Brachychthonius impressus, Moritz, M., 1976
publication ID |
ORI10014 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.6284306 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/76DD2B80-6C4C-66D2-BD34-1FC09C7759C3 |
treatment provided by |
Thomas |
scientific name |
Brachychthonius impressus |
status |
nov. spec. |
Brachychthonius impressus View in CoL nov. spec. (Abb.9ac, 11a bis d)
Brachychthonius brevis : Sellnick 1928, p. 23, Fig. 49.
Brachychthonius berlesei : Niedbala 1974 a, p. 484, Fig. 30.
Im Rahmen einer Bestimmungstabelle bildet Sellnick (1928, p. 23) unter dem Namen Brachychthonius brevis (Michael) einen Brachychthonius ab, der späterhin von vielen Autoren mit Brachychthonius berlesei Willmann (= brevis sensu Berlese 1910 a, Taf. 19, Fig. 39) gleichgesetzt wurde, mit diesem aber nicht identisch ist, wie ein genauer Vergleich der von Sellnick und Berlese sehr exakt gezeichneten Dorsalmuster ergibt. Das von Sellnick abgebildete Tier gehört einer bisher nicht benannten Art an, die in Mittel- und Nordeuropa weit verbreitet ist und u. a. regelmäßig an Standorten mit Moosbewuchs angetroffen werden kann. Viele der bisher unter Br. berlesei gemachten Fundortangaben dürften sich somit auf Br. impressus n. sp. beziehen und sind daher zur Zeit ohne Überprüfung des Tiermaterials ökologisch nicht auswertbar.
Material: ZMB Nr. 399/B251 : 1 Ad., Holotypus, 34 Ad., Paratypen, DDR, Berlin-Buch GoogleMaps , Buchen-Stieleichen-Altbestand, Streuschicht und Zersetzungshorizont, M. Moritz leg. 1. 11. 1970.
- ZMB Nr. 399/IV : 3 Ad., Paratypen, DDR, Greifswald, Elisenhain GoogleMaps , Buchen-Eschenwald, Streuschicht, M. Moritz leg. 16. 8. 1957 . - ZMB Nr. 399/EAVI : 3 Ad., Paratypen, DDR, Greifswald, Hinrichshagen GoogleMaps , Kiefernmischwald, Streuauflage, M. Moritz leg. 10. 7. 1963 [[ laut Moritz 1965 ist die Probenserie EAVI vom 12.10.1963, vom 10.7.1963 ist EAIV ]] . - ZMB Nr. 399/B82 : 38 Ad., Paratypen, DDR, Bad Frankenhausen, Suedrand des Kyffhaeusergebirges GoogleMaps , ost-exponierter Laubwaldhang, Moose und Flechten, M. Moritz leg. 10. 11. 1964 . - ZMB Nr. 399/B89 : 6 Ad., Paratypen, DDR, Bad Frankenhausen, Suedrand des Kyffhaeusergebirges GoogleMaps , Graswurzelfilz unter Birkengebüsch, M. Moritz leg. 10. 11. 1964 . - ZMB Nr. 399/B108 : 4 Ad., Paratypen, DDR, Arnstadt ( Thüringen), Jonastal GoogleMaps , Trockenhang, M. Moritz leg. 3. 8. 1965 . - ZMB Nr. 399/B124 : 40 Ad., Paratypen, DDR, Kyffhaeusergebirge , Nordrand bei Nymburg GoogleMaps , Fichten-Birken-Jungwuchs, Bodenauflage, M. Moritz leg. 11. 4. 1967 . - ZMB Nr. 399/B159 : 3 Ad., Paratypen, DDR, Bad Frankenhausen, Suedrand des Kyffhaeusergebirges GoogleMaps , Flechtentrockenrasen, M. Moritz leg. 27. 11. 1967 . - ZMB Nr. 399/B169 : 25 Ad., Paratypen, DDR, Bad Frankenhausen, Suedrand des Kyffhaeusergebirges GoogleMaps , ost-exponierter Hang, Trockenrasen, M. Moritz leg 27. 11. 1967 . - ZMB Nr. 399/B248 : 16 Ad., Paratypen, DDR, Tiefensee, Bezirk Frankfurt Oder, Traubeneichen-Buchen-Linden-Wald am Gamensee GoogleMaps , M. Moritz leg. 20.9.1970 .
- ZMB Nr. 399/B269 : 1 Ad., Paratypus, DDR, Feldberg, Kreis Templin, Rot- und Weiß- am Schmalen Luzin GoogleMaps , Streuauflage, M. Moritz leg. 5. 9. 1974.
MNG: 1 Ad., Paratypus, DDR, Weißwasser, Naturschutzgebiet "Urwald" GoogleMaps , Molinio-Piceetum, Sphagnum magellanum , H. -D. Engelmann leg. Nr. 1171, 4. 6. 1967. - MNG: 2 Ad., Paratypen, DDR, Weißwasser, Naturschutzgebiet "Urwald" GoogleMaps , Molinio-Piceetum, Moosprobe, H.-D. Engelmann leg. Nr. 1193, 4. 6. 1967. - MNG: 15 Ad., Paratypen, DDR, Weißwasser, Naturschutzgebiet "Urwald" GoogleMaps , Molinio-Piceetum, Pholia nutans , H.-D. Engelmann leg. Nr. 1221, 4. 6. 1967. - MNG: 40 Ad., Paratypen, DDR, Weißwasser, Naturschutzgebiet "Urwald" GoogleMaps , Moosprobe, H.-D. Engelmann leg. Nr. 1222, 4. 6. 1967. - MNG: 63 Ad., Paratypen, DDR, Weißwasser, Naturschutzgebiet "Urwald" GoogleMaps , Moosproben, H.-D. Engelmann leg. 4. 6. 1967.
NRSt: 1 Ad., Paratypus, Coll. Forsslund Mf 287, mikroskop. Präparat, Schweden, Uppland, Linnes Hammarby GoogleMaps , 3. 6. 1936 . - NRSt: 1 Ad., Paratypus, Coll. Forsslund Mf 870, mikroskop. Präparat, Schweden, Dalarna, Ludvika, Ställviksberget, 1. 10. 1960 . - NRSt: 1 Ad., Paratypus, Coll. Forsslund Mf 928, mikroskop. Präparat, Schweden, Västerbotten, Degerfors, Vindeln GoogleMaps , 9. 6. 1961 . - NRSt: 1 Ad., Paratypus, Coll. Forsslund Mf 984, mikroskop. Präparat, Schweden, Dalarna, Ludviga, Kölaberget, 29. 7. 1961 . - NRSt: 2 Ad., Paratypen, Coll. Forsslund Mf 1534, 2 mikroskop. Präparate, Schweden, Västerbotten, Degerfors, Kulbäcksliden, K.-H. Forsslund leg. 1. 9. 1966 .
IBP: 1 Ad., Paratypus, Coll. Niedbala, Polen, W. Niedbala leg. (Niedbala 1974 a, p. 484, Exemplar der Abb. 30).
UNMB: Nr. 0-296-68E : 27 Ad., Paratypen, Ungarn, Fanni-v., Querc. cotin., Loksa leg. 22. 7. 1954 (J. Csiszar det. sub. Br. suecicus ).
Holotypus, Locus typicus: Der Holotypus befindet sich in Alkohol konserviert im Zoologischen Museum der Humboldt-Universität zu Berlin.
Der Locus typicus ist DDR, Berlin-Buch. Die Probenfläche befindet sich in einem Stieleichen-Buchen-Altbestand des Bucher Forstes nahe dem Forsthaus. Die Probe besteht aus dem Zersetzungshorizont einer starken Laubstreuauflage auf sandigem Humushorizont. Der Standort neigt zur Rohhumusbildung. M. Moritz leg. 1. 11. 1970.
Beschreibung: Körperfarbe hell braungelb. Dorsales Feldmuster mehr oder weniger vollständig, an das suecicus-Grundmuster erinnernd. Mediane Feldpaare auf dem Notogaster zum größten Teil getrennt, nicht verschmolzen. Alle Körperborsten piliform.
Prodorsum schmal, seine Dorsalfelder deutlich begrenzt und dicht punktiert. An das hintere Medianfeldpaar des Prodorsum schließt sich jederseits ein fast quadratisches Lateralfeld an. Rostrale Lateralzähne fehlen. Die inneren Schenkel der transversalen Rostrallinien vor dem rostralen Medianfeldpaar sind stark verkürzt und enden bereits ein deutliches Stück hinter den Rostralhaaren (Abb. 11c). Die rostralen Medianfelder wesentlich langer als breit, beide zusammen so lang wie breit (Abb. 11c).
Exobothridialhöcker groß und deutlich über den Lateralrand des Prodorsum vorgewölbt. Sensilluskeule leicht caudad gebogen, mit Reihen von 9 bis 11 ziemlich steifer Stachelborsten besetzt. Das durchschnittliche Längenverhältnis von Keule und Stiel beträgt 1,63.
Notogaster mit annähernd parallelen Seiten. Dorsalfelder mehr oder weniger vollständig vorhanden und scharf begrenzt. Besonders stark hervorgehoben sind die Feldgrenzen der Medianfelder durch ziemlich grobe Punktdellen an ihrer Innenseite. Diese Punktdellen der Feldränder sind für die Art typisch. Die nur schwach entwickelte feine Punktierung der Felder selbst fällt dagegen kaum ins Auge. Die Medianfeldpaare sind im allgemeinen getrennt, nur das vordere Feldpaar auf dem Notogasterschild Na ist immer verschmolzen.
Die longitudinalen Trennungslinien zwischen den Feldern des vorletzten Medianfeldpaares auf dem Notogasterschild Na und dem mittleren Paar auf dem Notogasterschild Nm verlaufen in charakteristischer Weise asymmetrisch, so daß jeweils ein großes und ein kleines Feld entsteht.
Gelegentlich kommen Populationen mit stärkerer Tendenz zur Auflösung der medianen Begrenzung vor, stets bleiben aber die transversalen Trennungslinien erhalten.
Die Rosette auf dem Notogasterschild Na ist nur latero-caudal mit 4 Rosettenfeldern entwickelt. Das vor der d1-Borste gelegene, auffallend große caudo-mediale Rosettenfeld ist mediad stärk erweitert und fast so breit wie lang. Der kreisrunde Kutikularring der Rosette ist geschlossen und hat mit allen 4 Rosettenfeldern Kontakt.
Die Notogasterborsten sind piliform. Die d1-Borsten überragen gerade den Hinterrand des Notogasterschildes Na. Von allen Borstenpaaren der Medianreihe sind die d1-Borsten am weitesten voneinander entfernt.
Systematische Stellung: Brachychthonius impressus n. sp. ist in Mittel-und Nordeuropa der häufigste Vertreter der Gattung. Von allen anderen Arten unterscheidet er sich durch die verkürzten Rostrallinien (Abb. 11 c), die fast vollständig erhaltenen Medianfeldpaare des Notogasterschildes Na, die starke Randpunktierung der Notogasterfelder und die Form und Anlage der Rosettenfelder, von denen das medio-caudale Feld durch seine Größe und fast quadratische Form besonders auffällt.
Für das Vorkommen der Art dürften niedrige pH-Werte im Verein mit einem hohen Feuchtigkeitsgradienten bei reichlichem organischen Substratanteil entscheidend sein. So wird sie sowohl in Moospolstern mooriger Standorte als auch in Flechten und Moosen ehr Flechtentrockenrasen exponierter Standorte oder auch an Standorten mit hohem organischem Bestandsabfall und Rohhumusbildung angetroffen.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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