Gentiana pneumonanthe L.

Info Flora, 2021, Info Flora Schweiz - Gentianaceae, https://www.infoflora.ch/de/flora/gentianaceae.html (accessed 2023-10-20) : -

publication ID

292548

DOI

https://doi.org/10.5281/zenodo.10921213

persistent identifier

https://treatment.plazi.org/id/073AAD95-7DA7-640B-50CE-CF3D56E92EB5

treatment provided by

Plazi

scientific name

Gentiana pneumonanthe L.
status

 

Gentiana pneumonanthe L. View in CoL

Lungen-Enzian

Art ISFS: 184600 Checklist: 1021170 Gentianaceae Gentiana Gentiana pneumonanthe L.

Zusammenfassung

Artbeschreibung (nach Lauber & al. 2018): 15-40 cm hoch, unverzweigt, ohne grundständige Rosetten. Blätter lineal-lanzettlich, nur 2-5 mm breit und nicht über 5 cm lang, die mittleren am grössten, am Rand oft nach unten gerollt, meist einnervig. Blüten endständig und in den obersten Blattwinkeln, kurz gestielt. Krone tiefblau, innen mit grün punktierten Streifen, eng glockenförmig, im obersten Viertel 5teilig, mit 3eckigen Zipfeln, 3,5- 5 cm lang. Kelch eng glockenförmig, mit langen, schmalen Zipfeln.

Blütezeit (nach Lauber & al. 2018): 7-9

Standort und Verbreitung in der Schweiz (nach Lauber & al. 2018): Riedwiesen, Flachmoore / kollin(-montan) / M, J, AN, selten TI und VS

Verbreitung global (nach Lauber & al. 2018): Eurosibirisch

Ökologische Zeigerwerte (nach Landolt & al. 2010) 4w + 32-43 + 2.h.2n=26

Status

Status IUCN: Verletzlich

Nationale Priorität: 4 - Mässige nationale Priorität

Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Kleine isolierte Vorkommen Ungeeignete Pflege (zu frühe Mahd) Vergandung, Verbuschung Konkurrenz (Neophyten, v.a. Solidago spp.) Änderung des Basen- und Nährstoffgehalts (zu starke Eutrophierung)

Ökologie

Lebensform Mehrjähriger Hemikryptophyt

Lebensraum Lebensraum nach Delarze & al. 2015

2.3.1 - Pfeifengraswiese (Molinion)

Ökologische Zeigerwerte nach Landolt & al. (2010)

Bodenfaktoren Klimafaktoren Salztoleranz
Feuchtezahl F sehr feucht; Feuchtigkeit stark wechselnd (mehr als ± 2 Stufen) Lichtzahl L hell Salzzeichen --
Reaktionszahl R schwach sauer bis neutral (pH 4.5-7.5) Temperaturzahl T unter-montan und ober-kollin
Nährstoffzahl N nährstoffarm Kontinentalitätszahl K subozeanisch (hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Temperaturschwankungen, eher milde Winter)

Abhängigkeit vom Wasser

Flüsse 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Ruhiges Wasser 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum
Grundwasser 0 - unbedeutend, keine Bindung.

Nomenklatur

Gültiger Name ( Checklist 2017): Gentiana pneumonanthe L.

Volksname Deutscher Name: Lungen-Enzian Nom français: Gentiane des marais Nome italiano: Genziana mettimborsa

Übereinstimmung mit anderen Referenzwerken

Relation Nom Referenzwerke No
= Gentiana pneumonanthe L. Checklist 2017 184600
= Gentiana pneumonanthe L. Flora Helvetica 2001 1515
= Gentiana pneumonanthe L. Flora Helvetica 2012 1407
= Gentiana pneumonanthe L. Flora Helvetica 2018 View Cited Treatment 1407
= Gentiana pneumonanthe L. Index synonymique 1996 184600
= Gentiana pneumonanthe L. Landolt 1977 2367
= Gentiana pneumonanthe L. Landolt 1991 1922
= Gentiana pneumonanthe L. SISF/ISFS 2 184600
= Gentiana pneumonanthe L. Welten & Sutter 1982 1287

Status Indigenat: Indigen

Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein

Status Rote Liste national 2016

Status IUCN: Verletzlich

Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: A3c; B2ab(iii)

Status Rote Liste regional 2019

Biogeografische Regionen Status Kriterien IUCN
Jura (JU) stark gefährdet (Endangered) A3c
Mittelland (MP) verletzlich (Vulnerable) A3c
Alpennordflanke (NA) verletzlich (Vulnerable) A3c
Alpensüdflanke (SA) stark gefährdet (Endangered) A3c
Östliche Zentralalpen (EA) --
Westliche Zentralalpen (WA) verschollen, vermutlich in der Schweiz ausgestorben (Critically Endangered, Probably Extinct)

Status nationale Priorität /Verantwortung

Nationale Priorität 4 - Mässige nationale Priorität
Massnahmenbedarf 1 - Möglicher (unsicherer) Massnahmebedarf
Internationale Verantwortung 1 - Gering
Überwachung Bestände 1 - Überwachung ist eventuell nötig

Schutzstatus

International (Berner Konvention) Nein
AG Vollständig geschützt (01.01.2010)
BE Vollständig geschützt (01.01.2016)
FR Teilweise geschützt (12.03.1973)
GL Vollständig geschützt (07.05.2006)
GR Vollständig geschützt (01.12.2012)
JU Teilweise geschützt (06.12.1978)
OW Vollständig geschützt (01.04.2013)
Schweiz Vollständig geschützt
SH Vollständig geschützt (06.03.1979)
SZ Vollständig geschützt (24.09.1992)
TG Vollständig geschützt (01.01.2018)
VD Vollständig geschützt (02.03.2005)
ZG Vollständig geschützt (01.10.2013)
ZH Vollständig geschützt (03.12.1964)
AI Vollständig geschützt (13.03.1989)

Status in sektoriellen Umweltpolitiken

Umweltziele Landwirtschaft: Z - Zielart weitere Informationen

Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Kleine isolierte Vorkommen Schutz aller Fundorte (Mikroreservate) Regelmässige Bestandeskontrollen Ex-situ Vermehrung von indigenem Material (Samen) und Neubegründung von Populationen auf abgeschürftes Kulturland per Ansaat mit Saatgut Erfolgskontrolle der Massnahmen gewährleisten Ungeeignete Pflege (zu frühe Mahd) Mahd alle 2-3 Jahre möglichst spät (ab Mitte Oktober um Samenreife zuzulassen) Restliche Jahre normal (z.B. Anfang September um nicht zu stark Gräser und Seggen bzw. Autoeutrophierung durch sehr späte Mahd zu fördern) Vergandung, Verbuschung Entbuschen Flächen weiterhin extensiv nutzen und alljährlich mähen Versuchen Faulbaum oder Schwarzerlen zu kontrollieren, evtl. Bekämpfung von Hand (Jungpflanzen ausreissen) Konkurrenz (Neophyten, v.a. Solidago spp.) Konsequente Bekämpfung der Neophyten im Bestand Je nach Dichte evtl. von Hand ausreissen Frühe bzw. zweimalige Neophytenmahd nur wenn sehr dichte Neophytenbestände oder aus Kapazitätsgründen sonst nicht möglich wegen Schwächung des Enzianbestands Frühschnitt nach dem ersten starken Aufwachsen der Gräser einführen (es gilt hier ein Gleichgewicht zu finden) hat sich als Nebenprodukt der Goldrutenbekämpfung im Aargauer Reusstal bewährt Änderung des Basen- und Nährstoffgehalts (zu starke Eutrophierung) Grosse Pufferzonen einrichten Keine Düngung in der Umgebung Ex situ Material Close In-situ Massnahmen Close Mehr Informationen M. Groot, 2002: Population viability analysis of the rare perennial Gentiana pneumonanthe in Switzerland

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