Nitella tenuissima (Desv.) Kuetz .
publication ID |
292521 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.10919514 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/97206697-C407-4DFE-4188-674FB89E5F67 |
treatment provided by |
Plazi |
scientific name |
Nitella tenuissima (Desv.) Kuetz . |
status |
|
Nitella tenuissima (Desv.) Kuetz.
Schirmförmige Glanzleuchteralge
Art ISFS: Checklist: 50041 Characeae Nitella Nitella arthrodactylée Nitella tenuissima (Desv.) Kütz.
Bestimmungsschlüssel
Zusammenfassung
Artbeschreibung Pflanze unterschiedlicher Grössen (5 - 30 (60) cm), sehr dünn, hellgrün, mittel bis stark verkrustet, meistens verzweigt. Sprossachse: (0.1) 0,18 - 0,25 mm dick. Internodien: 2- bis 4- oder 5-mal länger als die Äste, was die Pflanze typischerweise wie eine Perlenkette aussehen lässt. Rinde: ohne. Stacheln: keine. Stipularen: keine. Astquirle: aus 6 Äste im Quirl. Äste: jeder Ast ist weniger als 1 cm lang und 2- bis 3- (oder 5-) strahlig. Alle Endstrahlen sind mehrzellig. Monözisch. Gametangien: an den 2. und 3. Astgabelungen (nie an der ersten); manchmal Schleimhülle am Scheitel. Antheridien: einzeln, klein mit Durchmesser <0,2 mm, knallorange. Oogonien: einzeln, <0,45 mm lang, <0,35 mm breit. Oosporen: hellbraun bis rotbraun, dorsoventral abgeflacht und von vorne betrachtet fast zylindrisch, Länge und Breite zwischen 0,13 - 0,3 mm, mit (5) 7 - 8 nicht oder nur schwach kantigen Rippen und einer netzartigen Aussenwand (unter dem Mikroskop). Bulbillen: fehlend.
Phänologie Je nach Umweltbedinungen ist Nitella tenuissima einjährig oder mehrjährig. Zwischen Juni und September kann sie eine Vielzahl von Oosporen bilden. Verwechslungsmöglichkeiten Nitella tenuissima gehört zu den Nitella -Arten mit mehrzelligen Endstrahlen (Arthrodactylae). Ihre perlenkettenartige Erscheinung kann zur Verwechslung mit der N. hyalina führen. Jene trägt unter jedem Astquirl einen kleinen Kranz von akzessorischen Ästen. Kleinere Individuen von N. tenuissima können mit N. confervacea verwechselt werden, grössere mit N. gracilis. Sie unterscheidet sich von diesen beiden Arten durch das Fehlen von Gametangien an der ersten Astgabelung sowie durch die netzartige, nicht spongiöse Oosporenmembran.
Standort und Verbreitung in der Schweiz Nitella tenuissima konnte 2016 an verschiedenen Stellen des Südufers des Neuenburgersees (Grande Cariçaie) wiederentdeckt werden (siehe Merkblatt über diese National Prioritäre Art). In der Schweiz ist die Art nie verbreitet gewesen. Früher kam die Art in der Umgebung des Greifensees (ZH), am Nussbaumersee (TG) und am Fusse des Salève in der französisch-genfer Region (F-74) vor.
Allemeine Verbreitung Kosmopolit. Status
Status IUCN: Vom Aussterben bedroht
Nationale Priorität: 2 - Hohe nationale Priorität
Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Habitatverlust Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Gewässereutrophierung Wissenslücken Endgültiges Verschwinden
Ökologie
Die Art besiedelt verschiedenartige Lebensräume: temporäre Kleingewässer, Kiesgruben, Flachwasserzonen des Seelitorals sowie langsam fliessende Wassergräben. Sie wächst auf sandigem bis lehmig-tonigem Substrat in verschiedenen Wassertiefen (0,2 <Tiefe <2 (8) m). Das Wasser ist oligo- bis mesotroph, stark kalziumhaltig und alkalisch (pH = 7 - 8,5). Lebensraum Milieux Phytosuisse (© Prunier et al. 2017)
I.1.1.1.3 - Nitelletum syncarpae-tenuissimae |
Lebensraum nach Delarze & al. 2015
1.1.1 - Armleuchteralgengesellschaft (Charion) |
fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt Charakterart Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Abhängigkeit vom Wasser
Flüsse | 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum |
Ruhiges Wasser | 2 - Schwerpunktlebensraum |
Grundwasser | 0 - unbedeutend, keine Bindung. |
Nomenklatur
Gültiger Name ( Checklist 2017): Nitella tenuissima (Desv.) Kütz.
Volksname Deutscher Name: Schirmförmige Glanzleuchteralge
Nom français: -- Nome italiano: --
Status Indigenat: Indigen
Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein Status Rote Liste national 2012
Status IUCN: Vom Aussterben bedroht
Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: --
Status Rote Liste regional 2019
Biogeografische Regionen | Status | Kriterien IUCN |
---|
Status nationale Priorität /Verantwortung
Nationale Priorität | 2 - Hohe nationale Priorität |
Massnahmenbedarf | 2 - Klarer Massnahmebedarf |
Internationale Verantwortung | 1 - Gering |
Überwachung Bestände | 2 - Überwachung ist nötig |
Schutzstatus
International (Berner Konvention) | Nein | |
TI | Vollständig geschützt | (23.01.2013) |
Schweiz | -- |
Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Habitatverlust Standorte früherer Vorkommen möglichst wiederherstellen bzw. aufwerten. Alte Abbaustellen von Sand, Kies oder anderen Baurohstoffen erhalten. Neue Stillgewässer in Auengebieten, Uferbereich von Seen und in Mooren anlegen. Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Wiederherstellen einer natürlichen Dynamik in den Fliessgewässern durch mehr Gewässerraum, der Pionierstandorte generiert. Substrate von einem Teil des Bewuchses (Sumpfpflanzen) befreien und blosslegen. Es sollten mehrere Kleingewässer in verschiedenen Sukzessionsstadien im Gebiet vorliegen, um die ganze Artenvielfalt erhalten zu können. Ein regelmässiger Unterhalt wird nach dem Rotationsprinzip in Raum und Zeit gestaffelt vorgenommen. Gewässereutrophierung Das Wasser muss klar und der Nährstoffgehalt tief gehalten werden (auf oligo- bis mesotrophem Niveau). Nährstoffeinträge verhindern (durch Abschwemmungen, Entwässerungen usw.). Pufferzonen im Uferbereich so breit wie möglich zum landwirtschaftlichen Produktionsflächen ausscheiden, um Stoffeinträge zu reduzieren. Im Einzugsgebiet und in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Kleingewässern ist eine extensive Bewirtschaftung zu fördern (Landwirtschaftspolitik). Wissenslücken Mehr Wissen über die
Ökologie
und Verbreitung der Art in Erfahrung bringen. Stillgewässer spezifisch nach der Art absuchen, vor allem in neu geschaffenen oder revitalisierten Gewässern, um neue Vorkommen in der Schweiz entdecken zu können. Endgültiges Verschwinden Die Art in revitalisierten Gewässern in der Nähe früherer Standorten wiederansiedeln. Das Umlagern von Sedimenten mit Oosporen in revitalisierte Abschnitte mit Potenzial für die Art ist eine vielversprechende Massnahme.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
Kingdom |
|
Phylum |
|
Class |
|
Order |
|
Family |
|
Genus |