Perilitus milkae, Haeselbarth, 2008

Haeselbarth, E., 2008, Zur Braconiden-Gattung Perilitus NEES 1818 3. Beitrag Die Arten ohne ausgebildetem ersten Cubitus-Abschnitt (Hymenoptera, Braconidae), Linzer biologische Beiträge 40 (2), pp. 1013-1152 : 1080-1081

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5429994

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03F23953-FFD7-FFD5-00ED-E4E4FDDCF9A7

treatment provided by

Valdenar

scientific name

Perilitus milkae
status

sp. nov.

Perilitus milkae nov.sp. ( Abb. 205-209 View Abb )

: Vorderflügel 2,4-2,7 mm lang, Körper und Antennen ( Abb. 205 View Abb ) von ähnlicher Länge, die letzteren mit 26 (1), 27 (9) oder 28 (1) Gliedern, überall fast gleich dick, zur Spitze ein klein wenig verschmälert, die beiden basalen Geisselglieder etwa gleich lang (das erste manchmal ein wenig länger), ca. dreimal, die subapikalen Glieder ca. 1,6 mal so lang wie breit. – Kopf ( Abb. 206 View Abb ) quer, hinter den Augen gerundet, Augen mässig gross, ihr kleiner Durchmesser etwas grösser als die Schläfenbreite, Ocellen in flachem Dreieck; POL kleiner als OOL, Scheitel und Stirn glatt und glänzend. Gesicht ( Abb. 207 View Abb ) quer, sehr fein und oberfächlich chagriniert, glänzend. Clypeus gross, breit und ziemlich flach (ein wenig an den Clypeus der Townesilitus -Arten erinnernd), glatter als das Gesicht, sein Vorderrand mässig breit aufgebogen, die Clypealgrübchen gut 3 mal so weit voneinander entfernt wie von den Augen. Wangenfurchen kurz, etwa halb so lang wie die Breite der Mandibelbasis und kaum länger als der Abstand der Clypealgrübchen von den Augen. Occipitalcarina in der Mitte unterbrochen.

Die krenulierte Querfurche des Pronotum ist auf dem Collare deutlich, an den Seiten setzt sie sich in feinerer Runzelung fort, lässt aber darüber und darunter Raum für glatte Flächen. Mesoscutum glatt und glänzend, auf dem Mittellobus und entlang der Notauli ganz zart haarpunktiert. Notauli relativ schmal, hinten spitzwinklig zusammenlaufend, ihr gemeinsames Runzelfeld klein, spitz. Praescutellarfurche tief, mit Mittelkielchen und undeutlichen Seitenrunzeln. Scutellum glatt und glänzend, mit kurzem, breitem End- grübchen. Mesopleuren mehr oder weniger deutlich punktiert, die Sternauli nur als flach eingedrückte Runzelflecke ausgebildet. Sternalfurche nur hinten tief und krenuliert. Metapleuren und Propodeum sehr dicht und engmaschig gerunzelt, das letztere hinten breit ausgehöhlt, im Profil kurz, aber gerundet. – Im Vorderflügel ( Abb. 208 View Abb *) entspringt der Radius hinter der Mitte des Stigmas, ist die Radialzelle relativ lang und zugespitzt und der Metakarp nur wenig kürzer als das Stigma. – Beine schlank, Hinterhüften glatt, sehr fein behaart, Hinterfemora reichlich 5 mal so lang wie breit; die Längen von Femur: Tibia: Tarsen der Hinterbeine verhalten sich ungefähr wie 1: 1,5: 1,3.

Erstes Hinterleibstergit ( Abb. 209 View Abb ) kräftig, nach hinten erweitert, ca. doppelt so lang wie hinten breit, die Stigmen hinter der Mitte, der Petiolus sehr flach (im Gegensatz zu den meisten anderen Arten), die Oberfläche des Postpetiolus hinten sehr fein und dicht längsstrichelig gerunzelt mit undeutlichen Punkten. Legebohrer fast gerade, allmählich verschmälert, ohne deutliche subapikale Dorsalkerbe. Bohrerscheiden meist reichlich so lang wie die Hinterfemora.

Färbung sehr variabel: Kopf (ausgenommen Stemmaticum), Fühlerbasis, Tegulae und Beine wohl stets hell, bei dunklen Exemplaren ist der übrige Körper schwarz oder dunkelbraun, bei hellen ist es nur die Dorsalseite von Meso- und Metasoma, der grösste Teil der Fühlergeissel und die Bohrerscheiden. Flügelgeäder hellbraun.

: Nicht mit Sicherheit bekannt, siehe unten.

Holotypus: (mit Cocon), Serbien, Bukovik, Raška, 3.vii.1992, ex larvae von Haltica quercetorum, leg. M. Glavendekic (München). - Paratypen: 7 (mit Cocons), wie Holotypus, doch andere Schlüpfdaten in den Sommern 1991 und 1992 (Glavendekic, Leiden, München). - 6, "MCCR" (= Moldawien), Fundort und Sammler schwer lesbar, 13.8.196 3 (St. Petersburg). - 1, Österreich, Burgenland, Eisenzicken, 24.7.196 1, Fischer (Wien).

P. milkae ist ein (sicherlich solitärer) Parasit des Flohkäfers Altica quercetorum FOUDR.. Im Gegensatz zu fast allen anderen Perilitus -Arten legt das Weibchen jedoch die Eier in die Wirtslarven und nicht (oder nicht nur) die Imagines. Die Zuchtergebnisse legen nahe, dass es sich bei P. milkae um eine Art mit parthenogenetischer Fortpflanzung handelt. Es liegen jedoch 2 aus Ungarn mit 26 bzw. 27 Fühlergliedern vor, die mit den dieser Spezies weitgehend übereinstimmen: "Simontornya, Biró, 1931 VII. " (Budapest, München). – Die Art ist zu Ehren der Entdeckerin, Frau Dr. Milka Glavendekic, Belgrad, benannt.

Die von KÜNCKEL D' HERCULAIS & LANGOIS 1891 unter dem Namen Perilitus brevicollis HAL. behandelte Spezies gehört möglicherweise zur näheren Verwandtschaft von P. milkae . Näheres sh. unter P. brevicollis .

Die nearktische Art Perilitus loani ( MASON 1968) steht der vorliegenden Spezies sehr nahe. Sie ist ebenfalls ein Parasit von Altica -Arten: A. corni WOODS, A. ambiens alni HARRIS, sowie von Calligrapha philadelphica (L.). Details ihrer Lebensweise beschrieb LOAN 1963. Wesentliche Unterschiede von P. loani gegenüber P. milkae sind u.a.: Geringere Zahl der Fühlerglieder. – Sehr viel kürzere Radialzelle (der Metakarp nur ca. halb so lang wie das Pterostigma). – Gemeinsames Runzelfeld der Notauli auf dem Mesoscutum nach hinten ausnehmend schmal zugespitzt. – Sternauli sehr klein und schwach ausgeprägt. – Propodeum kräftiger, hinten tief ausgehöhlt. – Erstes Hinterleibstergit schlanker, braun mit bleicher Basis.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Braconidae

Genus

Perilitus

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