Chamobates borealis Traegardh , 1902

Beck, L. & Woas, S., 1991, Die Oribatiden-Arten (Acari) eines suedwestdeutschen Buchenwaldes I., carolinea 49, pp. 37-82 : 69-70

publication ID

ORI5378

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.6281913

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/18229863-255B-4505-26E6-9B7F18BAE292

treatment provided by

Thomas

scientific name

Chamobates borealis Traegardh , 1902
status

 

Chamobates borealis Traegardh, 1902

C. incisus , - van der Hammen (1952), SELLNICK(1960)

C. schuetzi (OUDEMANS, 1902), - SELLNICK (1928), WILLMANN (1931, Abb. 249a, non Abb. 249), STRENZKE (1952)

Bestimmung nach VAN DER HAMMEN (1952:91) und SELLNICK (1960:67)

Länge 340-400 µm (22 Ex., Weibchen 350-400 µm, Männchen 340-360 µm), Länge:Breite 1,50-1,70 (6 Ex.)

Kurzdiagnose (Abb. 12)

Färbung hellbraun. Rostrum mit einer deutlichen Incisur, die innen abgerundet ist und deren seitliche Ränder manchmal in leicht protruden Spitzen enden; Interlamellarhaare 50-55 µm, aufrecht stehend und etwas rauh, Lamellarhaare 65- 75 µm, spitz und distal oft etwas gekrümmt, etwas rauh; Rostralhaare antaxial schwach beborstet; Sensillus mit kurzgestielter Keule oder Spindel. Notogasterhaare sehr klein, aber zumindest im vorderen Notogasterbereich deutlich sichtbar. Pteromorphen ventral-rostral glatt gerundet.

Genu I mit distal-ventral mit blattartigem Vorsprung, der antaxial eine dolchartige Borste trägt (Abb. 12d).

Belegmaterial: Stadtwald Ettlingen, Moderbuchenwald, Moos von Stammfuß, VIII/ 1988 I. WUNDERLE leg., 11 Ex., LNK A 0390 GoogleMaps .

Diskussion

Bei den meisten Exemplaren ist das Rostrum deutlich eingekerbt, die dadurch entstehenden beiden Rostrumspitzen klaffen auseinander und sind manchmal gerundet, manchmal zugespitzt (Abb. 11c). Zwei Exemplare in unserem Material differieren in dem entscheidenden Merkmal der Rostralincisur; ein etwas kleineres Tier ( Länge 345 µm, Länge:Breite 1,70) zeigt nur eine sehr schwache Incisur, die wir nur von der Ventralseite erkennen konnten und in die von dorsal noch ein kleiner Kiel hineinragt, so daß beim Durchfokussieren der Eindruck eines dreispitzigen Rostrum entsteht. Das letzte Exemplar ( Länge 355 µm, Länge:Breite 1,55) ist ohne jede Incisur, gleicht in den sonstigen Merkmalen aber den übrigen Exemplaren.

Allgemein scheint bei den Chamobates-Arten gerade die Ausbildung des Rostrum ziemlich variabel zu sein, so daß die Artunterscheidung aufgrund dieses Merkmals zweifelhaft ist. Für die hier in Frage stehende Art C. borealis , die mit C. incisus van der Hammen , 1952 identisch ist, ist deshalb die Abgrenzung von C. longipilis Willmann 1953 und C. interpositus Pschorn-Walcher, 1953 zu diskutieren. Wie Pschorn-Walcher (1953: 331 f.) feststellt, scheinen die drei Arten in der Tat eine Merkmalsreihe zu bilden, bei der C. borealis die kleinste Art ist, mit schmaler Rostralincisur und kurzem Sensillus, C. longipilis die größte Art, mit breiter Rostralincisur und sehr langem Sensillus; C. interpositus nimmt in allen genannten Merkmalen eine mittlere Position ein. Es bleibt also abzuwarten, ob weitere Funde Zwischenformen zutage fördern, die die Artabgrenzungen obsolet werden lassen. Wir halten zumindest die Einbeziehung von C. interpositus in die Art C. borealis für möglich. Vergleicht man die bisher bekannten ökologischen Daten, dann scheint diese Einbeziehung ebenfalls denkbar: Strenzke (1952) fand C. borealis in Moor- und Waldböden, aber auch in Moosüberzügen an Bäumen, van der Hammen (1952) ebenfalls in Streu und Moos verschiedener Wälder; in unserem Untersuchungsgebiet ist sie in der Streu selten, im Moosüberzug der Bäume aber durchaus verbreitet und diejenige Chamobates-Art, die am weitesten in die Kronenregion vordringt (Wunderle in Vorb.); damit stimmt die Angabe Pschorn-walcher (1953: 332) "aus dem Moosrasen einer freistehenden Linde des Admonter Stiftshofes" recht gut überein.

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