Xenillus discrepans Grandjean 1936
publication ID |
ORI5378 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.6281782 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/337EEFFC-E26C-8CB3-3B63-906BC1E64481 |
treatment provided by |
Thomas |
scientific name |
Xenillus discrepans Grandjean 1936 |
status |
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Xenillus discrepans Grandjean 1936 View in CoL
Bestimmung nach MICHAEL (1884:295), SELLNICK (1928:27), WILLMANN (1931:145), GRANDJEAN (1936:73)
Länge 860-1155 µm, Länge:Breite 1,30-1,50 (7 Ex.)
Kurzdiagnose
Lamellen sehr breit, rostrad konvergierend, Cuspides berühren sich über eine längere Strecke, Berührungsnaht am Grunde mit dreieckigem Zahn, Cuspis innenseits mit stumpfer Spitze; Lamellarhaare nach innen gebogen, Interlamellarhaare stabförmig, stumpf, sehr lang, erreichen etwa die Insertionsstelle der Lamellarhaare; Sensillus kurz bis sehr kurz, kolben- oder " birnenförmig ", Kopf meist zurückgebogen. Kutikula des Notogaster mit großen Gruben, die aber deutlich von einander getrennt sind; 11 Paar kräftige Notogasterhaare, mittellang, mit Ausnahme der beiden Paare seitlich an der "Schulter", die kurz und gerade sind. Vorderrand des Notogaster nach hinten eingebuchtet.
Belegmaterial: Stadtwald Ettlingen, Moderbuchenwald, frisch umgestürzter Eichenstamm, modrige Rinde in 15- 20m Höhe, 1/ 1989 I. WUNDERLE leg., 2 Ex., LNK A 0326 GoogleMaps ; Eichenstamm, Rinde, IX/ 1989 I. WUNDERLE leg., 3 Ex., LNK A 0328 GoogleMaps .
Diskussion
Nach Weigmann & Kratz (1981) - übereinstimmend mit Willmann (1931) und Sellnick (1928, 1960) - gibt es in Mitteleuropa 2 Xenillus-Arten , X. tegeocranus (Hermann, 1804) und X. clypeator (Robineau-Desvoidy, 1839), wenn man X. latus (Nicolet, 1855) sowie X. permixtus (Andre, 1925) als Synonyme von X. clypeator akzeptiert. Die Synonymisierung von X. latus (Nicolet, 1855) mit X. permixtus (Andre, 1925) wird von Grandjean (1936) begründet. In der gleichen Arbeit schreibt er, daß X. clypeator Rob.-Desv. durchaus X. permixtus oder X. p. discrepans , eine von ihm neu beschriebene Unterart sein könnte (1936:75), wobei er für eine solche wahrscheinliche Identität der Arten das Vorkommen am Stamm von Bäumen und die beträchtliche Körpergröße um 1125 µm anführt.
1946 ersetzt Grandjean X. latus und damit auch X. permixtus durch X. clypeator und gebraucht X. discrepans als eigene Art:"... elle oblige à écarter discrepans et à identifier clypeator au latus de Nicolet " (1946:325). Unsere 7 Exemplare gehören mit ziemlicher Sicherheit einer einzigen Art an. Die Variabilität beschränkt sich auf den Sensillus und die Körpergröße. Mit Ausnahme des Vorhandenseins großer, unübersehbarer Interlamellarhaare stimmen alle Merkmale mit X. clypeator bzw. den entsprechenden Synonymen in der genannten Bestimmungsliteratur überein. Dies trifft laut Grandjean (1936) auch für X. discrepans zu, weshalb es ihn damals auch "nur" als Unterart von X. permixtus aufstellt. 1946 betont er zusätzlich Unterschiede in der Körperform, X. latus (= X. permixtus ) mehr rund, X. discrepans mehr länglich und trennt diesen definitiv von X. clypeator (= X. permixtus = X. latus ) ab.
Dies ist insofern konsequent, als zwei Formen, die zwar in einem oder wenigen Merkmalen distinkt unterschieden sind, aber ständig gemeinsam in denselben Proben vorkommen, kaum als zwei Unterarten oder Art nebst Unterart klassifiziert werden können. Entweder man unterstellt eine panmiktische Population, dann müßte man einen dominant-rezessiven Erbgang der Merkmale annehmen, der zwei distinkt unterschiedene Formen ohne
Merkmalsübergänge hervorbringt, oder man unterstellt die reproduktive Trennung und begründet damit zwei getrennte Arten. Da der biologische Nachweis nur schwer zu erbringen ist, ist die Annahme zweier getrennter Arten die formal klarere Entscheidung. Unter Berücksichtigung der GRANDJEANSchen Bemerkungen lassen sich unsere Tiere eindeutig als X. discrepans bestimmen. Auch das Mikrohabitat unserer Funde stimmt mit dem von Grandjean für X. permixtus und X. p. discrepans geschilderten genau überein. "... ne vit pas normalement ä terre, mais dans et sur le bois mort et les ecorces des troncs d'arbres, des souches, des branches." (1936:73). Es bleibt allerdings ein gewisser Zweifel, ob es sich bei X. clypeator und X. discrepans tatsächlich - auch im Sinne von Biospezies - um zwei verschiedene Arten handelt.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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