Orchis incarnata L.

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 634

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.291815

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/E64E4204-B5D2-FA16-E337-1064F5AF18F7

treatment provided by

Donat

scientific name

Orchis incarnata L.
status

 

Orchis incarnata L. View in CoL

( O. latifolia L. sec. Pugsl., O. strictifolia Opiz , Dactylorchis incarnata [L.] Vermeulen)

Fleischfarbige Orchis

Knollen handförmig geteilt. Stengel 20-60 cm hoch, hohl, dünnwandig (Durchmesser des Hohlraums unter dem Blütenstand etwa ⅔ des Stengeldurchmessers), deshalb leicht zusammendrückbar, Stengeldurchmesser unter dem Blütenstand 4-8 mm. Blätter 4-6, lanzettlich, bis 20 cm lang, 1,5 bis 4 cm breit, 5-10mal so lang wie breit, mit der gröβten Breite meist wenig über dem Grunde (im untersten Drittel), so daβ Blätter fast vom Grunde an verschmälert erscheinen, mit kapuzenförmiger Spitze, ohne Flecken, gelbgrün, das oberste den Blütenstand erreichend oder überragend; über diesen Blättern noch 1-2 kleine Blätter, die zu den Tragblättern überleiten. Blütenstand 4-15 cm lang, zylindrisch, dichtblütig. Tragblätter blattähnlich, lanzettlich, die untersten und mittleren die Blüten überragend, grün, am Rande und an der Spitze oft rot. Blüten: Wie bei O. maculata (Nr. 18), jedoch Perigonblätter fleischrot, selten gelblich, Lippe ungeteilt oder undeutlich 3teilig, Sporn kegelförmig, horizontal oder abwärts gerichtet, ½ -⅔ so lang wie der Fruchtknoten. - Blüte: Später Frühling und früher Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 40: Material aus dem Norden Zürichs, aus der Linthebene und aus Liechtenstein (Heusser 1938), aus Bern und Waadt (Vaucher 1966), aus Dänemark (Hagerup 1938), aus Holland (Kliphuis 1963), aus Schweden (Holmen und Kaad 1956), aus Finnland (Sorsa 1963), ohne Herkunftsangabe (Vermeulen 1947), aus dem Altai (Sokolovskaya et al. aus Löve und Löve 1961). Apomiktische Fortpflanzung nachgewiesen (Hagerup 1947).

Standort. Kollin, montan, selten subalpin. Flachmoore.

Verbreitung. Eurasiatische Pflanze: Ganz Europa ohne das Mediterrangebiet, durch Sibirien und Zentralasien ostwärts bis ins Gebiet des Baikalsees, der Lena und der Mongolei. - Im Gebiet verbreitet und ziemlich häufig.

Bemerkungen. O. ochroleuca (Boll) Schur hat nach den Monographen Keller und Schlechter (1928) keinen systematischen Wert. Diese Sippe, die sich nur durch weiβe bis gelbliche Blüten von O. incarnata unterscheidet, soll im ganzen Verbreitungsgebiet der O. incarnata in den Populationen dieser Art vorkommen. Von Heslop-Harrison (1956) wird O. ochroleuca als Subspecies bewertet und auf ein weiteres Merkmal, die deutliche Dreiteilung der Lippe hingewiesen; auch dieser Autor weist darauf hin, daß Bestände von O. ochroleuca selten seien, daß die Pflanze meist einzeln in den Populationen von O. incarnata auftrete. Gleicher Ansicht ist auch Rajchel (1964), der O. ochroleuca in Polen untersucht hat. Heusser (1938) hat an Material aus Mäls (Liechtenstein) gleiche Chromosomenzahl und gleiches Chromosomenbild festgestellt wie bei O. incarnata . O. ochroleuca ist weiter zu untersuchen und ihre systematische Stellung abzuklären.

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Liliopsida

Order

Asparagales

Family

Orchidaceae

Genus

Orchis

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