Chara vulgaris L.
publication ID |
292521 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.10919480 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/E0F44723-D465-01D2-91C9-BB348B85E21C |
treatment provided by |
Plazi |
scientific name |
Chara vulgaris L. |
status |
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Gewöhnliche Armleuchteralge
Art ISFS: Checklist: 50021 Characeae Chara Chara vulgaris aggr. Chara vulgaris L. Enthaelt : Chara vulgaris L. var. vulgaris Chara vulgaris var. gymnophylla (A. Braun) Nyman Chara vulgaris var. longibracteata ( Kuetz.) H. Groves & J. Groves
Bestimmungsschlüssel
Zusammenfassung
Artbeschreibung Sehr formenreiche Pflanze, 10 - 40 cm gross, wenig bis stark mit Kalk verkrustet. Sprossachse: 0,5 - 1 (1,5) mm im Durchmesser. Internodien: 0,5 - 4 (5) mm lang, 1- bis 3mal länger als die Quirläste. Rinde: bei jungen Internodien diplostich-aulacanth, bei älteren Internodien isostich. Stacheln: einzeln auf den tiefer liegenden, primären Rindenreihen (aulacanthe Berindung), verstreut, papillenartig oder (bei var. subhispida ) so lang wie der Sprossdurchmesser. Stipularen: an der Basis der Astquirle in zwei Reihen, gleich lang, Enden stumpf-eiförmig. Astquirle: 5 - 7 (10) Äste pro Quirl. Äste: 1 - 2,5 cm lang (bis 5 - 6 mm bei der f. longibracteata , mehr oder weniger ausgebreitet; junge Astquirle oft gegen die Sprossachse gebogen und zur Spitze weisend, ältere gegen die Achse gebogen aus 6 - 8 Gliedern mit 2 - 3 unberindeten Endgliedern (bei var. gymnophylla sind sämtliche Astglieder unberindet). Monözisch, sehr fertil. Gametangien: männliche und weibliche zusammen, an den ersten 1 - 4 Astknoten. Blättchen: ventrale gut ausgebildet und 2- bis 3mal länger als das Oogonium (bei var. longibracteata bis zu 6mal länger). Antheridium: einzeln, leuchtend orange bis rot, Durchmesser 0,3 - 0,5 mm. Oogonium: einzeln, 0,5 - 0,8 mm lang, 0,35 - 0,5 mm breit. Oospore: dunkelbraun bis schwarz, eiförmig, 0,4 - 0,7 mm lang, 0,2 - 0,45 mm breit, 12 - 15 undeutliche Rippen; verkalkt meistens zur Gyrogoniten. Bulbillen: an Knoten.
Phänologie Ausgesprochene Pionierart, die in temporären Gewässern einjährig, in permanent wasserführenden Wuchsorten mehrjährig (Jungsprosse an den unteren Knoten nachwachsend) ist. Sehr fertile Pflanze, die von Mai/Juni bis September/Oktober laufend Oosporen bildet. Verwechslungsmöglichkeiten Chara vulgaris ist eine sehr formenreiche Art, bezogen auf ihre Robustheit, Berindung, Stachellänge und der Ausbildung der Blättchen. Seit dem 19. Jahrhundert sind mehr als hundert verschiedene Varietäten beschrieben worden, wahrscheinlich alle ein Ausdruck von standörtlichen Unterschieden. In den rezenten Floren sind nur noch wenige davon enthalten, die für ein ganz bestimmtes ökologisches Umfeld stehen (siehe Fotos). Zuverlässige Bestimmungsmerkmale für Chara vulgaris sind die aulacanthe Berindung und die einzeln stehenden Stacheln. Trotzdem kann sie mit Chara contraria oder mit jungen Individuen von Chara intermedia verwechselt werden. Der Unterschied liegt in der Position der Stacheln (bei C. vulgaris aulacanth, d.h. auf den eingesenkten Rindenreihen; bei C. contraria und C. intermedia auf den vorstehenden Rindenreihen, d.h. tylacanth). Demgegenüber sind isostiche Individuen sehr schwierig zu unterscheiden; in diesem Fall bietet die Ausbildung der Stipularen eine Orientierung. Auch stehen die Stacheln von C. vulgaris einzeln, während sie bei C. intermedia zu 2 oder 3 gruppiert sind.
Standort und Verbreitung in der Schweiz Chara vulgaris ist aus den früher besiedelten Seen mehrheitlich verschwunden (Genfersee, Lac de Joux und Lac des Brenets, Zürichsee, Katzensee, Vierwaldstättersee, Sempachersee, Neuenburgersee, Lac de Taillères, Schwarzsee (FR), Thunersee, Ägeri- und Heidsee). Ausser im Bodensee und im Sarnersee wächst die Art heutzutage in vielen, landesweit verstreuten Kleingewässern. Chara vulgaris ist eine der wenigen Arten mit Vorkommen bis in die alpine Stufe, wo sie bis in 2400 m Höhe nachgewiesen wurde.
Allemeine Verbreitung Kosmopolit. Status
Status IUCN: Verletzlich
Nationale Priorität: 4 - Mässige nationale Priorität
Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Habitatverlust Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Gewässereutrophierung Wissenslücken
Ökologie
Pionierart, die sehr unterschiedliche temporäre bis perennierende, flachgründige (0,1 <Wassertiefe <1 m) Lebensräume besiedelt, auch schwach wasserführende Bäche sowie mehr oder weniger dauerhafte Quellaustritte. Sie kommt in klaren, meso- bis eutrophen Gewässern auf Kalk-, Kreide- oder Sandsubstrat vor. Höhenstufen planar - subalpin (untere alpine Stufe). Lebensraum Milieux Phytosuisse (© Prunier et al. 2017)
I.1.2.1.3 - Charetum vulgaris |
Lebensraum nach Delarze & al. 2015
1.1.1 - Armleuchteralgengesellschaft (Charion) |
fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt Charakterart Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Abhängigkeit vom Wasser
Flüsse | 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum |
Ruhiges Wasser | 2 - Schwerpunktlebensraum |
Grundwasser | 0 - unbedeutend, keine Bindung. |
Nomenklatur
Gültiger Name ( Checklist 2017): Chara vulgaris L.
Volksname Deutscher Name: Gewöhnliche Armleuchteralge
Nom français: -- Nome italiano: --
Status Indigenat: Indigen
Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein Status Rote Liste national 2012
Status IUCN: Verletzlich
Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: --
Status Rote Liste regional 2019
Biogeografische Regionen | Status | Kriterien IUCN |
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Status nationale Priorität /Verantwortung
Nationale Priorität | 4 - Mässige nationale Priorität |
Massnahmenbedarf | 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf |
Internationale Verantwortung | 1 - Gering |
Überwachung Bestände | 0 - Überwachung ist nicht nötig |
Schutzstatus
Kein internationaler, nationaler oder kantonaler Schutz |
Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Habitatverlust Flachgründige Kleingewässer erhalten oder neue anlegen. Dafür sorgen, dass kleine, schwach wasserführende Bäche nicht austrocknen. Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Eine natürliche Gewässerdynamik wiederherstellen, die die selbständige Entstehung von Pionierlebensräumen ermöglicht und dafür mehr Raum bereitstellen. Abschnittsweise Vegetation entfernen und Substrat freilegen, wenn der Wuchsort komplett verlandet und überwachsen ist. Gewässereutrophierung Die Nährstoffkonzentration auf einem mesotrophen Niveau halten, aber eine Eutrophierung vermeiden. Im Uferbereich breite Pufferstreifen mit Verlandungs- und Gebüschzonen, Hecken- und Waldstreifen usw. erhalten. Verhindern, dass grosse Nährstofffrachten über Oberflächenabflüsse, Drainagen usw., ins Gewässer gelangen. Sowohl im Einzugsgebiet als auch in der unmittelbaren Umgebung des Gewässers eine extensive Bewirtschaftung mit den Instrumenten der Landwirtschaftspolitik fördern. Wissenslücken Die Entwicklung bekannter Bestände überwachen und die Kenntnisse über die
Ökologie
der Art und über die standörtlichen Unterschiede vertiefen.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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