Tolypella glomerata (Desv.) Leonh.
publication ID |
292521 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.10919518 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/8B0F7397-17EB-5EAF-13B9-DB157A507B6E |
treatment provided by |
Plazi |
scientific name |
Tolypella glomerata (Desv.) Leonh. |
status |
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Tolypella glomerata (Desv.) Leonh.
Knäuel-Armleuchteralge
Art ISFS: Checklist: 50061 Characeae Tolypella Tolypella glomerata (Desv.) Leonh.
Bestimmungsschlüssel
Zusammenfassung
Artbeschreibung Kleine bis mittelgrosse Pflanze von 5 - 30 (40) cm Wuchshöhe, mit Kalk mehr oder weniger inkrustiert, grün, stark verästelt. Fertile Astquirle köpfchenartig eingerollt und verwoben, was den oberen Sprossteilen ein haariges Aussehen gibt. Sprossachse: 0,3 - 1 mm dick. Internodien: lang und geschmeidig, oft gekrümmt. Rinde: ohne. Stacheln: keine. Äste: 6 - 8 pro Quirl, dimorph: untere Astquirle steril mit langen, locker verteilten Ästen (1 - 5 cm), obere Astquirle fertil mit dicht ansetzenden, kurzen Ästen (0,2 - 1 cm), ab erstem Glied 1(2)-mal geteilt in 2 - 4(5) Seitenstrahlen. Endglied der Äste vorn stumpf abgerundet und kürzer als die vorangehenden Glieder. Stipularen: keine. Brakteen: keine. Monözisch, sehr fertil. Gametangien: männliche und weibliche Anlagen gemeinsam an der ersten Astverzweigung, weibliche noch an der Quirlbasis. An jedem Ast 1 - 2(3) Antheridien in Begleitung von 2 - 4 (6) Oogonien. Antheridien: mit blossem Auge schlecht erkennbar (0,2 - 0,4 mm). Oosporen: gelblich braun, 0,2 - 0,4 mm hoch und 0,2 - 0,3 mm breit, mit 7 - 9 spiraligen Rippen. Bulbillen: keine.
Phänologie Die Art ist im Wesentlichen einjährig, monözisch und sehr fertil. Sie erscheint im Flachwasser sehr frühzeitig im Jahr, fruchtet ab Februar. Ihre Oosporen reifen bis Frühsommer und der Spross verschwindet nach Abschluss des Zyklus (im Juli). In grösseren Wassertiefen oder in höheren Lagen, also an kälteren Standorten, verlängert sich ihr Lebenszyklus Verwechslungsmöglichkeiten Tolypella glomerata ist hinsichtlich ihrer Wuchshöhe und ihrer mehr oder weniger dichten Astknäuel sehr vielgestaltig. Sie kann mit T. intricata verwechselt werden, die jedoch seit 1880 in der Schweiz nicht mehr nachgewiesen wurde. Sie unterscheidet sich von dieser durch die stumpf abgerundeten Endglieder der Äste (spitz bei T. intricata) und durch ihren weniger robusten, eher zerbrechlichen Habitus (<1mm gegenüber 1 ̶ 2 mm).
Standort und Verbreitung in der Schweiz In der Schweiz kommt sie hauptsächlich in Seen und Weihern von Auengebieten vor. Ihre Verbreitung ist auf den Jura und der Nordalpenflanke begrenzt, Höhenstufen: 400-1000 m (koll.-mont.). In jüngster Zeit wurde sie an über ein Dutzend Standorten festgestellt: Walensee, Lac de Joux, Thunersee, Brienzersee, Sarnensee, Vierwaldstättersee und Bodensee sowie in Kleingewässern nah der Rhone (Moulin de Vert, Teppes de Verbois). Nach langer Abwesenheit im Genfersee konnte sie kürzlich wieder nachgewiesen werden: vor dem Olympischen Museum von Lausanne (2013) und in der Bucht von Morges (2017).
Allemeine Verbreitung Subkosmopolitisch: Europa, Australien, Amerika, Asien, Afrika. In Europa: vor allem am Atlantik und westlichem Mittelmeerraum. Status
Status IUCN: Stark gefährdet
Nationale Priorität: 3 - Mittlere nationale Priorität
Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Habitatverlust Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Gewässereutrophierung Wissenslücken
Ökologie
In oligotrophem bis mesotrophem, neutralem bis basischem Wasser (pH = 7 - 8,5) mit mittlerem bis sehr hohem Kalziumgehalt (Ca> 50 mg /l) von permanenten oder temporären Stillgewässern auf sandig-lehmigem oder lehmig-tonigem Substrat. In Wassertiefen zwischen 0,2 und 6 m von permanent oder temporär gefüllten Stillgewässern. Lebensraum Milieux Phytosuisse (© Prunier et al. 2017)
I.1.2.2.1. - Tolypelletum glomeratae |
Lebensraum nach Delarze & al. 2015
1.1.1 - Armleuchteralgengesellschaft (Charion) |
fett Dominante Art, welche das Aussehen des Lebensraumes mitprägt Charakterart Weniger strikt an den Lebensraum gebundene Art Abhängigkeit vom Wasser
Flüsse | 0 - unbedeutend, keine Bindung. |
Ruhiges Wasser | 2 - Schwerpunktlebensraum |
Grundwasser | 0 - unbedeutend, keine Bindung. |
Nomenklatur
Gültiger Name ( Checklist 2017): Tolypella glomerata (Desv.) Leonh.
Volksname Deutscher Name: Knäuel-Armleuchteralge
Nom français: -- Nome italiano: --
Status Indigenat: Indigen
Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein Status Rote Liste national 2012
Status IUCN: Stark gefährdet
Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: --
Status Rote Liste regional 2019
Biogeografische Regionen | Status | Kriterien IUCN |
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Status nationale Priorität /Verantwortung
Nationale Priorität | 3 - Mittlere nationale Priorität |
Massnahmenbedarf | 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf |
Internationale Verantwortung | 1 - Gering |
Überwachung Bestände | 1 - Überwachung ist eventuell nötig |
Schutzstatus
Kein internationaler, nationaler oder kantonaler Schutz |
Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Habitatverlust Stillgewässer in Auengebieten anlegen. Kiesgruben nach Aufgabe der Nutzung erhalten. Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Eine natürliche Gewässerdynamik wiederherstellen, die Pionierlebensräume generiert und dafür mehr Raum bereitstellen. Gewässereutrophierung Für oligotrophe Verhältnisse (der Stillgewässer und Zuflüsse) sorgen. Die Nährstoffkonzentration auf einem oligo- bis mesotrophen Niveau halten. Im Uferbereich breite Pufferstreifen mit Sumpf- und Gebüschzonen, Hecken- und Waldstreifen usw. erhalten. Verhindern, dass grosse Nährstofffrachten über Oberflächenabflüsse, Drainagen usw., ins Gewässer gelangen. Sowohl im Einzugsgebiet als auch in der unmittelbaren Umgebung des Gewässers eine extensive Bewirtschaftung mit den Instrumenten der Landwirtschaftspolitik fördern. Wissenslücken Die Entwicklung bekannter Bestände überwachen und mehr ökologisches Wissen über die Art in Erfahrung bringen, insbesondere über ihre Vermehrung und deren Abhängigkeit von der Temperatur und der Austrocknung.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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