Centaurea pseudophrygia C. A. Meyer

Hess, Hans Ernst, Landolt, Elias & Hirzel, Rosmarie, 1976, Flora der Schweiz und angrenzender Gebiete. Band 3. Plumbaginaceae bis Compositae (2 nd edition): Unterfamilie _ tubuliflorae, Birkhaeuser Verlag : 446

publication ID

https://doi.org/ 10.5281/zenodo.292249

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/456E13F1-A733-F858-21AB-A4E353CDC11F

treatment provided by

Donat

scientific name

Centaurea pseudophrygia C. A. Meyer
status

 

Centaurea pseudophrygia C. A. Meyer

Perückenähnliche Flockenblume

15-80 cm hoch, kaum weißfilzig behaart, aber zerstreut mit mehrzelligen Haaren bedeckt und rauh. Stengel meist verzweigt, mit wenigen, in einer doldenartigen Rispe angeordneten Köpfen. Blätter oval, entfernt und fein gezähnt, in einen Stiel verschmälert, die mittleren und obern 2 - 4mal so lang wie breit, mit verschmälertem, abgerundetem Grunde sitzend und den Stengel teilweise umfassend. Hülle der blühenden Köpfe 1,5-2 cm lang und mindestens so dick. Anhängsel der mittleren Hüllblätter die nachfolgenden grünen Hüllblätter völlig deckend, mit dunkelbrauner oder schwarzer Spitze, die Spitzen der seitlichen Fransen braun. Früchte 3-3,5 mm lang; Pappusborsten 0,8 bis 1,5 mm lang. - Blüte: Spätsommer.

Zytologische Angaben. 2n = 22: Material aus dem Ötztal in Tirol (Favarger 1965), aus Moskau (Baltardive-Gardou 1970).

Standort. Subalpin, seltener montan. Mäßig feuchte, nährstoffreiche, meist kalkarme und schwach saure, humose Lehm- und Tonböden. Bergfettmatten, Gebüsche, Wegränder, Schuttplätze.

Verbreitung. Mitteleuropäische Pflanze: Südliches Skandinavien, mitteldeutsche Gebirge, Schwarzwald, Ostalpen, Gebirge der Balkanhalbinsel ( südwärts bis Bosnien und Serbien), Südostkarpaten. In nahe verwandten Sippen durch ganz Osteuropa bis Westsibirien und Kaukasus. - Im Gebiet: Südöstlicher Schwarzwald, Baar, Schwäbische Alb, Allgäu, Vorarlberg, Liechtenstein, St. Gallen (Buchserberg), Oberinntal, Unterengadin ( aufwärts bis Cinuskel), Münstertal, oberes Prättigau ( Mönchalptal), Gegend von Bormio, Bergamasker Alpen; ziemlich häufig; in Ausbreitung begriffen.

Bemerkungen. Nach Arènes (1959a), Trotereau und Bouby (1961) kommt C. stenolepis Kerner (nahe verwandt mit C. Phrygia L. ) am Mont Cenis vor. Das dortige Vorkommen dieser östlichen Art ist unwahrscheinlich und muß überprüft werden. Vielleicht handelt es sich um C. pseudophrygia oder um adventive Pflanzen ( Arènes 1959a). C. stenolepis unterscheidet sich von C. pseudophrygia durch die kürzeren Pappusborsten (kaum 0,5 mm lang) und durch die spinnwebige Behaarung. Aus dem Valsesia ist C. Phrygia L. angegeben (Bertoiani-Marchetti 1954); die Angaben sind zu überprüfen; auch hier handelt es sich vielleicht um C. pseudophrygia . C. Phrygia L. ( C. austriaca Willd. ) kommt westwärts nur bis zur Rhön in Bayern vor. Im Unterschied zu C. pseudophrygia umfassen die obern Blätter den Stengel nicht; Anhängsel der äußern Hüllblätter bis 6 mm lang (bei C. pseudophrygia bis 10 mm lang); Anhängsel der innersten Hüllblätter oft gefranst und mit fadenförmiger Spitze, über die äußern hinausragend (bei C. pseudophrygia ungeteilt, von den äußern verdeckt).

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