Galium pusillum L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Rubiaceae, Birkhaeuser Verlag : 296

Galium pusillum L.

( G. hypnoides auct.)

Kleines Labkraut

4-10 cm hoch, dichtrasig. Stengel aufrecht, fast immer kahl. Unterste Blätter zur Blütezeit noch vorhanden. Mittlere Blätter zu 7-9 im Quirl, 0,4-1,0 cm lang, 10 - 15mal so lang wie breit, sehr schmal lanzettlich bis nadelförmig, steif, allmählich in die 0,5 - 0,9 mm lange hyaline Spitze verschmälert, am Rande ± flach, oft völlig kahl und glatt. Mittelnerv ⅓- ½ so breit wie das Blatt (bei den andern Arten im Gebiet fast immer weniger als ⅓ so breit). Blütenstände wenigblütig, kurz, mit von den obersten 1-2 Blattquirlen ausgehenden langen Seitenästen, daher breit pyramidenförmig. Krone 2-3 mm im Durchmesser, weiß. Früchte ± glatt, ca. 1 mm hoch. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 22: Material aus dem Val Queyras (Favarger 1969). 2n = 88: Material von Marseille (Ehrendorfer unveröffentlicht).

Standort. Montan und subalpin. Trockener, kalkhaltiger Ruhschutt (auch Gips), ohne geschlossene Vegetation, in warmen Lagen.

Verbreitung. Südwestalpen-Pflanze: Von Montpellier und den Alpes Maritimes nordwärts bis zur Maurienne. - Im Gebiet: Maurienne (zwischen Modane und Bessans).

Bemerkungen. G. hypnoides Vill. ( G. pusillum ssp. hypnoides [Vill.] Ehrend.) ist eine besondere, nahe verwandte Sippe, die nur am Mont Ventoux vorkommt. Die im Gebiet vorkommenden Pflanzen müssen der Sippe G. Jussiei Vill. ( G. pusillum ssp. Jussiei [Vill.] Ehrendorfer inedit.) zugeordnet werden, die von den Alpes Maritimes bis Savoyen verbreitet ist.