Liochthonius tuxeni
publication ID |
ORI10013 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.6284227 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/4A67F680-7EAC-2425-55AA-9B218F44A63A |
treatment provided by |
Thomas |
scientific name |
Liochthonius tuxeni |
status |
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Liochthonius tuxeni View in CoL (Forsslund, 1957) (Abb. 13 abc)
Brachychthonius hystricinus var. tuxeni Forsslund , 1957: p. 590, Fig. 13.
? Liochthonius hystricinus tuxeni Chinone , 1974: p. 24, Fig. 75 bis 79.
Die von Chinone (1974) angenommene Identität seiner aus Japan als Liochthonius hystricinus tuxeni n. sp. (Artikel 45 der Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur) beschriebenen Exemplare mit dem Originalmaterial Forsslunds aus Island ist unsicher und kann nur anhand eines noch ausstehenden direkten Vergleiches der betreffenden Tiere entschieden werden. Im Gegensatz zu tuxeni Forsslund aus Nordeuropa sind bei tuxeni Chinone , 1974 die Dorsalborsten auffällig robust und dick. Die lnterlamellarhaare stehen bei den japanischen Tieren außerdem viel enger zusammen ( tuxeni Chinone : 16 µm, tuxeni Forsslund : 20,8 µm), so daß möglicherweise 2 Arten vorliegen. In diesem Falle müßten die nordeuropäischen Exemplare sensu Forsslund neu benannt werden. Aus den oben genannten Gründen wird hier bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes der Name tuxeni Forsslund für das Originalmaterial Forsslunds aus Island beibehalten.
Material: ZMK: 1 Ad., Holotypus, mikroskop. Präparat (sub Brachychthonius hystricinus var. tuxeni Forsslund ), Island, Skidastadur GoogleMaps , Skagafjördur, i jad ad varm kilde (60°), jad 25°, S. L. Tuxen leg. 21. 6. 1933, Pr. Nr. 26. - ZMK: 1 Ad., mikroskop. Präparat (sub Brachychthonius hystricinus var. tuxeni Forsslund ), Island, Skidastadur GoogleMaps , Skagafjördur, i jad ad varm kild (68°), jad 34°, S. L. Tuxen leg. 23. 3. 1933, Pr. Nr. 134.
NRSt: 2 Ad., Coll. Forsslund Mf 916, 2 mikroskop. Präparate, Schweden, Västerbotten, Degerfors, Vindeln GoogleMaps , 5. 6. 1961.
Slg. Hirschmann: 1 Ad., Coll. Willmann, mikroskop. Präparat (sub Brachychthonius furcillatus n. sp.), BRD, Sager Meer, oestliches Ufer GoogleMaps , Sphagnum , S. M. 6., 30. 5. 1928.
ZMB Nr. 416/B27 : 3 Ad., DDR, Insel Ruegen , Kreidesteilkueste bei Stubbenkammer GoogleMaps , Moos im Hangsickerwasser, M. Moritz leg. 14. 9. 1963. - ZMB Nr. 416/B238 : 1 Ad., DDR, NSG Darss GoogleMaps , W. Karg leg. 1966.
Holotypus, Locus typicus: Der Holotypus ist als mikroskopisches Präparat im Universitetets Zoologiske Museum Kobenhavn, Dänemark, deponiert. Das Tier ist leicht gequetscht, so daß die Körperbreite nicht exakt ermittelbar ist.
Der Locus typicus ist Island, Skidastador, Skagafjördur, in einer warmen Quelle von 60 °C, Erdboden 25 °C.
Im Zoologischen Museum Kobenhavn befindet sich ein zweites Präparat mit einem weiteren Exemplar, das ebenfalls von S. L. Tuxen am selben Ort in einer anderen Quelle erbeutet wurde. Dieses Tier gehört aber nicht zur Typusserie, da Forsslund in seiner Originalbeschreibung ausdrücklich nur von einem einzigen Exemplar spricht.
Beschreibung: Die Exemplare von Island sind farblos, während die Tiere von der Kreideküste der Insel Rügen goldgelb und gut sklerotisiert sind. Die interbothridialen Maculae sind bei den letzteren gut erkennbar. Der Habitus ist vom perpusillus-Typ. Die piliformen Dorsalborsten sind aber sehr dünn, gerade, nicht verdickt oder erweitert und deutlich kürzer als bei L. hystricinus .
Das Prodorsum ist breiter als lang und verjüngt sich vor den Exobothridialhöckern stärker. Das rostrale Prodorsum ist flach. Das Rostrum ist gerundet und nicht besonders vom Prodorsum abgesetzt. Die Lamellar- und Interlamellarhaare stehen der Mediane genähert. Die Lamellarhaare sind caudo-mediad gebogen. Im Unterschied zu L. hystricinus sind die Interlamellarhaare in der Seitenansicht nicht gerade, sondern in der Mitte deutlich nach unten durchgebogen (vgl. Abb. 13 b), während die restlichen Prodorsumborsten ebenmäßig verlaufen.
Der Sensillus ist vom perpusillus-Typ. Er besteht aus einem langen, dünnen, etwas geschwungenen Stiel und einer Keule, die wesentlich kürzer als der Stiel ist. Die im Querschnitt runde Keule ist vom Stiel abgesetzt, in der Mittelpartie parallelseitig und am Ende ventrad etwas ausgezogen. Sie ist mit starren Stachelborsten spärlich besetzt. Die Stachelborsten sind dorsal am längsten, seitlich nur halb so lang, während sie ventral nur aus kleinen Spitzen bestehen. Die Keule ist im Profil deutlich nach ventral gebogen und wirkt insgesamt dichter beborstet als bei L. hystricinus .
Die runden interbothridialen Maculae werden von vorne nach hinten schnell kleiner. Die beiden, auf jeder Seite durch den Mittelpunkt der 3 vorderen Paare angenommenen Linien konvergieren caudad.
Die Exobothridialhöcker sind sehr klein und ragen nur wenig auf der Prodorsumfläche hervor.
Das Opisthosoma ist von oben gesehen annähernd parallelseitig. Die Schulterecken der Vorderkante sind nur wenig vorragend. Die dünnen Notogasterborsten sind nicht erweitert oder besonders verdickt. Die e1- Borsten sind in der Borstenmitte leicht geschwungen, alle anderen Notogasterborsten sind gerade beziehungsweise an ihrer Basis nur ebenmäßig leicht gebogen. Die längsten Notogasterborsten sind kürzer als 40 µm. Das Maximum der c1- Borste wurde mit 33,7 µm und das der e1- Borste mit 33,7 µm gemessen. Die c1- Borsten erreichen nicht den Insertionspunkt der Pl1- Borsten.
Die vordere und die untere Ecke des Pleuralschildes Pl1 laufen spitz aus. Alle 3 Seiten des dreieckigen Pleuralschildes sind leicht konkav gebogen.
Systematische Stellung: L. tuxeni wurde von Forsslund als Varietät von L. hystricinus nach einem einzigen Exemplar, das eine sichere Artdiagnose nicht zuließ, beschrieben. Die Existenz eines zweiten Exemplares von Island und einiger Exemplare vom Quellwasserhang der Kreidesteilküste Rügens mit den morphologischen Merkmalen des Holotypus unterstreicht aber den Artstatus dieser Form hinreichend.
Neben den klaren morphologischen Unterschieden zu L. hystricinus ist auch der spezielle Lebensraum im Bereich quellwasserdurchsickerter Moospolster ein ganz anderer. Die besonderen Temperaturverhältnisse der isländischen Quellen dürften dabei eine mehr untergeordnete Rolle spielen.
L. tuxeni Forsslund ist von L. hystricinus durch die feiner beborstete Sensilluskeule und die absolut kürzeren Notogasterborsten bei im Durchschnitt etwas größerer Körperlänge und -breite zu trennen.
Tabelle 9. (Fortsetzung)
Die morphologischen Merkmale von L. tuxeni Forsslund vermitteln zwischen der Extremstellung des L. hystricinus und den übrigen Arten der perpusillus-Gruppe mit einfachen piliformen Dorsalborsten.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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