich unge- fährdet scheint Linnaea borealis im Stubachtal jedoch nicht zu sein, zumal die Kraftwerksbauten des Enzingerbodens nicht weit entfernt sind und auch so genannte "Liebhaberbotaniker" aufgrund der leichten Erreichbarkeit eine potenzielle Bedrohung darstellen. Vorkehrungen zur langfristigen Erhaltung des Bestandes sollten daher sicherheitshalber schon jetzt getroffen werden, um nicht auch noch die letzten Individuen dieser sehr seltenen Art verpflanzen zu müssen.
Wie die Verbreitungskarte für Österreich von NIKLFELD (1972) zeigt, sind alpische Vorkommen des Moosglöckchens westlich des Brenners äusserst rar und isoliert; umso grösser ist daher auch die arealkundliche Bedeutung des neuen Pinzgauer Vorkommens.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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