Olophrinus lantschangensis, Schulke, 2006

Zwei neue Arten der Gattung Olophrinus Fauvel (Coleoptera, Staphylinidae, Tachyporinae) M. Schülke, 2006, Zwei neue Arten der Gattung Olophrinus FAUVEL (Coleoptera, Staphylinidae, Tachyporinae), Linzer biologische Beiträge 38 (2), pp. 1655-1668 : 1655-1668

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.13320495

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/612CEA20-FFB2-576C-BB1D-FC8C3373320E

treatment provided by

Felipe

scientific name

Olophrinus lantschangensis
status

sp. nov.

Olophrinus lantschangensis View in CoL nov.sp.

H o l o t y p u s - Ƌ: " LAOS: XAMNEUA Seleui vil. Phu Pan 16-24 V 2004 Tsuru T. et a. (FIT) / HOLOTYPUS Olophrinus lantschangensis nov.sp. det. M. Schülke 2006 [rot]" (NSMT).

P a r a t y p e n - ♀ ♀: gleiche Daten, " PARATYPUS Olophrinus lantschangensis nov.sp. det. M. Schülke 2005 [gelb]" (NSMT, cSch).

Messwerte des Holotypus (in mm): AL: 0,30; KBr: 1,11; HBr: 2,54; HL: 1,48; FBr: 2,52; FNL: 1,85; FSL: 2,21; VKL: 4,21; GL (bis Segment VI): 5,72; AedL: 1,43. Indizes: AL/KBr: 0,27; KBr/HBr: 0,44; KBr/HL: 0,75; HBr/HL: 1,72; HBr/FBr: 1,01; HL/FNL: 0,80; FBr/ FSL: 1,14. Längenverhältnis der Fühlerglieder I-XI: 16:10:13:13:13:12,5:12,5:11,5:11,5:11,5:15. Länge / Breite der Fühlerglieder III: 2,89 ; IV: 2,73; V: 2,60; VI: 2,38; VIII: 1,92; X: 1,64; XI: 2,14. Variabilität (n=5): AL: 0,30-0,32; KBr: 1,11-1,17; HBr: 2,54-2,60; HL: 1,46-1,51; FBr: 2,52-2,66; FNL: 1,85-2,03; FSL: 2,21-2,34; VKL: 4,00-4,37. Indizes: KBr/HBr: 0,44-0,45; KBr/HL: 0,75-0,78; HBr/HL: 1,71-1,75; HBr/FBr: 0,98-1,01; HL/FNL: 0,74-0,80; FBr/FSL: 1,11-1,15.

Alle vorliegenden Exemplare wurden in Flugfallen (flight intercept traps) gefangen. Ihre Hautflügel sind deshalb soweit noch vorhanden ausgefaltet, dem Holotypus fehlt die linke Elytre, zwei der Paratypen Teile der Antennen.

Beschreibung: Habitus ( Abb. 5A View Abb ) etwas weniger gewölbt als bei O. striatus, Körpergrösse etwa 6-6,5 mm.

Färbung: Kopf, Pronotum, Elytren und Abdomen schwarzbraun bis schwarz, Hinterrän- der und -ecken des Pronotums und die Hinterränder der Abdominalsegmente aufgehellt. Beine und Taster braun, die vier Basalglieder und das Endglied der Antennen gelbbraun, Glieder 5-10 angedunkelt.

Kopf ( Abb. 5B View Abb ) quer, Augen gross, deutlich aus dem Kopfumriss hervorragend. Antennen gestreckt, zurückgelegt den Hinterrand des Pronotums überragend. Alle Glieder deutlich länger als breit.

Pronotum quer und gewölbt, Vorderecken breit, Hinterecken weniger breit abgerundet. Randung des Pronotums vorn und an den Seiten deutlich, hinten fehlend. Seitenrandpunkte des Pronotums sehr klein und unauffällig, hinten weit vom Rand des Pronotums entfernt. Scutellum breit abgerundet.

Elytren ( Abb. 5C View Abb ) mit jeweils sieben vollständigen Diskalreihen dichter, etwas vertieft

1659

stehender, kräftiger Punkte. Die Nahtpunktreihe entlang des Scutellums erweitert und entlang der Naht unregelmässig doppelt bis dreifach ausgebildet. Zwischen Reihe 5 und 6, die an der Basis der Elytren etwas divergieren, sowie ausserhalb von Reihe 7 mit einzelnen zusätzlichen Punkten. Am Aussenrand der Elytren befindet sich jeweils eine vollständige Lateralpunktreihe. In den Punkten inserieren nur sehr kurze, meist völlig abgeriebene Haare.

Mikroskulptur und Punktierung: Kopf, Pronotum, Scutellum und Elytren glänzend, ohne Mikroskulptur, lediglich der Kopf vom Hinterrand der Augen zum Hals hin mit feiner querwelliger Mikroskulptur (MW: 2 Maschen / 10 µm). Abdomen quermaschig mikroskulpturiert (MW: etwa 1-1,5 Maschen / 10 µm). Kopf und Pronotum mit feiner, weitläufiger Punktierung (PD: <5µm, PA Kopf: 30-50 µm, PA Pronotum 30-80 µm). Scutellum unpunktiert. Elytren zwischen den kräftigen Reihenpunkten mit feinen Punkten gleicher Grösse wie auf dem Pronotum. Abdomen kräftiger und enger punktiert (PD ca. 10 µm, PA: ca. 30 µm). Tomentierung am ganzen Körper sehr kurz (ca. 10 µm), kaum sichtbar.

Männchen: Vordertarsenglieder 1 bis 3 erweitert. Sternit VI am Hinterrand nicht deutlich ausgerandet, in der Mitte mit einer Reihe aus 7 kurzen, nicht modifizierten Borsten. Sternit VII ( Abb. 5D View Abb ) am Hinterrand dreibuchtig mit breiter und tiefer, am Grunde abgerundeter Mittelausrandung, entlang der Ausrandung mit etwa 35 modifizierten, kammförmig angeordneten Borsten. An den Seiten der Ausrandung befinden sich beidseits zwei längere Borsten, vor der Ausrandung auf beiden Seiten eine schräg stehende Reihe aus vier kurzen, spitzen Borsten. Sternit VIII ( Abb. 5E View Abb ) tief und breit, mehr oder weniger abgerundet dreieckig ausgerandet, die Ausrandung deutlich tiefer als bei O. striatus , die Längsmitte des Sternits erreichend. Am Innenrand der Ausrandung befindet sich eine vollständige, halbkreisförmige Reihe aus ca. 20 hellen Borsten. Tergit VIII ( Abb. 5F View Abb ) sechslappig, die beiden Mittellappen durch einen abgerundet dreieckigen Einschnitt getrennt. Tergalteile IX ( Abb. 5G View Abb ) mit zweispitzigem Apex, Tergit X ( Abb. 5G View Abb ) breit abgerundet und am Hinterrand dicht behaart. Sternit IX ( Abb. 5H View Abb ) breit und stark unsymmetrisch. Aedoeagus ( Abb. 6A, B View Abb ) kompakt mit breitem Basalteil des Medianlobus. Internalsack mit einem kräftigen Flagellum, das im Basalteil des Medianlobus aufgerollt ist. Parameren ( Abb. 6C View Abb ) gestreckt, etwas asymmetrisch.

Weibchen: Vordertarsenglieder 1 bis 3 fast so stark wie beim Ƌ erweitert. Tergit VIII ( Abb. 6E View Abb ) fünflappig, Mittellappen sehr lang und spitz, deutlich länger als die inneren Seitenlappen. Sternit VIII ( Abb. 6D View Abb ) sechslappig mit tiefem, schmalem Mitteleinschnitt, dieser erreicht die Längsmitte des Sternits. Einschnitte zwischen den Mittellappen und inneren Seitenlappen sowie zwischen den Seitenlappen wenig tief, am Grunde kaum abgerundet und mit einigen Hinterrandborsten versehen. Die vier Seitenlappen sehr schmal und lang. Apikale Beborstung der Mittellappen wenig umfangreich, aus etwa 6 hellen Borsten bestehend. Segment IX breit, Tergit X am Hinterrand breit abgerundet und mit einem feinen Haarsaum versehen. Distale Gonocoxite breit und apikal abgerundet, proximale Gonocoxite schlank, etwa doppelt so lang wie die schlanken Styli ( Abb. 6F View Abb ). Spermathek schwach sklerotisiert, ähnlich wie bei O. striatus und O. octolineatus .

Differentialdiagnose: Olophrinus lantschangensis unterscheidet sich von allen anderen Arten der Gattung durch:

1660

• die Punktierung der Elytren mit erweiterter Nahtpunktreihe und fehlenden Punktreihen 8 und 9 ( Abb. 5C View Abb ),

• die fehlende Mikroskulptur auf dem gesamten Vorderkörper (von allen Arten der O. striatus - und O. suzukii -Gruppe),

• die deutliche Mikroskulptur auf den Abdominaltergiten (von den Arten der O. malaisei -Gruppe),

• die gleichmässige Punktierung der Abdominaltergite (von den Arten der O. malaisei -Gruppe),

• die Art der Beborstung am Hinterrand der Ƌ- Sternite VI und VII ( Abb. 5D View Abb ),

• das Vorhandensein einer vollständigen Borstenreihe aus ca. 20 kleinen Borsten vor der Ausrandung am Hinterrand von Ƌ- Sternit VIII ( Abb. 5E View Abb ),

• die lang gestreckte Form der Seitenlappen des ♀ -Sternit VIII ( Abb. 6D View Abb ) und

• die Beborstung am Grund der Einschnitte zwischen den Innen- und Seitenlappen des ♀ -Sternit VII ( Abb. 6D View Abb ).

Die Einordnung der Art in die O. striatus -Gruppe erscheint auf Grund der abweichenden

Punktierung und Mikroskulptur etwas unsicher, Beziehungen zu den Arten der anderen

Artengruppen lassen sich jedoch nicht plausibel machen.

Derivatio nominis: Abgeleitet vom Königreich Lantschang, einer ersten Vereinigung laotischer Fürstentümer im 14. Jahrhundert.

Verbreitung und Bionomie: Bisher nur vom Typenfundort in Laos bekannt. Alle Exemplare wurden in Flugfallen ( Abb. 7 View Abb ) gefangen.

FSL

Collections de la Faculte des Sciences de Lyon

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Coleoptera

Family

Staphylinidae

Genus

Olophrinus

Darwin Core Archive (for parent article) View in SIBiLS Plain XML RDF