Eragrostis

Hohla, M., 2006, Neues über die Verbreitung von Eragrostis albensis, E. multicaulis und E. pilosa in Österreich, Linzer biologische Beiträge 38 (2), pp. 1233-1253 : 1233-1253

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.13320051

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/935587EA-FE3E-C53A-FDC3-8933249EF8FE

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Felipe

scientific name

Eragrostis
status

 

Die Gattung Eragrostis View in CoL in Österreich

In den ersten Florenwerken von Oberösterreich ( SAILER 1841:60, BRITTINGER 1862: 983 und DUFTSCHMID 1870: 53) wurde wie auch meist in anderen Bundesländern aus der Gattung Eragrostis nur ein Vertreter angeführt und zwar das Klein-Liebesgras ( E. minor, Synonym E. poaeoides). Der älteste Beleg dieser Art im Herbarium LI stammt von J. v. Mor, der diese Art am 26.8. 1829 in Linz Urfahr an der "Kapellenmauer am Rosenauer

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Wiesengrunde" sammelte ( Abb. 1 View Abb ). Heute ist das Klein-Liebesgras in den meisten Städten und Siedlungsgebieten, an vielen Plätzen, Strassen und auf Bahnanlagen häufig und eingebürgert. (Im Innviertel kommt es z.B. in mehr als 70 Prozent aller Quadranten rezent vor, obwohl in diesem Viertel auch ausgesprochen grosse Waldgebiete liegen; vgl. HOHLA & KRAML 2006).

Erst einige Jahrzehnte später wurde mit Eragrostis pilosa eine weitere Art dieser Gattung in unserem Bundesland festgestellt. VIERHAPPER (1892: 282) berichtet über ein Vorkommen in Ried [im Innkreis] und RITZBERGER (1905: 60) nennt zusätzlich noch den Umschlagplatz Linz und den Bahnhof in Enns, allerdings als "nur vorübergehend eingeschleppt". Leider sind im Herbarium LI keine Belege dieser Funde erhalten. Nach FRITSCH (1922: 660) war E. pilosa bis auf das Bundesland Salzburg zu dieser Zeit bereits in allen anderen österreichischen Bundesländern nachgewiesen. Später wurde das Haar-Liebesgras in Oberösterreich – wie auch in einigen anderen Bundesländern – bis in die jüngere Zeit nicht mehr gefunden.

In der ersten Exkursionsflora von Österreich (FRITSCH l.c.) wird neben E. minor und E. pilosa eine weitere Art berücksichtigt und zwar E. megastachya ( E. cilianensis ), das Grosse Liebesgras. WALTER & al. (2002: 95) nennen diesen Neophyten für die Bundesländer Wien, Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Tirol und Vorarlberg.

Eine andere Art – das Japan-Liebesgras ( E. multicaulis ) – kommt nachweislich bereits seit 1840 im Botanischen Garten in Graz vor ( MELZER 1989: 113, 1954: 116 als E. damiensiana ), wo es auch heute noch reichlich wächst und als eingebürgert gelten darf. MELZER (1999: 26, Mülldeponie bei Klagenfurt) nennt diese Art erstmals für Kärnten (siehe auch u. a. LI-Beleg), HOHLA & MELZER (2003: 1314, Tauernautobahn-Raststation Golling) für Salzburg und HOHLA (2006a: 33 f, Gärtnerei in Zell an der Pram, Innviertel) für Oberösterreich. Mit den im Anhang aufgelisteten Funden ist E. multicaulis nun auch für Niederösterreich nachgewiesen. Nach SCHOLZ & RISTOW (2005: 21) handelt es sich dabei heute um ein Musterbeispiel eines Anökophyten, eine sogenannte heimatlose Art, deren Heimatgebiet vermutlich in Ostasien liegen dürfte.

Die weiteren Vorkommen adventiver Eragrostis -Arten aus Österreich sind rasch aufgezählt:

Eragrostis pectinacea View in CoL – das Kamm-Liebesgras – am Bahnhof Puntigam in der Steiermark ( MELZER 1954 als E. mexicana View in CoL , siehe auch unten angeführten LI-Beleg von W. Burri, sowie Abb. 5 View Abb ). In Oberitalien breitet sich E. pectinacea View in CoL in jüngerer Zeit stark aus ( MELZER 1996: 74), in Südtirol ist dieses Gras bereits eingebürgert ( WILHALM 2001: 297, WILHALM & al. 2006: 75). Bis dato gibt es allerdings keine Beobachtungen rezenter Vorkommen des Kamm-Liebesgrases in Österreich,

Eragrostis diffusa View in CoL – einige Funde in Graz in der Steiermark: Bahnhof Puntigam, Gleis an Verladestelle, 1949; Frachtenbahnhof, an Gleisen in Mengen, 1952; Ostbahnhof, 1952; Frachtenbahnhof, 1954, "In Einbürgerung?" Verschiebebahnhof, 1958; Ostbahnhof, 1958, Ausladegleis (alle Belege im Herbar Melzer, rev.J.H. Swallen (1958), vgl. MELZER 1959: 84 und deren Erwähnung in CONERT 1998: 86),

Eragrostis trichodes View in CoL – das Haarfeine Liebesgras – 1941 im Schulgarten von Elsbethen im Bundesland Salzburg ( FISCHER 1946) und am Strassenrand in Stelzen (Gemeinde Lohnsburg) in Oberösterreich ( HOHLA 2006a: 34),

Eragrostis curvula View in CoL – das Gekrümmte Liebesgras – auf Wiener Bahnanlagen 2002 am Praterstern und 2003 in Liesing (Haberhofer in ADLER & MRKVICKA 2006: 113f),

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Eragrostis virescens – das Grün-Liebesgras – 1956 in Graz in der Steiermark ( MELZER 1959) und in einem Sonnenblumenacker in Linz in Oberösterreich (HOHLA & KLEESADL 2006: 199)

• und schliesslich Eragrostis albensis – das Elbe-Liebesgras – am Strassenrand in Grein in Oberösterreich (HOHLA & KLEESADL 2006: 198).

• Auf eine noch zu bestätigende Angabe von Eragrostis frankii aus Österreich weist PORTAL (2002: 225) hin. Der Hinweis stammt demnach aus MELZER & BREGANT (1991), welche allerdings nur über Funde in Slowenien und Italien berichten. Daher dürfte diese Angabe für Österreich ein Irrtum sein, wie auch H. Melzer (mündl.) bestätigt.

Kingdom

Plantae

Phylum

Tracheophyta

Class

Liliopsida

Order

Poales

Family

Poaceae

Loc

Eragrostis

Hohla, M. 2006
2006
Loc

Eragrostis trichodes

HOHLA M 2006: 34
2006
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