Linaria vulgaris Miller

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Scrophulariaceae, Birkhaeuser Verlag : 209

Linaria vulgaris Miller

Gewöhnliches Leinkraut

Ausdauernd; 20-60 cm hoch; kahl (nur im Blütenstand oft mit Drüsenhaaren). Stengel aufrecht, einfach oder am Grunde verzweigt. Blätter alle wechselständig, mehr als 2 cm lang, schmal lanzettlich, 4-20mal so lang wie breit, am Rand nach unten gerollt, graugrün. Blüten gestielt (Stiel etwas länger als der Kelch), in einer dichten Traube am Ende des Stengels. Kelch mit kurzen, breit 3eckigen Zipfeln. Krone 1,2 - 2 cm lang (ohne Sporn), hellgelb, mit orangegelbem Gaumen; Sporn etwa ⅔ so lang wie die übrige Krone, spitz. Frucht sich von der Spitze her mit 4-10 großen Zähnen öffnend, 7 - 8 mm lang. Samen scheibenförmig, in der Mitte mit kleinen Warzen, etwa 2 mm im Durchmesser. - Blüte: Sommer und früher Herbst.

Zytologische Angaben. 2n = 12: Material aus vielen Gegenden Europas (Heitz 1927, Tjebbes 1927a, Eichhorn 1952, Löve und Löve 1956b, Tandon und Bali 1958, Sorsa 1962, Gadella und Kliphuis 1966 1970, Laane 1969a, Strid 1971; weitere Autoren bei Löve und Löve 1961), aus Kanada (Mulligan 1961).

Standort. Kollin und montan, seltener subalpin. Lockere, nährstoffreiche, lehmige Böden in wärmeren Lagen. Schutthalden, Bahndämme, Getreidefelder, Waldschläge, Wegränder.

Verbreitung. Eurosibirische Pflanze: In Skandinavien bis 68° NB; ostwärts bis Westsibirien. - Im Gebiet verbreitet und ziemlich häufig.

Bemerkungen. Pflanzen mit völlig kahlem Blütenstand treten im größten Teil des Gebiets auf und werden gelegentlich für L. angustissima gehalten. Sie sind auf ihren systematischen Wert zu prüfen.