Agrostis Schraderiana Becherer

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1972, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 1. Pteridophyta bis Caryophyllaceae (2 nd edition): Registerzuband 1, Birkhaeuser Verlag : 257

Agrostis Schraderiana Becherer

( A. tenella [Schrader] Roem. et Schult., Calamagrostis humilis [Roem et Schult.] O. Schwarz, C. tenella [Schrader] Link)

Zarter Windhalm

Ausdauernd, 30-70 cm hoch, horstbildend und unterirdische Ausläufer treibend. Stengel knickig aufsteigend. Blätter in der Knospenlage gerollt, bis 5 mm breit, flach, beiderseits rauh bis fast glatt; Blatthäutchen bis 3 mm lang, zerschlitzt; Blattscheiden glatt. Rispe bis 15 cm lang, meist schmal. Ährchen ohne Achsenfortsatz. Beide Hüllspelzen ungefähr gleich lang, 2,5-3,5 mm lang. Deckspelze 1,5-2,5 mm lang, mit gezähnter Spitze, mit weniger als 1 mm langer Granne unterhalb der Spitze auf dem Rücken oder ohne Granne; Haare unterhalb der Deckspelze etwa ½ so lang wie die Deckspelze (deshalb oft in die Gattung Calamagrostis gestellt). Vorspelze etwa ¼ so lang wie die Deckspelze. - Blüte: Sommer.

Zytologische Angaben. 2n = 28: Aus den Pyrenäen, Westalpen, Schweizer Alpen ( Berninapaß, Weißtannental) und Tirol 108 Pflanzen untersucht; Meiose normal; keine B-Chromosomen ( Björkman 1960).

Standort. Subalpin, alpin, selten montan. Kalkarme, feuchte, schattige Blockhänge, vor allem in Runsen mit langer Schneebedeckung. In höheren Lagen Pionier zusammen mit Festuca violacea und Luzula spadicea ; in tieferen Lagen im Alnus viridis- Busch und in Zwergstrauchgesellschaften.

Verbreitung. Mittel- und südeuropäische Gebirgspflanze (westlich): Pyrenäen, Alpen ( ostwärts bis in die Ostalpen), nördlicher Apennin, südlicher Jura. - Im Gebiet: Alpen (besonders Zentral- und Südalpen), verbreitet; Jura (von Westen her bis Pontarlier), zerstreut.