Nitella syncarpa (Thuill.) Chevall.

Info Flora, 2021, Info Flora Schweiz - Characeae, https://www.infoflora.ch/de/flora/characeae.html (accessed 2023-10-20) : -

publication ID

292521

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.10919512

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/9A2D220F-4213-D850-4427-8D64402DC2B1

treatment provided by

Plazi

scientific name

Nitella syncarpa (Thuill.) Chevall.
status

 

Nitella syncarpa (Thuill.) Chevall.

Verwachsenfrüchtige Glanzleuchteralge

Art ISFS: Checklist: 50040 Characeae Nitella Nitella anarthrodactylée Nitella syncarpa (Thuill.) Chevall.

Bestimmungsschlüssel

Zusammenfassung

Artbeschreibung Mittelgrosse Pflanze (15 - 40 (70) cm), ziemlich robust, manchmal verkrustet. Sprossachse: 0,7 - 1 mm dick. Internodien: 2 - 12 cm lang, länger als die Äste. Rinde: ohne. Stacheln: keine. Stipularen: keine. Astquirle: aus 6 - 8 Äste im Quirl, wobei 1 - 2 abstehende Äste (Seitensprosse) am Quirl die Gametangien tragen. Äste: jeder Ast der männlichen Pflanzen ist nicht oder 1-mal geteilt und im fertilen Bereich 2- bis 3-strahlig, während die weiblichen Äste mehrheitlich einfach geteilt und daher im fertilen Bereich gewöhnlich 1-strahlig sind. Sterile Äste sind 3 - 8 cm lang, fertile viel kürzer (0,2 - 1 cm). Alle Endstrahlen sind einzellig und normalerweise spitz am Ende. Diözisch. Gametangien: an den Astgabelungen; mit dicker Schleimhülle. Antheridien: einzeln, Durchmesser 0,4 - 0,7 mm, orange. Oogonien: einzeln oder zu 2 - 3, 0,4 - 0,7 mm lang, 0,42 - 0,53 mm breit. Oosporen: dunkelbraun bis schwarz, dorsoventral abgeflacht, 0,3 - 0,45 mm hoch und 0,27 - 0,4 mm breit, mit 6 - 8 gewundenen, niedrigen Rippen und einer glatten Aussenwand (unter dem Mikroskop). Bulbillen: fehlend.

Phänologie Nitella syncarpa ist eine einjährige Pflanze, die sich im Sommer oder Herbst entwickelt. Im Sediment liegenden Oosporen keimen im Frühling und entwickeln fruchtbildende Pflanzen ab dem Monat Juni. Die frischen Oosporen sind je nach standörtlichen Bedingungen im Sommer oder Herbst reif. Der Spross verschwindet allgemein im Verlauf des Winters. Verwechslungsmöglichkeiten em> Nitella syncarpa gehört zu den 4 Nitella -Arten mit einzelligen Endstrahlen (Anarthrodactylae). Sie kann mit Nitella capillaris verwechselt werden. Letztere besitzt auch Schleimhüllen, ist aber viel seltener, vermehrt sich (fruchtet) im Frühjahr und die Oosporen haben deutlich geflügelte Rippen.

Standort und Verbreitung in der Schweiz üngste Beobachtungen von Nitella syncarpa stammen aus dem Sarnersee (OW), aus Bergseen des Murgtales (GL) und aus dem See von Nervaux (VD). Sammelbelege gibt es aus dem südöstlich gelegenen Sumpfgebiet des Pfäffikonsees, aus Weihern und Kiesgruben von Auengebieten des Rheins, der Linth, der Thur, der Reuss, der Alten Aare und der Rhone im Wallis und Waadtland. Früher kam die Art im Bodensee, Walensee bei Walenstadt, Zürichsee, Murgsee, Sarnensee, Neuenburgersee, Genfersee und in nahgelegenen Stillgewässern vor.

Allemeine Verbreitung Mitteleuropa. Status

Status IUCN: Stark gefährdet

Nationale Priorität: 3 - Mittlere nationale Priorität

Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Habitatverlust Hohe Wassertemperaturen Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Gewässereutrophierung Wissenslücken

Ökologie

In der Schweiz besiedelt diese Art Seen und tiefe Kiesgrubenweiher (3 - 20 m Tiefe) sowie seichte (1 m Tiefe) Weiher und Tümpel mit Beschattung. Das Substrat ist feinkörnig, mineralisch und enthält kleinere oder grössere Anteile an organischem Material. Das Wasser ist oligo-mesotroph, neutral oder alkalisch (pH = 6,8 - 8), manchmal stark mineralisiert ( Leitfähigkeit 200-446 µS /cm), mässig kalkhaltig (17-62 mg /l Ca2+). Die Standorte weisen niedrige Temperatur- und Lichtwerte auf, befinden sich im Tiefland bis auf 1800 m Höhe (Murgsee SG). Lebensraum Milieux Phytosuisse (© Prunier et al. 2017)

I.1.1.2.2 - Nitelletum syncarpae

Lebensraum nach Delarze & al. 2015

1.1.1 - Armleuchteralgengesellschaft (Charion)

fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt Charakterart Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 2 - Schwerpunktlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name ( Checklist 2017): Nitella syncarpa (Thuill.) Chevall.

Volksname Deutscher Name: Verwachsenfrüchtige Glanzleuchteralge

Nom français: -- Nome italiano: --

Status Indigenat: Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein Status Rote Liste national 2012

Status IUCN: Stark gefährdet

Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: --

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN

Status nationale Priorität /Verantwortung

Nationale Priorität 3 - Mittlere nationale Priorität
Massnahmenbedarf 2 - Klarer Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 2 - Überwachung ist nötig

Schutzstatus

Kein internationaler, nationaler oder kantonaler Schutz

Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Habitatverlust Alte Abbaustellen von Sand, Kies oder anderen Baurohstoffen erhalten. Standorte früherer Vorkommen wiederhestellen bzw. aufwerten oder neue Stillgewässer in Auengebieten, Uferbereich von Seen und in Mooren anlegen. Hohe Wassertemperaturen Bestände der Art vor hohen Wassertemperaturen schützen, indem Bäume oder Gebüsche zur Beschattung gepflanzt oder unweit davon leicht beschattete Weiher angelegt werden. Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Tümpeln und Weiher anlegen, die unterschiedliche Tiefen aufweisen und ganz oder teilweise trockenfallen. Das Trockenfallen sollte möglichst nicht überall gleichzeitig erfolgen und eine natürliche Dynamik ergeben: gewisse regelmässig jeden Sommer ( temporär), andere nur in sehr heissen und niederschlagsarmen Jahren (ab und zu temporär). Wiederherstellen einer natürlichen Dynamik durch mehr Gewässerraum, der Pionierstandorte generiert. Gewässereutrophierung Den Phosphat- und Nitratgehalt des Wassers auf oligo- bis mesotrophem Niveau halten, indem verhindert wird, dass Abwassereinleitungen, Abschwemmungen, Entwässerungen in die Litoralzone der Seen und Weiher fliessen. Breite Pufferzonen im Uferbereich funktionell halten oder aus Sumpfbereichen, Gebüsch- und Gehölzstreifen, Waldstücken anlegen. Im Einzugsgebiet und um Kleingewässer herum ist eine extensive Bewirtschaftung zu fördern (Landwirtschaftspolitik). Wissenslücken Mehr Wissen über die

Ökologie

der Art in Erfahrung bringen, durch Langzeitbeobachtungen bekannter Vorkommen. Stillgewässer nach der Art verstärkt absuchen ( überwachen), vor allem in Kiesgruben und neu geschaffene Weihern sowie Stillwasserzonen in revitalisierten Fliessgewässern, um neue Vorkommen in der Schweiz entdecken zu können.

Kingdom

Plantae

Phylum

Charophyta

Class

Charophyceae

Order

Charales

Family

Characeae

Genus

Nitella

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