Chara tomentosa L.
publication ID |
292521 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.10919476 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/A45C06F2-258B-6D87-37BF-E24B028DCD8A |
treatment provided by |
Plazi |
scientific name |
Chara tomentosa L. |
status |
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Geweih-Armleuchteralge
Art ISFS: Checklist: 50020 Characeae Chara Chara tomentosa L.
Bestimmungsschlüssel
Zusammenfassung
Artbeschreibung Stattliche Pflanze, ca. 25 - 200 cm gross, oftmals stark kalkinkrustiert. Grünbraune Pflanze, oft rotbraun in den jüngeren Abschnitten. Sprossachse: bis 2(3) mm dick. Internodien 2 - 7 cm lang. Rinde: diplostich mit tylacanther Bestachelung, Rindenreihen stark heterostich, oft spiralig gedreht. Stacheln: einzeln, zu zweien oder zu dritt, kugel- oder eiförmig zugespitzt, mit blossem Auge deutlich erkennbar. Äste: 6 bis 8 pro Quirl, kurz, aus 4 bis 5 Glieder bestehend, mit 2 bis 3 Endgliedern, die unberindet und typisch verdickt sind. Stipularen: kräftiger Doppelkranz. Blättchen: groß, breit, zugespitzt, gewunden oder ungleich (dorsal kürzer als ventral). Diözisch, oft steril. Gametangien: relativ gross, an den unteren 2 bis 3 Nodien der Äste. Antheridien: einzeln, rot, Durchmesser bis 1500 μm. Oogonien: gross, 1 - 1,1 mm lang, 0,7 - 0,8 mm breit. Oosporen: eiförmig, hellbraun, mit 14 bis 16 unscharfen Rippen, fein granulierte Hüllmembran (verkalkt als Fruchtkörper zum Gyrogonit).
Phänologie Die Art ist mehrjährig und zweihäusig, aber meistens steril. Die vegetative Vermehrung findet über ausdauernde Astfragmente statt, vermutlich meist erfolgreicher als bei geschlechtlicher Vermehrung. Der Spross entwickelt sich ab Frühjahr, die Antheridien im Mai, die Oosporen im Sommer, die Gyrogoniten im Herbst. Verwechslungsmöglichkeiten Die Verwechslungsgefahr von Chara tomentosa mit einer anderen Characeenart ist gering, aufgrund vieler eindeutiger Unterscheidungsmerkmale. Allerdings können langgestreckte Individuen, besonders aus grösseren Tiefen, mit anderen grosswüchsigen, diplostich-tylacanth berindeten Characeenarten (C. hispida aggr.) verwechselt werden. Die Stacheln und die Endglieder der Äste sind bei ihr jedoch typischerweise dick angeschwollen, die Rinde ausgeprägt tylacanth. Auch die Farbe des Sprosses stellt ein unverkennbares Unterscheidungsmerkmal dar. Zudem ist sie die einzige diözische Art unter den „grosswüchsigen“ Characeenarten.
Standort und Verbreitung in der Schweiz Hauptsächlich in Seen und (Grundwasser gespeisten) Kleingewässern von Auengebieten, in kalkhaltigem Wasser, in Höhenlagen CH: 400 - 1800 m (kollin bis subalpin). Derzeit nachgewiesen in 20 von 1402 untersuchten Standorten (Stand 2010): Ägeriesee, Bodensee, Vierwaldstättersee (Hotspot), Sarnensee, Silsersee sowie in einem tiefen Weiher im Auengebiet der Alten Aare. Frühere Vorkommen im Genfersee, Neuenburgersee, Zürichsee, Greifensee, Katzensee, Bodensee, Luganersee, Thunersee, Sarnensee, Vierwaldstättersee, Walensee sowie Silsersee.
Allemeine Verbreitung Subkosmopolit. Status
Status IUCN: Verletzlich
Nationale Priorität: 4 - Mässige nationale Priorität
Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Habitatverlust Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Gewässereutrophierung Wissenslücken
Ökologie
Wächst in nicht trockenfallenden Stillgewässern mit oligo-mesotrophem, neutral bis basischem (pH = 7,0 - 8,5) Wasser mit einem mittleren bis hohen Kalziumgehalt (40 - 181 mg Ca 2+ /l), auf sandigem oder sandig-lehmigem Grund, der auch mehr oder weniger organisches Material enthalten kann. Besiedelt vor allem Seen und Teiche in Tiefen von 1 bis 6 m, wurde es bis zu 30 m beobachtet. Es scheint kaltes Wasser und niedrige Licht zu bevorzugen. Höhenstufe coll.-subalp. Lebensraum Milieux Phytosuisse (© Prunier et al. 2017)
I.1.2.2.7 - Magnocharetum tomentosae |
Lebensraum nach Delarze & al. 2015
1.1.1 - Armleuchteralgengesellschaft (Charion) |
fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt Charakterart Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Abhängigkeit vom Wasser
Flüsse | 0 - unbedeutend, keine Bindung. |
Ruhiges Wasser | 2 - Schwerpunktlebensraum |
Grundwasser | 0 - unbedeutend, keine Bindung. |
Nomenklatur
Gültiger Name ( Checklist 2017): Chara tomentosa L.
Volksname Deutscher Name: Geweih-Armleuchteralge
Nom français: -- Nome italiano: --
Status Indigenat: Indigen
Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein Status Rote Liste national 2012
Status IUCN: Verletzlich
Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: --
Status Rote Liste regional 2019
Biogeografische Regionen | Status | Kriterien IUCN |
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Status nationale Priorität /Verantwortung
Nationale Priorität | 4 - Mässige nationale Priorität |
Massnahmenbedarf | 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf |
Internationale Verantwortung | 1 - Gering |
Überwachung Bestände | 2 - Überwachung ist nötig |
Schutzstatus
Kein internationaler, nationaler oder kantonaler Schutz |
Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Habitatverlust Stillgewässer in Auengebieten anlegen. Kiesgruben nach Aufgabe der Nutzung erhalten. Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Eine natürliche Gewässerdynamik wiederherstellen, die Pionierlebensräume generiert und dafür mehr Raum bereitstellen. Gewässereutrophierung Für oligotrophe Verhältnisse (der Stillgewässer und Zuflüsse) sorgen. Die Nährstoffkonzentration auf einem oligo- bis mesotrophen Niveau halten. Im Uferbereich breite Pufferstreifen mit Sumpf- und Gebüschzonen, Hecken- und Waldstreifen usw. erhalten. Verhindern, dass grosse Nährstofffrachten über Oberflächenabflüsse, Drainagen usw., ins Gewässer gelangen. Sowohl im Einzugsgebiet als auch in der unmittelbaren Umgebung des Gewässers eine extensive Bewirtschaftung mit den Instrumenten der Landwirtschaftspolitik fördern. Wissenslücken Die Entwicklung bekannter Bestände überwachen und mehr ökologisches Wissen über die Art in Erfahrung bringen, insbesondere über ihre Vermehrung und deren Abhängigkeit von der Temperatur.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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