Anticollix sparsatus (TREITSCHKE 1828) (Gilbweiderichspanner)

Lechner, K. & Ortner, A., 2008, Die Schmetterlinge (Lepidoptera) und Heuschrecken (Orthoptera) der " Filz ", einem Feuchtgebietskomplex am Stadtrand von Wörgl, Nordtirol, Linzer biologische Beiträge 40 (1), pp. 639-702 : 652-653

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.13133404

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/03BE1964-FFFF-FFB2-B6DB-FC1A4E76FB1C

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Felipe

scientific name

Anticollix sparsatus (TREITSCHKE 1828) (Gilbweiderichspanner)
status

 

3109 Anticollix sparsatus (TREITSCHKE 1828) (Gilbweiderichspanner)

F u n d e i m U n t e r s u c h u n g s g e b i e t: 14.6.2005 (Südwestteil – Leinwand, 2 I), 14.7.2005 (Südwestteil – Leinwand, 3 I).

V e r b r e i t u n g Ö s t e r r e i c h Mit Ausnahme von Osttirol aus ganz Österreich bekannt.

V e r b r e i t u n g N o r d t i r o l: Sehr lokal. Bis 1993 existierten lediglich zwei alte Fundmeldungen aus dem Innsbrucker Raum. Rezente Funde stammen aus dem Gurgltal (LECHNER & ORTNER 2001), Arzl bei Innsbruck ( ORTNER 1999) und Terfens (Huemer mündl.).

Ö k o l o g i e: Die Raupe ernährt sich von Lysimachia vulgaris, nach OSTHELDER (1929) an im Schatten stehenden Pflanzen. Sie frisst bis September. Überwinterungsstadium ist die Puppe.

Die Falterflugzeit erstreckt sich von Juni bis Anfang August. Der Gilbweiderichspanner hat ein hohes Feuchtigkeitsbedürfnis und ist deshalb auf Moore, feuchte Wiesen, feuchte Wälder und Heckenbereiche mit ausgeprägten Saumstrukturen, die reichlich L. vulgaris enthalten, angewiesen.

G e f ä h r d u n g A. sparsatus war in Nordtirol lange Zeit verschollen. Sie gilt in Österreich als gefährdet und muss nach Ansicht der Verfasser für Nordtirol wohl in eine der höchsten Gefährdungskategorien eingestuft werden. Für den Fortbestand dieser lokalen und seltenen Art in der "Filz" ist es wichtig die Gilbweiderichbestände zu erhalten, mit dieser Pflanze bestandene Staudenfluren alternierend (im Zwei- oder Dreijahresrhythmus) zu mähen, und den Mahdzeitpunkt nicht vor Ende September/Anfang Oktober anzusetzen.

3124 Asthena anseraria (HERRICH- SCHÄFFER 1855) (Gepunkteter Zierspanner)

F u n d e i m U n t e r s u c h u n g s g e b i e t: 14.6.2005 (Südwestteil – Leinwand, 7 I), 14.7.2005 (Südwestteil – Leinwand, 3 I).

V e r b r e i t u n g Ö s t e r r e i c h Mit Ausnahme Osttirols aus ganz Österreich bekannt.

V e r b r e i t u n g N o r d t i r o l:Sehrlokal.BisherigeFunde nur aus dem unteren Inntal. Ältere Funde stammen aus dem Innsbrucker Raum (Hötting, Kranebitten, Völs, Ahrntal), rezente Nachweise aus der Völser Innau ( LECHNER 1998), dem Vomperloch ( CERNY 1997) und der Kufsteiner Innau ( HUEMER 1989, HUEMER & TARMANN 2000).

Ö k o l o g i e: Die Raupe entwickelt sich vermutlich von Juni bis August (Anfang September). Sie ernährt sich vom Roten Hartriegel (Cornus sanguinea). A. anseraria ist eine typische Waldrandart, die einen gewissen Feuchtigkeitsanspruch stellt und deshalb vermutlich nur im Unterinntal (v. a. in den Auwäldern) bzw. den davon ausgehenden Seitentälern (in tieferen Lagen) geeignete Lebensbedingungen vorfindet. Die Flugzeit umfasst den Juni und Juli. Tiere einer beispielsweise in Baden-Württemberg auftretenden zweiten Generation (EBERT & STEINER 2001) sind unseres Wissens aus Nordtirol nicht bekannt. Da die Art bisher immer nur in Einzelexemplaren nachgewiesen wurde, ist es bemerkenswert und sehr erfreulich, dass in der "Filz" in den zwei Leuchtnächten am 14. Juni und 14. Juli 2005 insgesamt zehn Exemplare an der Leinwand registriert werden konnten.

G e f ä h r d u n g In Nordtirol und Österreich gefährdet. Es ist anzunehmen, dass A. anseraria noch andere Stellen im Unterinntal besiedelt. Für den weiteren Erhalt dieses zierlichen Spanners in Nordtirol ist ausschlaggebend, dass die Zerstörung der in Gewässernähe bzw. in anderen Feuchtgebieten der Tallagen befindlichen Wälder/Waldfragmente aufhört und die Waldränder naturnah strukturiert sind, d.h. Waldmäntel mit einheimischen, standortgerechten Laubgehölzen und bestenfalls angrenzenden natürlichen Saumgesellschaften ausgebildet sind. Davon würden auch viele andere heimische Schmetterlingsarten profitieren.

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Lepidoptera

Family

Geometridae

Genus

Anticollix

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