Meringopus fuscescens ( GMELIN , 1790)

Schwarz, Martin, 2020, Zur Kenntnis der paläarktischen Meringopus-Arten (Hymenoptera, Ichneumonidae, Cryptinae), Linzer biologische Beiträge 52 (1), pp. 583-682 : 606-607

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.5273884

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.10670940

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/4B386553-FFF8-FFB5-FF48-62B1FD710747

treatment provided by

Marcus

scientific name

Meringopus fuscescens ( GMELIN , 1790)
status

 

1. Meringopus fuscescens ( GMELIN, 1790) View in CoL

Ichneumon fuscescens GMELIN, 1790: 2703 View in CoL – Deutung nach GRAVENHORST (1829).

Ichneumon roeselii BECHSTEIN & SCHARFENBERG, 1805 – Deutung nach GRAVENHORST (1829) und nach der Beschreibung.

Cryptus cyanator GRAVENHORST, 1829

GRAVENHORST (1829) führt nach der Beschreibung von Cryptus cyanator GRAVENHORST Ichneumon fuscescens GMELIN (Seite 2703) View in CoL und Ichneumon roeselii SCHARFENBERG als Synonyme an. Da die Beschreibung von Ichneumon fuscescens GMELIN View in CoL mit der hier behandelten Art gut übereinstimmt, wird diese Interpretation übernommen. Allerdings ist der von Gmelin eingeführte Name älter und da der Artikel 23.9.1. der Nomenklaturregeln ( ICZN 2000) nicht zutrifft, muss der bisher meist verwendete Name M. cyanator (GRAVENHORST) durch M. fuscescens (GMELIN) View in CoL ersetzt werden.

BECHSTEIN & SCHARFENBERG (1805) verweisen bei der Beschreibung von Ichneumon roeselii auf eine Abbildung in RÖSEL VON ROSENHOF (1749), der ebenfalls eine Beschreibung liefert und Angaben zur Biologie macht. Er hat die Art aus Kokons von Malacosoma neustria (LINNAEUS) (Lasiocampidae) gezogen. Aus der Beschreibung geht hervor, dass die Unterseite des Gasters gelb ist, und in der Abbildung sind auch grössere laterale Bereiche des Gasters hell, was nicht auf die hier behandelte Art zutrifft. Da keine andere Ichneumonidenart, die bei Malacosoma parasitiert, bekannt ist, die besser mit der Beschreibung und der Abbildung übereinstimmt, wird die Interpretation von Ichneumon roeselii BECHSTEIN & SCHARFENBERG durch GRAVENHORST (1829) übernommen.

M. fuscescens (GMELIN) gehört zu den Arten mit nur schwach eingedrückter Stirn und schwarzem Gaster mit schwachem Blauschimmer und langen schwarzen Haaren auf den Schläfen. Durch die relativ schwachen Zähnchen auf der Bohrerspitze unterscheidet sich diese Art im weiblichen Geschlecht von M. nigerrimus (FONSCOLOMBE) und M. nimbosus nov.sp. sowie auch von M. clandestinus nov.sp. Die grösste Ähnlichkeit besteht zu M. clandestinus nov.sp., wovon sich M. fuscescens (GMELIN) vorwiegend durch die in der Bestimmungstabelle angeführten Merkmale unterscheidet. Das Männchen ist vorwiegend an den ausgedehnt punktierten Schläfen, die überwiegend orange gefärbten Beine und die dunkle Behaarung auf den Schläfen, die maximal etwa so lang ist wie der Durchmesser eines lateralen Ocellus, zu erkennen. Eine Beschreibung beider Geschlechter gibt VAN ROSSEM (1969a). Nachfolgend einige Ergänzungen.

Kurzbeschreibung (♀) ( Abb. 1 View Abb , 91): 3. Fühlerglied (ohne Anellus) 5,2-5,7- mal so lang wie breit; Wangen 1,0-1,1-mal so lang wie die Breite der Mandibelbasis; Schläfen ausgedehnt punktiert und zusätzlich stellenweise gerunzelt; Abstand eines lateralen Ocellus zum Auge 1,1-1,6-mal so lang wie der Abstand der lateralen Ocellen zueinander; Femora III 5,6-6,2-mal so lang wie hoch; Bohrerklappen 0,9-1,0-mal so lang wie die Tibien III; Bohrerspitze 3,7-4,3-mal so lang wie hoch; Zähnchen an der Bohrerspitze ventral relativ schwach und die proximalen Zähnchen weiter voneinander entfernt als die Höhe eines Zähnchens.

♂: Tyloide an den Gliedern 16-22, 3. Glied (ohne Anellus) 2,9-mal so lang wie breit, Fühler im Bereich der Tyloide nicht verbreitert und apikal zugespitzt, die meisten Fühlerglieder mit Tyloide an der Basis auf der Aussenseite mit grubenförmiger Vertiefung, die maximal etwa 0,3 des Fühlerglieds einnimmt; Wangen 1,0-mal so lang wie die Breite der Mandibelbasis; Schläfen deutlich punktiert, höchstens geringfügig gerunzelt; längste Haare auf den Schläfen (dorsal betrachtet) etwa 1,0-mal so lang wie der Durchmesser eines lateralen Ocellus; Abstand eines lateralen Ocellus zum Auge 1,0- 1,1-mal so lang wie der Abstand der lateralen Ocellen zueinander; Femora III 6,3-6,7- mal so lang wie hoch; Clasper mässig hoch und apikal abgestutzt, dorsal ohne Besonderheiten.

Untersuchtes Material: Deutschland ( NHMUK, ZSM), Slowakei ( HNHM), Schweiz ( NMBE, ZSM), Österreich ( NHMW), Ungarn ( HNHM). Frankreich: Monêtier-les-Bains, 450000 N, 063100 E, 7.7.1977 (1♀; ZSM). Spanien: Madrid, Escorial , 12.6.1919, leg. Dusmet (1♀; MNCN). Türkei: E of Erzurum , 2000 m, 6.7.2000, leg. M. Halada (3♀♀; OLML) ; Gürün, 3.6.1970, leg. K. Kusdas (2♀♀; NHMW) ; gleiche Daten, nur 4.6.1970 (1♀; MS). GoogleMaps China: Beijing Munic., Xiaolongmen N. Park , 39°58’N, 115°26’E, 1000-1300 m, 4.- 10.6.2016, leg. E. Jendek & O. Šauša (1♀; OLML) GoogleMaps ; Woo-Fu Ssu, 11.5.1932, leg. C.F. Wu (1♀; NHMUK) .

Wirte alpicola [= Malacosoma alpicola ] (2♀♀; ZSM) ; Bombyx neustria [= Malacosoma neustria (LINNAEUS) ] (1♀, 1♂; ZSM) ; Cosmia obluta (1♀; HNHM) .

NHMUK

NHMUK

ZSM

Germany, Muenchen [= Munich], Zoologische Staatssammlung

HNHM

Hungary, Budapest, Hungarian Natural History Museum

NMBE

Switzerland, Bern, Naturhistorische Museums

NHMW

Austria, Wien, Naturhistorisches Museum Wien

MNCN

MNCN

OLML

Austria, Linz, Oberoesterreichisches Landesmuseum

NHMUK

Natural History Museum, London

ZSM

Bavarian State Collection of Zoology

HNHM

Hungarian Natural History Museum (Termeszettudomanyi Muzeum)

NMBE

Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern

NHMW

Naturhistorisches Museum, Wien

MNCN

Museo Nacional de Ciencias Naturales

OLML

Oberösterreichisches Landesmuseum

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Ichneumonidae

Genus

Meringopus

Loc

Meringopus fuscescens ( GMELIN , 1790)

Schwarz, Martin 2020
2020
Loc

Ichneumon fuscescens

GMELIN J 1790: 2703
1790
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