Brachydesmus (Schizobrachydesmus) spinosus, K. W. Verhoeff, 1937

K. W. Verhoeff, 1937, Chilopoden und Diplopoden aus Jugoslavischen Höhlen, Mitteilungen über Höhlen-und Karstforschung 1937, pp. 95-103 : 96-98

publication ID

Verhoeff-1937a-Brachydesmus-Schizobrachydesmus-spinosus-karamani

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6287400

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/010C98BF-944E-83F4-DEE1-626346919627

treatment provided by

Teodor

scientific name

Brachydesmus (Schizobrachydesmus) spinosus
status

n. subsp

Brachydesmus (Schizobrachydesmus) spinosus View in CoL , karamani n. subsp

Bckannllich hat C. ATTEMS in seinem Aufsatz über "Die Gallung Brachydesmus " Verh. Zool. bot. Ges. Wien 1911, Bd. 61, Taf. V u. VI zuerst eine Gliederung in 4 Untergattungen versucht, denen ich dann 1926 in meinem I. Aufsatz über bulgarische Diplopoden. Arbeiten d. bulgar. nat. Ges., Bd. 12, S. 74 mit Schizobrachydesmus noch eine 5. zugesetzt habe. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Unterguttungen von Brachydesmus , mit Ausnahme von Brachydesmus VERH. s. str. (= Eubrachydesmus ATT. e. p.), nicht so gut charakterisiert sind wie die von Polydesmus , mit welchen ich mich 1931 in meinem 121. Diplop.-Aufsatz, Zool. Jahrbü., 61 Bd., 4. H., S. 416 näher beschäftigt habe. Die weniger deutliche Charakteristik der Brachydesmus - Untergattungen liegt hauptsächlich daran, daß ihre Gonopoden durchschnittlich einfacher und gedrungener gebaut und die Anzeichen der ursprünglichen Gliederung noch mehr verwischl sind. Beispiele für diesen Gegensatz liefern auch die beiden beigegebenen Abb. 2 und 3 für Polydesmus und 5 für Brachydesmus , denn bei Polydesmus ist der Tibiotarsus sehr deutlich abgesetzt und leicht erkennbar, während man bei Brachydesmus (Abb. 5) sehr über ihn in Zweifel kommt.

Brachydesmus spinosus wurde von ATTEMS 1903 in seinen „Beiträgen zur Myriapodenkunde" bekannt gemacht, Zool. Jahrbü., 18. Bd., H. 1, S. 124. Seine Abb. 18 und 19 lassen keinen Zweifel darüber daß dieser spinosus artlich mit dem mir vorliegenden karamani zusammenfällt. Trotzdem liegen verschiedene Unterschiede vor, welche mich zur Aufstellung dieser Rasse veranlassen.

Wir haben also an den Gonopoden des karamani zu unterscheiden einen beborsteten Präfemurabschnitt von einem unbeborsteten Resttelopodit. Der Präfemurabschnitt ist unten durch eine beborstete Längsrippe (k). Der Femurabschitt enthält die Umbiegung des Spermaganges (r), ein schwaches Haarbüsehel (p) und vor diesem einen Stachel (s). Die durch starke obere Erweiterung ausgezeichnete Gonopoden-Endkeule ist nur durch Vergleich mit anderen Arten als Homologon von Tibia und Tarsus erkennbar und zwar betrachte ich als Tarsus den Endbuckel, welcher nach unten in einen starken, spitz auslaufenden Zahn vorspringt (i), vor welchem sich ein viel kleinerer, postpulvillarer Zahn findet (h).

Als Tibia fasse ich die große gebogene, obere Erweiterung (am) der Endkeule auf, sowie den abgerundeten Lappen (lo), Welcher sich noch über den großen Zahn herausreckt.

Nach dieser Orientierung über die Gonopnden mache ich folgende Unterschiede des karamani gegenüber dem spinosus geltend: An der Außenseite des Präfemur ist die beborstete Rippe (k) kräftig ausgeprägt, während sie bei spinosus (Abb. 19) fehlen soll. Der Lappen lo geht bei letzterem ohne Grenze in den Zahn h über, während er bei karamani davor abgesetzt ist. Vielleicht beruhen aber diese Unterschiede nur Ungenauigkeiten in den Abbildungen von ATTEMS.

Im übrigen erwähne ich für karamani noch folgendes:

Körper weiß, pigmentlos, ♂ 7 1/2 mm, mit 19 Rumpfringen, Rücken glänzend, Beborstung an allen Ringen gut ausgeprägt und ziemlich lang. Am Collum (Abb. 6) stehen die verhältlich langen und spitzen Borsten in 3 Reihen und zwar in jeder 4+4 Borsten. Seitenflügel deutlich gekerbt - gezähnt, Hinterecken an allen (Abb. 4) Ringen abgerundet bis rechtwinkelig, selbst auf der hintersten ist kein deutlicher Fortsatz erkennbar. Felder aller drei Reihen deutlich ausgeprägt, besonders in der 2. und 3. Reihe und namentlich in der Hinterhälfte des Rumpfes. (ATTEMS Angabe, daß sich an den Tergiten "feine, stumpfe Borsten" befinden, entspricht nicht dem karamani , bei welchem sie spitz auslaufen.)

Vorkommen: Während der spinosus ATTEMS aus dem Sljemngebirge bei Agram stammt und oberirdisch im Walde gesammelt wurde, lebt karamani in einer Höhle bei Lukuja bei Novo Mesto in Slovenien.

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