Pseudosciara SCHINER, 1866
publication ID |
https://doi.org/ 10.21248/contrib.entomol.64.1.135-190 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03F2867B-FFE4-FF85-FF0D-5471FDEBF9A5 |
treatment provided by |
Felipe |
scientific name |
Pseudosciara SCHINER, 1866 |
status |
s. str. |
Subgenus Pseudosciara SCHINER, 1866 View in CoL View at ENA s. str.
Typusart: Pseudosciara hirtella SCHINER, 1866 – Verh. zool.-bot. Ges. Wien, 16: 930-931 (orig. des.; mon.).
Pseudosciara (Pseudosciara) antunesi ( LANE, 1946) View in CoL comb. nov.
Locus typicus: » State of S. Paulo, Cantareira« [= Estado de São Paulo, São Paulo, Cantareira] ( Brasilien) .
Holotypus: ♀, Reg.-Nr. 6467, November 1946, leg. BARRETTO ( MZSP) .
Paratypus: 1 ♀, Reg.-Nr. 6468, »State of Rio de Janeiro « [= Estado de Rio de Janeiro], Distrito Federal ( Brasilien), April 1938, leg. SHANNON ( MZSP) .
Erhaltungszustand: Vom Holotypus sind beide Flügel und beide Fühlergeisseln nicht mehr vorhanden. Alle anderen Körperteile [Kopf mit Scapus und Pedicellus, Thorax, Coxen, Beine und Abdomen] befinden sich in einem ausgezeichneten Zustand (umpräpariert in Kanadabalsam; 2 Präparate). Der Paratypus ist gut erhalten (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Trichosia antunesi LANE – LANE (1946): 353-354. Trichomegalosphys antunesi (LANE) – AMORIM (1992): 67.
Redeskription: ♀. Kopf: gelb, nur Ocellenregion dunkel. Augenbrücke 5-reihig. Fühlergrundglieder gelblich-braun; Fühlergeisselglieder dunkel; 4. Fühlergeisselglied 4,0 mal so lang wie breit, dicht und so lang wie die Gliedbreite behaart. Palpen 3-gliedrig und gelb. Thorax: Mesonotum im vorderen Drittel gelb, dahinter dunkel, einschliesslich Scutellum und zentraler Bereich des Mediotergits; Pleuralsklerite und Metanotum einheitlich gelb; Scutellum mit 4 starken Randborsten; Postpronotum nackt. Flügel im Spitzendrittel mit dunklem Band; Flügelmembran und hintere Flügeladern mit Makrotrichien; Flügeladern kräftig [mit Ausnahme des M-Stiels und der M 2]; R 1 lang, gegenüber der M-Gabelbasis in c mündend; y = x, beide mit Makrotrichien; C = 1/2 w oder etwas kürzer; CuA- Stiel lang. Halteren mit gelbem Halterenstiel und dunklem Halterenkopf. Coxen und Femora gelbbräunlich, Tarsen angedunkelt; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: 1. Tergit gelb, 2. bis 5. Tergit dunkelbraun, basal mit gelben Bändern; Sternite und Cerci gelblich. Grösse: 4,0- 5,8 mm.
♂. Unbekannt.
Bemerkungen: AMORIM (1992: 67) gibt fälschlich 1947 als Publikationsjahr an. In Wirklichkeit ist die LANEsche Originalbeschreibung auf den Dezember 1946 datiert. Die Art wurde wegen der Makrotrichien auf der Flügelmembran im Genus Trichosia beschrieben und später von AMORIM (1992) in die Gattung Trichomegalosphys ENDERLEIN gestellt. Trichomegalosphys ENDERLEIN ist aber ein orientalisches Faunenelement, das in der neotropischen Region nicht vorkommt. Aufgrund der typischen Körperfärbung, der Palpen-Merkmale sowie dem charakteristischen Borstenfleck an den Vordertibien mit palisadenartig angeordneten, hyalinen Borsten und bogiger Berandung gehört Trichosia antunesi LANE zweifellos zur Gattung Pseudosciara SCHINER. Den Makrotrichienbesatz auf der Flügelmembran hat sie gemeinsam mit Pseudos. ribeiroi (LANE) , Pseudosc. melanocephala (FABRICIUS) , Pseudosc. pubescens (MORGANTE) und einigen anderen, noch unbeschriebenen Arten aus dem SDEI und PWMP. Eine Zuordnung der noch unbekannten ♂♂ erscheint zu einem späteren Zeitpunkt auf der Basis der dunklen Flügelspitzen, der charakteristischen Körperfärbung und der erheblichen Körpergrösse möglich. Zur Diskussion des Gattungsnamens Trichomegalosphys vergleiche unter Pseudosciara pubescens (MORGANTE) .
Pseudosciara (Pseudosciara) boracensis LANE, 1959 ( Fig. 15 View Fig )
Locus typicus: »State of S. Paulo, Boracéa« [= Estado de São Paulo, Município de Salesópolis, Boracéia] ( Brasilien).
Holotypus: ♂, Reg.-Nr. 13.694, Juni 1948, leg. LANE ( MZSP) .
Paratypen: 2 ♂♂, Reg.-Nr. 13.695 und 13.696, »Campos de Jordão« [Estado de São Paulo, Campos de Jordão ] ( Brasilien), Januar 1954 und Dezember 1955, alle leg. LANE ( MZSP) [nicht untersucht!] .
Erhaltungszustand: Dem Holotypus fehlen beide Flügel und von beiden Fühlergeisseln sind nur noch die Geisselglieder 1 bis 5 vorhanden. Die Kopfkapsel ist leicht deformiert. Thorax, Coxen, Beine und Hypopygium sind in einem sehr guten Zustand [nur 2 Dorne am linken Gonostylus abgebrochen] (umpräpariert in Kanadabalsam).
Spitzenhälfte der ventralen Innenseiten der Gonocoxite gut charakterisiert.
Pseudosciara (Pseudosciara) cariba LANE, 1959
( Fig. 16 View Fig a-b)
Locus typicus: » Trinidad (B. W. I.)« [= British West Indies, Trinidad], Arena Forest ( Trinidad und Tobago).
Holotypus: ♂, Reg.-Nr. 13.697, Lichtfallenfang mit weissem Licht, 25.7.195 5, leg. AITKEN ( MZSP) .
Literatur: Pseudosciara boracensis LANE – LANE (1959b): 289 und 290-291; 293, Fig. 3-4 View Fig View Fig ; – AMORIM (1992): 64.
Redeskription: ♂. Kopf: Prefrons und Augenhinterrand gelblich, Ocellenregion dunkel. Augenbrücke 3-reihig. Fühler braun; Grundglieder und erstes Fühlergeisselglied etwas gelblich aufgehellt; 4. Fühlergeisselglied 2,3 mal so lang wie breit; Behaarung des Basalteils dicht, grob und abstehend, etwa 3/5 mal so lang wie die Gliedbreite; Halsteil kurz und einfarbig braun. Palpen 3-gliedrig und etwas gebräunt. Thorax: Mesonotum [mit Ausnahme des Präscutums], antethorakales Anepisternit, antemesothorakales Epimeron, Pleurotergit, Scutellum und Mediotergit braun; postthorakales Episternit mit einem auffallenden, braunen Fleck; Präscutum, Antepronotum, präthorakales Episternit, Katepisternit und postthorakales Episternit gelb; Scutellum mit 4 starken Randborsten; Postpronotum nackt. Coxen und Femora gelb, deutlich kontrastiert zu den dunkleren Tibien und Tarsen; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: braun, mit gelblichen Aufhellungen am 1., 4. und 5. Tergit; Sternite gelblich-braun. Flügel beim Holotypus fehlend. Gonocoxite gelb, ventrale Innenseiten in der Spitzenhälfte deutlich länger behaart; Gonostyli zur Spitze dunkler gefärbt, zugespitzt und in der Mitte der Innenseite mit einem langen Dorn auf hohem Sockel; Stylusspitze mit kräftigem Zahn und 5 etwas kürzeren Dornen [2 Dorne über und 3 Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte membranös, apikal gerundet und fast so hoch wie breit; Zähnchenfeld rundlich, mit sehr kurzen und feinen Zähnchen. Aedeagus lang und dünn, mit einer breiten, halbkreisförmigen Basis. Grösse: 3,3 mm.
♀. Unbekannt.
Bemerkungen: Die Art ist durch die Thoraxfärbung, den Farbkontrast zwischen Coxen und Femora zu den Tibien und Tarsen sowie durch die längere Behaarung in der
Weiteres Material: 1 ♂, Prov. Heredia, La Selva ( Costa Rica), 1.7- 6.7.1993, leg. BROWN ( PWMP) ; 1 ♂, Prov. Guanacaste, Santa Rosa National Park ( Costa Rica), 10,95°N 85,62°W, 27.9.- 18.10.1986, leg. GOULD & JANZEN ( PWMP) GoogleMaps ; 1 ♂, Prov. Puntarenas, Corcovado National Park, Cerro Rincon ( Costa Rica), 04,12°S 78,98°W, 745 m ü. NN, Malaisefallenfang, 1.8.- 25.9.2002, leg. AZOFEIFA ( PWMP) GoogleMaps ; 1 ♂, Prov. Zamora-Chinchijpe , Rio Bombuscaro ( Ecuador), 04,12°S 78,98°W, 1100 m ü. NN, Malaisefallenfang, 22.6.- 4.7.1996, leg. HIBBS ( PWMP) GoogleMaps . 4 ♂♂, Prov. Sucumbios, Sacha Lodge ( Ecuador), 00,50°S 76,50°W, 270 m ü. NN, Malaise-Falle, 3.7.- 13.7.1994, leg. HIBBS ( PWMP) GoogleMaps .
Erhaltungszustand: Beim Holotypus sind die Kopfkapsel und die noch vorhandenen Fühlergeisselglieder 1 bis 4 bzw. 1 bis 8 leicht deformiert. Alle anderen Körperteile [Thorax, Flügel, Coxen, Beine, Abdomen und Hypopygium] sind gut erhalten (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Pseudosciara cariba LANE – LANE (1959b): 289 und 291-292; 293, Fig. 5-6 View Fig View Fig ; – AMORIM (1992): 64; – MOHRIG et al. (2004): 271.
Redeskription: ♂. Kopf: Prefrons, Mundpartie und Palpen sowie Augenhinterrand gelblich; Ocellenregion dunkel. Augenbrücke 3 bis 4-reihig. Fühlergrundglie- der gelb, erstes Fühlergeisselglied etwas heller als die folgenden Glieder; Fühlergeisselglieder lang und dünn, Halsteile gut abgesetzt und zweifarbig; 4. Fühlergeisselglied 3,5-4,0 mal so lang wie breit, Behaarung borstig abstehend und so lang oder etwas länger als die Glied- breite. Palpen 3-gliedrig. Thorax: Mesonotum im vorderen Drittel und lateral gelb, im mittlerem und hinteren Bereich diffus dunkler, je einen Lateralfleck mit Mittelstreif andeutend; Scutellum und Mediotergit zentral dunkel; Pleuralsklerite gelb bis bräunlich; Katepisternit gelb; Scutellum mit 4 starken Randborsten; Postpronotum nackt. Flügel hell; hintere Flügeladern mit Makrotrichien; R 1 kurz, weit vor der M-Gabelbasis in c mündend, R 1 = 3/4 R; C = 2/3 w; y etwa = x, beide mit Makrotrichien. Halteren mit hellem Halterenstiel und dunklem Halterenkopf. Coxen und Beine gelb, Tarsen leicht angedunkelt; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: braun, mit gelblichen Aufhellungen am 1. und 4. Tergit; Intersegmentalmembranen gelblich; Sternite gelblich-braun. Gonocoxite gelb, Gonostyli zur Spitze hin dunkelbraun gefärbt; ventrale Innenseiten der Gonocoxite relativ kurz behaart; Gonostyli basal eckig verbreitert, apikal zugespitzt und in der Mitte der Innenseite mit einem kräftigen Dorn auf hohem und breitem Sockel; Stylusspitze mit relativ langem Zahn und 4 etwas kürzeren Dornen [2(1) Dorne über und 2(3) Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte membranös und hoch gerundet; Aedeagus dünn. Grösse: 1,9-2,2 mm.
♀. Unbekannt.
Bemerkungen: Diese kleine Art ist durch das bräunliche Mesonotum ohne deutliche Flecken oder Bänder, die hellen Gonocoxite, die dunkleren und basal breit-eckigen Gonostyli sowie die langen Fühlergeisselglieder mit langer Behaarung charakterisiert.
Pseudosciara (Pseudosciara) willistoni MENZEL nom. nov.
( Fig. 17 View Fig a-b)
Derivatio nominis: Die Art wurde nach ihrem Entdecker Prof. Samuel Wendell WILLISTON (1852-1918) umbenannt [nom. nov. pro Sciara concinna WILLISTON, 1896 ; primäres Homonym].
= Sciara concinna WILLISTON, 1896 – Trans. Ent. Soc. Lond., 1896 (3): 265 und 266 [praeocc.; nec Sciara concinna WINNERTZ, 1867 – Monogr. Sciarinen: 150-151 ( Corynoptera )]; primäres Homonym.
Locus typicus: »West Indies«, St. Vincent [ Insel der Kleinen Antillen] ( St. Vincent).
Lectotypus: ♂, Reg.-Nr. 20387, 1000 ft. ü. NN, leg. SMITH ( AMNH) [hier designiert] .
Paralectotypen: 3 ♂♂ vom locus typicus, Reg.-Nr. 20387, 500, 1000 und 1500 ft. ü. NN, alle leg. SMITH (AMNH); 1 ♂ vom locus typicus, Typ.-Nr. 2709.4, 1500 ft. ü. NN, leg. SMITH (CUIC). Ein weiteres Exemplar, von dem nach AMORIM (1992) nur noch die Beine erhalten sind, soll sich im BMNH befinden [nicht untersucht!]. Nach WILLISTON (1896: 266) besteht die Typenserie aus mehreren ♂♂ und ♀♀.
Weiteres Material: 2 ♂♂, Prov. Guanacaste, Santa Rosa National Park ( Costa Rica), 10,95°N 85,62°W, 6.9.- 27.9.198 6 und 27.9.- 18.10.1986, leg. GOULD & JANZEN ( PWMP) GoogleMaps ; 4 ♂♂, Prov. Sucumbios, Sacha Lodge ( Ecuador), 00,50°S 76,50°W, 270 m ü. NN, 4.5.- 14.5.1994, leg. HIBBS GoogleMaps ; 1 ♂, Manabi, Cerro Pata de Pajaro ( Ecuador), 00,01°N 79,57°W, Malaisefallenfang, 19.6.- 21.6.1996, leg. HIBBS ( PWMP) GoogleMaps .
Erhaltungszustand: Beim Lectotypus sind Kopf, Thorax, Coxen, Beine, Abdomen und das Hypopygium gut erhalten. Die beiden Fühlergeisseln, ein Flügel und ein Bein fehlen. Die Fühlergeisseln sind aber bei 2 Paralectotypen aus dem AMNH und dem CUIC vorhanden (alle 5 Exemplare umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Sciara concinna WILLISTON – AMORIM (1992): 69.
Redeskription: ♂. Kopf: dunkel, nur Mundpartie und Palpen gelblich. Augenbrücke 3-reihig. Fühler einheitlich dunkel, Halsteile heller, leicht zweifarbig; 4. Fühlergeisselglied 2,9-3,2 mal so lang wie breit, Behaarung etwas kürzer als die Gliedbreite. Palpen 3-gliedrig. Thorax: dunkelbraun; Präscutum, Postpronotum und Flügelbasis etwas heller; Scutellum mit 4 starken Randborsten; Postpronotum nackt. Flügel hell; R 1 lang, = 4/5 R; C wenig länger 1/2 w; y etwa = x, beide mit Makrotrichien; Analader A 1 schwach ausgebildet und meist mit wenigen Makrotrichien [häufiger mit 1 bis 4 Makrotrichen, seltener ohne Makrotrichienbesatz oder mit einer deutlichen Reihe bestehend aus 6 bis 9 Makrotrichien]; hintere Flügeladern mit Makrotrichien. Halteren kurz gestielt und dunkel. Coxen und Femora gelb, Tibien und Tarsen angedunkelt; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: Tergite dunkelbraun, ohne helle Ränder; Sternite gelblich. Gonocoxite und Gonostyli einheitlich braun; ventrale Innenseiten der Gonocoxite kurz und spärlich behaart; Basalhälfte des Gonostylus daumenförmig verbreitert und mit kräftigem Dorn auf lobusförmigem Sockel; Stylusspitze mit kräftigem Zahn und 5 kürzeren Dornen [3 Dorne über und 2 Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte schwach sklerotisiert und hoch gerundet. Aedeagus mässig lang und dünn. Grösse: 2,0- 2,6 mm.
♀. Siehe WILLISTON (1896): 266.
Bemerkungen: WILLISTON (1896) erwähnt eine nicht näher definierte Anzahl von Exemplaren, die ihm bei der Artbeschreibung vorlag. Ausführlich wird das ♀ charakterisiert. Für das ♂ gibt er nur an, dass die Fühlergeisseln – im Gegensatz zum ♀ – länger als der Körper sind. AMORIM (1992) stellt heraus, dass er im BMNH lediglich ein Typexemplar von Sciara concinna WILLISTON gefunden hat. Zu diesem Tier schreibt AMORIM, dass nur noch die Beine vorhanden sind, so dass sich das Geschlecht nicht mehr feststellen lässt. Im Gegensatz dazu haben uns 5 ♂♂ aus der Typenserie von Pseudos. willistoni [= concinna ( WILLISTON, 1896) , praeocc.] vorgelegen [4 ♂♂ aus dem AMNH und 1 ♂ aus dem CUIC]. Zur Erhöhung der Namensstabilität designieren wir an dieser Stelle einen Lectotypus. Die Art ist durch das dunkle Mesonotum, das dunkle Hypopygium und den daumenförmigen Fortsatz in der basalen Hälfte des Gonostylus gekennzeichnet. Sie ist durch den lobusartigen Sockel des Mitteldorns Pseudos. nigricolor (ENDERLEIN) ähnlich, unterscheidet sich von dieser aber durch die viel geringere Grösse und die hellen Coxen an den p 1 bis p 3.
Pseudosciara (Pseudosciara) coroicoensis EDWARDS, 1934
( Fig. 18 View Fig a-e)
Locus typicus: »Yungas von Coroico« [= Departamento La Paz, Prov. Nor Yungas, Los Yungas, bei Coroico] ( Bolivien).
Holotypus: ♀, 1800 m ü. NN, 30.11.190 6, leg. GARLEPP ( SMTD) .
Weiteres Material: 1 ♂ [ohne Fühlergeisseln; in LANE (1959b) fälschlich als » Allotype « ausgewiesen; etikettiert als »Alotipo«], Prov. Tucumán, Tafi del Valle , Quebrada de la Angustura ( Argentinien), 1800 m ü. NN, 26.2.195 3, leg. GOLBACH ( MZSP) ; 15 ♂♂, Arizona, Cochise County, Huachuca Mts. , Ash Cyn Road ( USA) , 11 ♂♂, 13.9.- 22.9.1993; 2 ♂♂, 24.9.- 5.10.1993; 2 ♂♂, 22.10.- 31.10. 1993, alle leg. MCFARLAND ( PWMP) .
Erhaltungszustand: Der Holotypus (♀) ist sehr gut und fast vollständig erhalten. Nur ein Flügel fehlt. Von dem Exemplar aus dem MZSP (♂) sind noch der Kopf, Thorax, Abdomen, beide Flügel, alle Coxen, 4 Beine und 3 einzelne Fühlergeisselglieder vorhanden. Das Hypopygium befindet sich in einem guten Zustand. Nur der lange Dorn in der Mitte des linken Gonostylus ist abgebrochen (beide Exemplare umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Pseudosciara coroicoensis EDWARDS – EDWARDS (1934): 368; – LANE (1959b): 288 und 292; – AMORIM (1992): 64.
Redeskription: ♀. Kopf: Gesicht und Palpen gelblich, Ocellenregion dunkel. Augenbrücke 3-reihig. Fühler braun; Fühlergrundglieder und erstes Fühlergeisselglied gelblich; 4. Fühlergeisselglied etwa 3,5 mal so lang wie breit, Behaarung etwa so lang wie die Gliedbreite. Palpen 3-gliedrig. Thorax:Mesonotum gelb, ohne dunkle Flecken oder Streifen; Scutellum und alle anderen Thoraxsklerite gelb; Scutellum mit 4 starken Randborsten; Postpronotum nackt. Flügel hell; R 1 = 3/4 R; C etwas länger als 1/2 w; y = x, beide mit Makrotrichien; CuA-Stiel länger als x; Analader A 1 nicht sichtbar und ohne Makrotrichien. Halteren einheitlich gelb. Coxen und Femora gelb, Tibien und Tarsen dunkler; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: braun, mit gelblichen Aufhellungen am 3. bis 6. Tergit. Grösse: 2,4 mm.
♂ [nach Exemplaren aus den USA]. 4. Fühlergeisselglied 3,0 bis 3,5 mal so lang wie breit; Abdominaltergite mit basalen und schmalen apikalen Aufhellungen; Gonocoxite gelb, ventrale Innenseiten kurz und spärlich behaart; Gonostyli zur Spitze dunkler gefärbt, basal verbreitert und eckig; in der Mitte der Innenseite mit einem leicht gebogenen Dorn auf hohem Sockel; Stylusspitze mit kräftigem Zahn und 4 etwas kürzeren Dornen [2 Dorne über und 2 Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte membranös und hoch gerundet; Aedeagus mässig lang und dünn; alle anderen Merkmale wie beim ♀. Grösse: 2,2 mm.
Bemerkungen: Die Art ist durch die einheitlich gelbe Thoraxfärbung ohne dunkle Flecken oder Streifen auf dem Mesonotum sowie die einfarbig gelben Halteren gut gekennzeichnet [alle anderen vergleichbaren Pseudosciara -Arten haben einen dunklen Halterenkopf]. Die Abbildungen wurden von einem männlichen Exemplar aus Arizona angefertigt. Sie sind mit dem untersuchten ♂ aus dem MZSP [Fundort: Prov. Tucumán, Tafi del Valle, Quebrada de la Angustura ( Argentinien)] identisch.
Pseudosciara (Pseudosciara) helleri MENZEL nom. nov. ( Fig. 19 View Fig a-b)
Derivatio nominis: Die Art wurde nach unserem Freund und Kollegen Dipl.-Biol. Kai HELLER (Quickborn, Deutschland) umbenannt [nom. nov. pro Sciara debilis WILLISTON, 1896 ; primäres Homonym].
= Sciara debilis WILLISTON, 1896 – Trans. Ent. Soc. Lond., 1896 (3): 265 und 266-267; Taf. 8, Fig. 22 View Fig [praeocc., nec Sciara debilis WINNERTZ, 1867 – Monogr. Sciarinen: 116; = Lycoriella (Lycoriella) ingenua (DUFOUR, 1839) ].
Locus typicus: »West Indies«, St. Vincent [ Insel der Kleinen Antillen] ( St. Vincent).
Lectotypus: ♂, leg. SMITH ( BMNH) [des. AMORIM (1992): 64] [nicht untersucht!] .
Paralectotypen: 1 ♂, gleicher Fundort, Reg.-Nr. 20385, 1000 ft. ü. NN, leg. SMITH ( AMNH). WILLISTON (1896) erwähnt 6 weitere ♂♂, von denen AMORIM (1992) nur noch 2 ♂♂ am BMNH vorfand. Nach AMORIM soll ein ♂ aus der Typenserie artverschieden vom Lectotypus sein.
Weiteres Material: 5 ♂♂, Prov. Sancti Spíritus, Sierra de la Escambray, bei Topes de Collantes, Rio Caburni ( Kuba), 25.9.199 2, leg. STARK (3 ♂♂ SDEI; 2 ♂♂ PWMP) ; 1 ♂, Prov. Sancti Spíritus, Sierra de la Escambray, bei Topes de Collantes ( Kuba), 27.4.199 2, leg. STARK ( SDEI) ; 1 ♂ 1 ♀, Prov. Sancti Spíritus, Sierra de la Escambray , Cudina bei Topes de Collantes ( Kuba), 25.4.199 2, leg. STARK ( SDEI) ; 1 ♂, Prov. Villa Clara, Santa Clara , Universidad Central “Marta Abreu” de Las Villas ( Kuba), Botanischer Garten am Rio Ochoa, 24.4.199 2, leg. STARK ( SDEI) ; 1 ♂, Prov. Cienfuegos, Sierra de la Escambray , an der Strasse zum Pico San Juan, ca. 10 km vor dem Gipfel, 950 m ü. NN, 28.4.199 2, leg. STARK ( SDEI) ; 1 ♂, Grosse Antillen , Puerto Rico (USA), 17,97°N 66,86°W, Guanica State Forest, 15.7.- 21.7.1996, leg. CANALS ( PWMP) GoogleMaps ; 17 ♂♂, Prov. Pedernales, Las Abejas, 20 km nordöstlich von Pedernales ( Dominikanische Republik), 1500 m ü. NN, 26.11.- 27.11.199 2, leg. GRIMALDI & STARK (15 ♂♂ AMNH; 2 ♂♂ PWMP) ; 6 ♂♂, Prov. Duarte, 7,5 Meilen nördlich von San Francisco de Macoris ( Dominikanische Republik), 800 ft. ü. NN, Mai-Juni 1991, leg. ALMANZAR (5 ♂♂ AMNH; 1 ♂ PWMP) [in MOHRIG et al. (2004: 271) fälschlich als Pseudosciara aitkeni LANE ausgewiesen] .
Erhaltungszustand: Vom untersuchten Paralectotypus aus dem AMNH sind Kopf, Thorax, Abdomen, die Coxen, 4 Beine und die Fühlergeisselglieder 1 bis 4 gut erhalten. Das Hypopygium befindet sich in einem ausgezeichneten Zustand [nur Aedeagus deformiert]. Dem Exemplar fehlen jedoch beide Flügel (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Pseudosciara aitkeni LANE sensu MOHRIG – MOHRIG et al. (2004): 271; 313, Fig. 4 a und c View Fig [Fehlbestimmung]. Megalosphys debilis WILLISTON – ENDER- LEIN (1911): 135. Pseudosciara debilis (WILLISTON) –? LENGERSDORF (1940): 248; Fig. 1 View Fig ; – LANE (1959b): 289 und 292; – AMORIM (1992): 64.
Redeskription: ♂. Kopf: Prefrons und Palpen gelblich, Ocellenregion und Augenhinterrand dunkel. Augenbrücke 3-reihig. Fühlergrundglieder und 1. Fühlergeisselglied gelbbraun, alle anderen Geisselglieder dunkel; 4. Fühlergeisselglied etwa 2,5 mal so lang wie breit, Halsteil gut abgesetzt, einfarbig braun; Behaarung etwas kürzer als die Gliedbreite. Palpen 3-gliedrig. Thorax: Mesonotum dunkel; Postpronotum nackt; Präscutum und ein Seitenstreifen gelb; Scutellum und zentrales Mediotergit dunkel; Thoraxseiten mit Ausnahme des antethorakalen Anepisternits und des Katepisternits weitgehend gelb; Scutellum mit 4 starken Randborsten. Flügel hell; R 1 = 2/3 R; C wenig länger als 1/2 w; y deutlich kürzer als x, beide mit Makrotrichien; Analader A 1 mit einer Makrotrichienreihe; hintere Flügeladern mit Makrotrichien. Halteren dunkel. Coxen und Femora gelb, Tibien und Tarsen angedunkelt; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: Tergite dunkelbraun, mit gelben Intersegmentalmembranen; 1. Tergit und alle Sternite gelblich. Gonocoxite gelb, ventrale Innenseiten kurz und spärlich behaart; Gonostyli dunkel; Basalhälfte des Gonostylus daumenförmig verbreitert und mit kräftigem Dorn; Stylusspitze mit kräftigem Zahn und 4 kürzeren Dornen [2 Dorne über und 2 Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte schwach sklerotisiert und hoch gerundet; Aedeagus mässig lang und dünn. Grösse: 1,8-2,4 mm.
♀. Bekannt [1 ♀ im SDEI]. Grösse: 2,7 mm .
Bemerkungen: WILLISTON beschreibt die Art unter dem päokkupierten Namen Sciara debilis auf der Basis von 8 ♂♂. Pseudos. helleri [= debilis ( WILLISTON, 1896) ; praeocc.] ist durch das dunkle Mesonotum, die gelben Gonocoxite und die dunklen Gonostyli mit je einem daumenförmigen Fortsatz in der basalen Hälfte gekennzeichnet. Von ähnlichen Arten wie Pseudos. delectata (WILLISTON) unterscheidet sie sich vor allem durch die Makrotrichienreihe auf der Analader A 1.
Pseudosciara (Pseudosciara) delectata ( WILLISTON, 1896)
( Fig. 20 View Fig a-b)
Locus typicus: »West Indies«, St. Vincent [ Insel der Kleinen Antillen] ( St. Vincent).
Lectotypus: ♂, leg. SMITH ( BMNH) [des. AMORIM (1992): 64] [nicht untersucht!] .
Paralectotypen: 1 ♂, gleicher Fundort, Typ.-Nr. 2710, 1000 ft. ü. NN, leg. SMITH (CUIC). Nach WILLISTON (1896) besteht die Typenserie aus 6 Exemplaren [alles ♂♂ und alle vom locus typicus]. AMORIM (1992) fand am BMNH 2 ♂♂ und 1 ♀ vor. Das ♀ wird in der Originalbeschreibung nicht erwähnt, gehört folglich nicht zur Typenserie und ist nach AMORIM (1992) artverschieden vom Lectotypus. Die beiden fehlenden ♂♂ könnten sich noch in der Sammlung des AMNH befinden.
Weiteres Material: 1 ♂, Prov. Puntarenas, Jaco ( Costa Rica), Gartenanlage in Küstennähe, Gelbschalenfang, 24.8.- 30.8.1996, leg. MOHRIG ( PWMP) ; 2 ♂♂, Texas, Innenstadt von Housten ( USA), 3.11.- 6.11.1996, leg. MOHRIG und 15.2.199 6, leg. EUE ( PWMP) ; 1 ♂ 1 ♀, Texas, Sam Housten National Forest bei Willis , ca. 60 Meilen nördlich von Housten ( USA), 3.11.- 6.11.1996, leg. MOHRIG ( PWMP) ; 2 ♂♂, Texas, Tiki Island , La Marque , ca. 25 Meilen südlich von Housten ( USA), 3.11.- 6.11.1996, leg. MOHRIG ( PWMP) ; 20 ♂♂ 2 ♀♀, Alabama, Baldwin Co., Raft River ( USA), 30,77°N 87,95°W, 2.10.200 0 (5♂♂ 1♀ PWMP; 8 ♂♂ SDEI), 28.6.200 2 (2 ♂♂ 1 ♀ PWMP; 2 ♂♂ SDEI) und 7.9.200 2 (1♂ SDEI) GoogleMaps , alle leg. MOHRIG; 2 ♂♂, Baldwin Co., Byrnes Lake ( USA), 30,79°N 87,91°W, Barberfallenfang, leg. MCCREADIE ( PWMP, SDEI) GoogleMaps .
Erhaltungszustand: Beim untersuchten Paralectotypus aus dem CUIC fehlen ein Bein und eine Fühlergeissel. Die Glieder 2 bis 8 der anderen Fühlergeissel, der dorsale Bereich der Kopfkapsel und die Aussenseiten der Gonostyli sind deformiert. Alle anderen Körperteile befinden sich in einem sehr guten Zustand (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Sciara delectata WILLISTON – WILLISTON (1896): 265 und 267. Pseudosciara delectata (WILLISTON) – LANE (1959b): 289; – AMORIM (1992): 64.
Redeskription: ♂. Kopf: Gesicht, Mundpartie und Palpen gelb; Ocellenregion dunkel. Augenbrücke 3-reihig. Fühler mit gelben Grundgliedern und dunkler Fühlergeissel; Halsteile kurz und leicht zweifarbig; 4. Fühlergeisselglied 2,7 bis 3,0 mal so lang wie breit; Behaarung der Geisselglieder etwas länger als die halbe Gliedbreite. Palpen 3-gliedrig. Thorax: überwiegend gelb; Mesonotum mit dunklen Lateralflecken und mit Mittelstreif, auch Scutellum und Mediotergit zentral dunkel; Pleuralsklerite überwiegend gelb, mit dunkleren Partien am Katepisternit, Episternit und an der Grenze von Mediotergit und Metanotum; Mesonotum mit starken dunklen Borsten, lateral und auch zentral kräftig behaart; Postpronotum nackt; Scutellum mit 4 starken Randborsten. Flügel leicht rauchig; R 1 relativ kurz, = 2/3 R; C wenig länger als 1/2 w; y etwa = x, beide mit Makrotrichien; Analader A 1 nicht sichtbar und häufig ohne Makrotrichienbesatz [seltener mit 1 bis 2 Matrotrichien]; hintere Flügeladern mit Makrotrichien. Halteren mit gelbem Halterenstiel und dunklem Halterenkopf. Coxen und Beine gelb, Tarsen angedunkelt; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: hell und dunkel gebändert, dunkle Tergite mit gelben basalen und apikalen Rändern und gleichfarbigen Intersegmentalmembranen; Sternite gelblich. Gonocoxite gelb, Gonostyli einheitlich braun; ventrale Innenseiten der Gonocoxite kurz und spärlich behaart; Basalhälfte des Gonostylus daumenförmig verbreitert und mit einem kräftigen Dorn auf lobusförmigem Sockel; Stylusspitze mit kräftigem Zahn und 4 kürzeren Dornen [2 Dorne über und 2 Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte membranös und hoch gerundet; Aedeagus mässig lang und dünn. Grösse: 1,8-2,1 mm.
♀. Bekannt [3 ♀♀ im PWMP]. Grösse: 2,4 mm .
Bemerkungen: Diese kleine Art ist durch die leuchtend gelben Bänder am Abdomen und die gelben Bereiche des Thorax auffallend kontrastreich. In Verbindung mit der starken Behaarung des Mesonotums ist sie durch das zweifarbige Hypopygium und den daumenförmigen Fortsatz in der basalen Hälfte des Gonostylus gekennzeichnet. Die Exemplare aus Texas ( USA) haben dunklere Fühlergrundglieder und ein etwas dunkleres Mesonotum durch die Verschmelzung der Lateralflecken mit dem Mittelstreif. Sie stimmen aber in allen anderen Merkmalen mit den untersuchten Exemplaren aus Mittelamerika überein. Pseudos. delectata (WILLIS- TON) ist in der Körperfärbung und im Bau der Gonostyli Pseudos. helleri [= debilis ( WILLISTON, 1896) ; praeocc.] sehr ähnlich und unterscheidet sich von dieser vor allem durch die fehlende Makrotrichienreihe auf der Analader A 1, gedrungenere Gonostyli und schlankere Fühlergeisselglieder.
Pseudosciara (Pseudosciara) forceps ( PETTEY, 1918) ( Fig. 21 View Fig a-f)
Locus typicus: » Florida, at Palatka « [= Florida, Putnam Co., bei Palatka] ( USA) .
Holotypus: ♂, Typ.-Nr. 207, 3.5.- 4.5.1916, leg. BRADLEY ( CUIC) .
= Pseudosciara aitkeni LANE 1959 syn. nov. – Rev. Bras. Biol., 19 (3): 289 und 290; 293, Fig. 1-2 View Fig View Fig .
Locus typicus: » Trinidad (B. W. I.)« [= British West Indies, Trinidad], Navy Base ( Trinidad und Tobago).
Holotypus: ♂, Reg.-Nr. 13.691, Dezember 1955, leg. AITKEN ( MZSP) .
Paratypen: 6 ♂♂, Reg-Nr. 13.692 -13.693 und 13.783 - 13.784, gleiche Funddaten ( BMNH, MZSP) [nicht untersucht!] GoogleMaps .
Weiteres Material: 1 ♂, Expl.-Nr. 2598, New York, Ithaca ( USA), 1.9.194 0, leg. JOHANNSEN ( CUIC) ; 5 ♂♂, Prov. Guanacaste, Santa Rosa National Park ( Costa Rica), 10,95°N 85,62°W, 27.9.- 18.10.1986 [3 ♂♂] und 18.10.- 8.11.198 6 [2 ♂♂], alle leg. GOULD & JANZEN ( PWMP) GoogleMaps .
Erhaltungszustand: Beim Holotypus von Pseudos. aitkeni LANE fehlen nur die Fühlergeisselglieder 9 bis 14 bzw. 13 bis 14. Einige Dorne an den Gonostyli sind abgebrochen. Alle anderen Körperteile sind in gutem Zustand (umpräpariert in Kanadabalsam). Der Holotypus von Sciara forceps PETTEY lag als Dauerpräparat vor. Das Genital ist gut erhalten.
Literatur: Pseudosciara aitkeni LANE – AMORIM (1992): 64 [nec sensu MOHRIG in MOHRIG et al. (2004): 271; 313, Fig. 4 a und c View Fig ; Fehlbestimmung, = Pseudosciara helleri MENZEL ]. Sciara forceps PETTEY – PETTEY (1918): 320 und 328; Taf. 30, Fig. 1 View Fig ; Taf. 31, Fig. 32 View Fig ; – STONE & LAFFOON (1965): 230; – STEFFAN (1966): 44 und 52. Pseudosciara forceps (PETTEY) – MOHRIG et al. (2013): 231-233; Fig. 50 a-f.
Redeskription: ♂. Kopf: Prefrons und Augenhinterrand gelblich, Ocellenregion dunkel. Augenbrücke 3-reihig. Fühlergrundglieder und 1. Fühlergeisselglied gelbbraun, alle anderen Geisselglieder dunkler; 4. Fühlergeisselglied 2,9-3,4 mal so lang wie breit; Halsteile gut abgesetzt, leicht zweifarbig; Behaarung etwas länger als die halbe Geisselgliedbreite. Palpen 3-gliedrig. Thorax: Mesonotum im vorderen Drittel gelb, mittlerer und hinterer Teil sowie Scutellum dunkel [bei den Exemplaren aus Costa Rica gesamtes Mesonotum gelblich-braun gefärbt], alle übrigen Sklerite der Thoraxseiten gelb. Flügel hell; R 1 relativ kurz, = 3/4 R; C länger als 1/2 w; y = x, beide mit Makrotrichien; hintere Flügeladern mit Makrotrichien; Analader A 1 nicht sichtbar und ohne Makrotrichien. Halteren mit hellem Halterenstiel und dunklem Halterenkopf. Coxen und Beine hell, Tarsen leicht angedunkelt; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: dunkelbraun; 1. Tergit gelb, 4. und 5. Tergit mit gelblichen Aufhellungen; Sternite gelblich. Gonocoxite gelb, ventrale Innenseiten lang und dicht behaart; Gonostyli zur Spitze dunkler, die Basalhälfte des Gonostylus daumenförmig verbreitert und mit kräftigem Mitteldorn; Stylusspitze mit kräftigem Zahn und 4 etwas kürzeren Dornen [2 Dorne über und 2 Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte membranös und hoch gerundet; Aedeagus relativ lang. Grösse: 2,2-2,5 mm. ♀. Unbekannt.
Bemerkungen: Die Art ist durch das im hinteren Teil dunkle Mesonotum [ohne Streifen] bei sonst einheitlich gelbem Thorax, die gelben Coxen und Beine, das gelbe 1. Abdominaltergit sowie die gelbfleckigen 4. und 5. Tergite gut charakterisiert. Ein wichtiges Bestimmungsmerkmal ist die lange und dichte Behaarung an den ventralen Innenseiten der Gonocoxite, die innerhalb der Gattung nur sehr selten auftritt. Der Holotypus von Pseudos. aitkeni LANE stimmt mit dem Holotypus von Pseudos. forceps (PETTEY) und den anderen Exemplaren aus Costa Rica vollständig überein.
Pseudosciara (Pseudosciara) hirtella SCHINER, 1866 ( Fig. 22 View Fig a-c; Tafel 2, Fig. G)
Locus typicus: Venezuela [nec »Columbien«; Diskussion siehe unter Bemerkungen].
Holotypus: ♂, 1864, leg. LINDIG ( NHMW) .
Weiteres Material: 1 ♂, Prov. Sucumbios, Sacha Lodge ( Ecuador), 00,50°S 76,50°W, 270 m ü. NN, Malaisefallenfang, 4.5.- 14.5.1994, leg. HIBBS ( SDEI) GoogleMaps .
Erhaltungszustand: Bei dem untersuchten Exemplar fehlen die Fühlergeisselglieder und der Thorax ist deformiert. Die Coxen, beide Flügel, das Abdomen und das Hypopygium sind gut erhalten. Ausserdem existiert nur noch ein Vorderbein ohne Klauen (in Kanadabalsam umpräpariert, 2 Präparate). Aus diesem Grund wurde die Redeskription auf der Basis eines zweiten ♂ aus Ecuador ergänzt [siehe weiteres Material].
Literatur: Pseudosciara hirtella SCHINER – SCHINER (1866): 930-931; – EDWARDS (1934): 367; – LENGERSDORF (1940): 247-248; – LENGERSDORF (1942): 98-99; – LANE (1959b): 289 und 294-295; – AMORIM (1992): 64.
Redeskription: ♂. Kopf: dunkelbraun, Palpen und Mundteile heller, aber deutlich gebräunt; Prefrons grob und dunkelbraun beborstet. Augenbrücke 3-reihig, in der Mitte 2-reihig. Fühlergrundglieder dunkelbraun; Fühlergeissel dunkelbraun, auch die letzten Geisselglieder; 4. Fühlergeisselglied 3,0 mal so lang wie breit; Basalteil dicht, grob, abstehend und dunkel behaart, mit sehr kurzen und feinen Sensillen; Behaarung etwa 3/4 mal so lang wie die Gliedbreite; Halsteil kurz, breiter als hoch, scharf abgesetzt und apikal etwas stärker gebräunt. Palpen lang und 3-gliedrig; Grundglied hochrückig verdickt, mit 8 bis 11 Borsten und mit dunkler, scharf berandeter Sensillengrube; 2. und 3. Glied schlank, beide so lang wie das Grundglied oder 2. Glied nur 2/3 mal so lang wie das Grundglied. Thorax: Meso-
b
notum braun, Schulterecken und zwei schmale Seitenstreifen heller gelbbraun; Mesonotum mit kräftig-langen zentralen und lateralen Borsten [lateral mit 8 bis 9 dunklen, in einer Reihe angeordneten Borsten vor der Flügelbasis]; kürzere Behaarung des Mesonotums spärlich, kurz und dunkel. Scutellum, Mediotergit und Metanotum dunkel; Pleuralsklerite einfarbig dunkel. Katepisternit hoch-dreieckig und dunkelbraun, nur an der Spitze etwas gelblich aufgehellt. Scutellum gut abgesetzt, mit 4 kräftig-langen Randborsten. Flügel gross und recht hell, aber deutlich gebräunt; Analfeld gross und gut ausgebildet; Flügelmembran ohne Makrotrichien; hintere Flügeladern vollständig mit Makrotrichien besetzt [CuA-Stiel nur an der Basis zu 2/5 unbeborstet]; M-Gabel sehr lang und schmal, etwa so lang wie der M-Stiel; M-Gabel vollständig sowie die Hälfte von CuA 1 und CuA 2 mit beidseitigem Makrotrichienbesatz [alle anderen Bereiche mit einseitig dorsaler Makrotrichienreihe]; Analader A 1 nicht sichtbar, ohne Makrotrichienbesatz oder nur angedeutet mit 1 bis 2 Makrotrichien; R-R1-Aderkomplex sehr lang, nur wenig vor der M-Gabelbasis in c mündend; R 1 und R 5 vollständig mit beidseitigem Makrotrichienbesatz; R 1 = 0,9 R; y = 1,5 x, beide vollständig mit Makrotrichien [x einseitig dorsal und y beidseitig]; CuA-Stiel lang, = 1,5 y; C = 1/ 2 w. Halteren kurz gestielt, mit weisslichgelbem Halterenstiel und dunkelbraunem Halterenkopf. Beine kräftig und sehr lang; Coxen und Femora gelb, in starkem Kontrast zum dunkelbraunen Thorax und Abdomen; Tarsen der p 1 bis p 3 vollständig bzw. spätestens ab der Mitte des 1. Gliedes gebräunt; alle Tibien mit langen und dunklen Spornen; Sporne an den p 2 und p 3 etwa gleichlang; Tibien der Vorderbeine mit groben, dunklen Dörnchen in der Grundbehaarung; Spitze der Vordertibia mit grossem, scharf berandeten Borstenfleck [dieser fast so breit wie die Tibienspitze], alle Borsten hell und fast in einer Reihe stehend [darüber nur mit wenigen Borsten unterhalb der Berandung]. Klauen ungezähnt. Abdomen: Tergite und Sternite einheitlich dunkelbraun, Abdominalsegmente lang, kräftig und dunkel behaart. Hypopygium dunkelbraun, nur die innere Membran und die Genitalbasis gelbbraun aufgehellt; ventrale Genitalbasis ohne Basallobus oder basale Borstengruppen; Gonostyli nicht dunkler als die Gonocoxite; ventraler Innenrand der Gonocoxite von der Basis bis zur Spitze hin länger werdend behaart; ventrale Basis des Hypopygiums breit und geschlossen; Gonostyli zur Spitze stark verschmälert, in der unteren Hälfte mit daumenförmig breiter Basis und mit gleichmässig nach innen-unten gebogenem Mitteldorn [dieser auf einer lobusförmig hohen Basis stehend]; Stylusspitze zugespitzt und spärlichlicht beborstet; an der Spitze mit kräftigem, gebogenem Zahn und mit 4 groben Dornen auf kurzen Sockeln [alle Dorne kürzer als der Zahn; 2 Dorne über und 2 Dorne unter dem Zahn stehend]; Innenseite der Gonostyli dorsal flach ausgerandet, ventral in der basalen Hälfte lobusartig verdickt; Gonostylus auf der lobigen Basis des Innendorns mit einer längeren Borste, die über dem Dorn inseriert; am ventralen Innenwinkel unterhalb des Dornlobus mit 3 bis 4 längeren, geraden Borsten. Genitalplatte sklerotisiert, hoch gerundet und fast so hoch wie breit; Zähnchenfeld sehr gross und rundlich; Zähnchen einspitzig, basal sehr grob und apikal sehr fein. Aedeagus relativ lang und dünn, mit breit-halbkreisförmiger Basis. Grösse: 2,9-3,5 mm.
♀. Unbekannt.
Bemerkungen: Pseudosciara hirtella SCHINER ist die Typusart der Gattung Pseudosciara SCHINER. In der Originalbeschreibung gibt SCHINER (1866: 931) den Fundort mit »Columbien« an, was nicht korrekt ist. Denn auf den Etiketten des einzigen, in der Sammlung SCHINER (NHMW) befindlichen Exemplars findet man die Aufschrift » hirtella, Alte Sammlung / LINDIG, 1864, Venezuela / Type «. Es wird vermutet, dass SCHINER den Fundort bei seiner Niederschrift noch dem bis 1830 existierenden, historischen Staatsgebilde »República de la Gran Colombia « [= Grosskolumbien] zugeschrieben hat, zu dem neben dem heutigen Kolumbien und Venezuela auch noch die Staaten Ecuador und Panama sowie Teile von Peru und Guyana gehörten.
Pseudos. hirtella SCHINER zählt zu den Pseudosciara -Arten mit einem auffallend grossen, daumenförmig abgesetzten Fortsatz in der Stylusmitte, der in einen Mitteldorn endet. Charakteristisch sind auch der dunkle Thorax, das ebenfalls einheitlich dunkle Abdomen mit kaum hellerem Hypopygium und die kurze C. EDWARDS (1934: 367) hat die Art offensichtlich als letzter mit anderen Pseudosciara -Arten verglichen. Dahingegen kannte LANE (1959b) den Holotypus offensichtlich nicht, hat aber 58 Exemplare als Pseudos. hirtella identifiziert. AMORIM (1992) gibt den Typus als verschollen an, da er ihn im NHMW nicht gefunden hat. Wenn die Determination von LANE korrekt ist, wofür seine Redeskription und der Gonostylus-Vergleich mit Pseudos. nigricolor (ENDER- LEIN) sprechen, dann ist Pseudos. hirtella SCHINER von Argentinien über Brasilien und Venezuela bis nach Trinidad und Tobago verbreitet.
Pseudosciara (Pseudosciara) humeropicta (LENGERS- DORF, 1931)
( Fig. 23 View Fig a-b)
Locus typicus: Rio de Janeiro ( Brasilien).
Holotypus: ♀, 12.10.189 3, ohne Angabe des Sammlers ( MLUH) .
Weiteres Material: 1 ♂, Prov. Sucumbios, Sacha Lodge ( Ecuador), 00,50°S 76,50°W, 270 m ü. NN, Malaisefallenfang, 4.5.- 14.5.1994, leg. HIBBS ( PWMP) GoogleMaps ; 1 ♂, 7.7.199 6, Prov. Esmaraldas, Bilsa , Biologische Station, 00,34°N 79,71°W, leg. HIBBS ( PWMP) GoogleMaps .
Erhaltungszustand: Vom Holotypus sind Kopf, Thorax, Flügel, Coxen, Beine und Abdomen gut erhalten. Die Fühlergeisseln fehlen (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Megalosphys (Chaetomegalosphys) humeropicta LENGERSDORF – LENGERSDORF (1931): 253-254; Abb. 2. Pseudosciara humeropicta (LENGERSDORF) – LANE (1959b): 288; – AMORIM (1992): 64.
Redeskription: ♀. Kopf: dunkel, einschliesslich Mundpartie und Palpen. Augenbrücke 3 bis 4-reihig. Fühlergrundglieder bräunlich; Fühlergeisselglieder im Präparat fehlend [nach LENGERSDORF (1931: 253) 1. Geisselglied = 2,0 mal so lang wie breit]. Palpen 3-gliedrig und braun; Grundglied hochrückig verdickt, mit 5 bis 6 Borsten [davon eine längere Aussenborste] und mit grosser, vertiefter Sensillengrube; 2. Palpenglied länglich-oval und 3. Glied stabförmig schlank. Thorax: Mesonotum dunkel, mit 3 angedeuteten dunkleren Streifen; Präscutum etwas heller; Scutellum, Mediotergit und Metanotum einheitlich dunkel; Pleuralsklerite einschliesslich Katepisternit einheitlich dunkelbraun; nur Postpronotum, präthorakales Episternit und Flügelbasis heller; Mesonotum mit starken, dunklen lateralen Borsten und auch zentral kräftig behaart; Scutellum mit 4 starken Randborsten; Postpronotum nackt. Flügel leicht rauchig; R 1 lang, = 4/5 R und kurz vor der M-Gabelbasis in c mündend; C = 3/5 w; y kurz, = 1/2 x, beide mit Makrotrichien; M-Gabel lang und schmal; M 1 und Spitzenhälfte der M 2 schwach sklerotisiert; CuA-Stiel lang und in der distalen Häfte beborstet, = 1,2 x; Analader A 1 nicht sichtbar und ohne Makrotrichien; hintere Flügeladern mit Makrotrichien. Halteren mit gelbem Halterenstiel und dunklem Halterenkopf. Coxen gelb; Vorder- und Mittelbeine gelbbräunlich, Femora der Hinterbeine dunkler, Tarsen angedunkelt; Vordertibienende mit grossem Fleck aus nahezu palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: Tergite einheitlich dunkel, Sternite nur unwesentlich heller. Grösse: 3,2 mm.
♂. Kopf: Ocellenregion und Hinterhaupt schwärzlichdunkelbraun; Gesicht, Palpen und Mundteile etwas heller. Augenbrücke 4-reihig. Fühler einheitlich braun; 4. Fühlergeisselglied 2,6-2,8 mal so lang wie breit, kürzer als breit und abstehend behaart; Halsteil sehr kurz und einfarbig braun; Palpen 3-gliedrig, 3. Glied kürzer als 1. und 2. Glied zusammen. Thorax: Mesonotum schwarzbraun, angedeutet 3-streifig; Präscutum etwas heller; Scutellum, Mediotergit und Metanotum sowie alle Pleuralsklerite dunkelbraun [nur Feld am mesothorakalen Spiraculum und Flügelansatz hell]. Flügel leicht gebräunt; R 1 = R und in Höhe der M-Gabelbasis in c mündend, C = 1/2 w; y = x, beide mit Makrotrichien; M-Gabel lang und schmal, M 1 und Spitzenhälfte der M 2 schwach sklerotisiert; CuA-Stiel lang; alle hinteren Flügeladern mit Makrotrichien. Halterenkopf dunkel. Coxen gelb, Femora bräunlich [der Femur der p 3 etwas dunkler]; Tibien und Tarsen angedunkelt; Vordertibienende mit palisadenartig-hellem und bogig berandetem Borstenfleck. Klauen ungezähnt. Abdomen: alle Tergite und Sternite sowie Hypopygium braun; ventrale Innenseiten der Gonocoxite lang, aber nicht dicht behaart; Gonostyli basal mit daumenförmigem Fortsatz, der in einen lobusförmigen Sockel mit Mitteldorn mündet; Stylusspitze verschmälert, mit Spitzenzahn und 5 kürzeren Dornen [davon 3 Dorne oberhalb und 2 Dorne unterhalb des Spitzenzahns]. Genitalplatte gerundet. Aedeagus relativ lang und sklerotisiert. Grösse: 3,0 mm.
Bemerkungen: Die beiden ♂♂ aus Ecuador stimmen in der Körperfärbung, der langen R 1, der kurzen C sowie in der schmalen und schwach sklerotisierten M-Gabel mit dem Holotypus gut überein. Diese dunkle Art ist gewissermassen eine kleinere Ausgabe von Pseudos. nigricolor (ENDERLEIN) sensu LANE. Nach den vorliegenden Beschreibungen wird explizit auf den „blackish“ Femur der p 3 hingewiesen, so dass die Zuordnung der Männ- chen gesichert erscheint. Die in der Gonostylusbedornung ebenfalls ähnliche Pseudos. willistoni [= concinna ( WILLISTON, 1896) ; praeocc.] unterscheidet sich von Pseudos. humeropicta durch ein schlankeres 4. Fühlergeisselglied mit längerem und deutlich zweifarbigem Halsteil sowie einen basal schlankeren Gonostylus mit kräftigerem Spitzenzahn und schmalerem Sockel des Mitteldorns.
Pseudosciara (Pseudosciara) luteicoxa ( ENDERLEIN, 1911)
( Fig. 24 View Fig a-c)
Locus typicus: »Santa Catharina« [= Estado de Santa Catarina] ( Brasilien).
Lectotypus: ♂, leg. LÜDERWALDT (MZPW) [des. AMORIM (1992): 64].
Paralectotypen: 2 ♂♂ 5 ♀♀, gleiche Funddaten ( MZPW) [nicht untersucht!] .
Weiteres Material: 2 ♂♂, Prov. Limon, Pococi , Braulio Carrillo National Park , Estancion Quebrada Gonzales ( Costa Rica), 400-500 m ü. NN, Malaisefallenfang, 21.8.200 2, leg. HANSSON & GODOY ( PWMP) ; 1 ♂ 2 ♀♀, Prov. Sucumbios, Sacha Lodge ( Ecuador), 00,50°S 76,50°W, 270 m ü. NN, Malaisefallenfänge, 4.5.- 14.5.1994 [1 ♂]; 3.7.- 13.7.1994 [1 ♀] und 21.11.- 1.12.1996 [1 ♀], alle leg. HIBBS ( PWMP) GoogleMaps .
Erhaltungszustand: Bei dem untersuchten Lectotypus ist der Kopf mit den Palpen, den Fühlergrundgliedern und den Fühlergeisselgliedern 1 bis 3 vorhanden. Der Thorax ist etwas deformiert. Die Coxen und Femora der p 1 bis p 3, eine Hintertibia und ein Vorderbein mit Tarsen und Klauen sind erhalten. Der hintere Flügelrand incl. Analfeld ist ab der CuA 1 zerstört. Das Genital ist hingegen vollständig erhalten und befindet sich in einem sehr guten Zustand (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Megalosphys luteicoxa ENDERLEIN – ENDER- LEIN (1911): 130-131; Taf., Fig. 4-5 View Fig View Fig ; – EDWARDS (1931): 78; – EDWARDS (1934): 367; – LENGERSDORF (1930a): 55; – LENGERSDORF (1940): 247; – LENGERSDORF (1942): 98. Pseudosciara luteicoxa (ENDERLEIN) – LANE (1959b): 289 und 295; – AMORIM (1992): 64.
Redeskription: ♂. Kopf: dunkelbraun und partiell geschwärzt, Ocellenregion und Hinterhaupt schwarzbraun; Gesicht, Palpen und Mundteile wenig heller. Augenbrücke 4 bis 5-reihig. Fühler dunkelbraun, Grundglieder etwas heller; 4. Fühlergeisselglied 2,5-2,7 mal so lang wie breit, dicht und kurz behaart [etwa so lang wie die Hälfte der Gliedbreite]; Halsteil kurz und dunkelbraun, am Ende stärker gebräunt; Palpen 3-gliedrig und braun; Grundglied mit mehreren Borsten und mit grossem, scharf berandetem und leicht vertieftem Sensillenfeld; 3. Palpenglied dünn, etwa so lang wie das Grundglied. Thorax: Mesonotum dunkelbraun, mit lateralen Aufhellungen; Präscutum und Seiten des Scutellums etwas heller; Mediotergit, Metanotum und Pleuralsklerite dunkelbraun [nur postthorakales Episternit etwas heller]. Flügel leicht gebräunt; R 1 = 1,4 R und etwas vor der M-Gabelbasis in c mündend; M-Stiel etwas länger als die schlanke M-Gabel; C = 1/2 w; y = 0,8-1,0 x, beide mit Makrotrichien; CuA-Stiel lang, = 1,4-1,5 x; alle hinteren Flügeladern mit Makrotrichien; Analader A 1 mit einer Makrotrichienreihe. Halteren dunkel. Coxen gelb, Femora dunkelbraun; Spitze der Vordertibia mit dichtem und bogenförmig berandetem Borstenfleck; Borsten bräunlich und in der unteren Hälfte des Tibienfleckes breit-bogenförmig, palisadenartig angeordnet. Klauen ungezähnt. Abdomen: Tergite, Sternite und Hypopygium einheitlich dunkelbraun; ventrale Innenseiten der Gonocoxite lang und nicht auffällig dicht behaart; Gonostylus in der ventralen Basishälfte mit breitem, daumenförmigem Fortsatz, der in einen kurzen Mitteldorn endet; Spitze des Gonostylus mit kräftigem Spitzenzahn und mit 12 bis 13 kürzeren Dornen [6 (seltener 7) Dorne über und 6 Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte klein, deutlich breiter als hoch, braun sklerotisiert und gerundet. Zähnchenfeld gross und rundlich, mit groben und einspitzigen Zähnchen. Aedeagus lang, mit breiter und halbkreisförmiger Basis. Grösse: 3,7 mm.
♀. Die 4 Weibchen aus Ecuador ( PWMP) stimmen in der Körperfärbung und den Flügelmerkmalen mit den beiden ♂♂ vom gleichen Fundort und dem Lectotypus aus Brasilien überein. Grösse : 4,2 mm .
Bemerkungen: Pseudosciara luteicoxa (ENDERLEIN) ist die Typusart von Megalosphys . EDWARDS (1934: 367) hat die Typen untersucht und auf dessen Basis Megalosphys ENDERLEIN, 1911 richtigerweise mit Pseudosciara SCHINER, 1866 synonymisiert. Die Art ist durch ihre Grösse, die dunkle Körperfärbung, die kurzen Fühlergeisselglieder mit kurzer Behaarung, die kurze C, die Makrotrichienreihe auf der Analader A 1, den daumenförmigen Fortsatz an den Gonostyli und vor allem durch die vielen Dorne neben dem Spitzenzahn charakterisiert. Sie gehört damit in die Nähe von Pseudos. pedunculata (ENDER- LEIN), wenn man LANE (1959b: 297) in der Zuordnung des ♂ folgt.
Pseudosciara (Pseudosciara) melanocephala ( FABRICIUS, 1805)
( Fig. 25 View Fig a-b)
Locus typicus: »America meridionali« [= Südamerika].
Syntypen: 1 ♂, ohne weitere Daten, leg. SMIDT (? ZMUC) ; 1 ♂, ohne weitere Daten, leg. DE SEHESTEDT (? ZMUC) [beide nicht untersucht!] .
Weiteres Material: 1 ♂ ex Coll. LOEW, Reg.-Nr. 10902, »Surinam« ( Suriname), ohne weitere Funddaten ( ZMHB) ; 2 ♀♀, Fonteboa , Rio Negro ( Brasilien), ohne Funddatum, leg. VON RÖDER, det. LENGERSDORF ( MLUH, SDEI) .
Erhaltungszustand: Das ♂ aus Suriname ( ZMHB), welches RÜBSAAMEN (1894) zur Redeskription vorlag, ist in einem guten Zustand. Der Kopf mit Fühlergeisseln und Palpen, der Thorax mit allen Beinen und beiden Flügeln sowie das Abdomen mit dem Hypopygium sind vollständig erhalten. Durch die alte Präparationsweise [in Glycerin und unter Glas] ist das ganze Tier stark abgeplattet und die Körperfärbung etwas verblasst. Präparativ bedingt, gibt es am Hypopygium [besonders an den Gonostyli] Deformationen. Ein Flügel ist separat eingebettet. Die beiden ♀♀ aus Brasilien sind ebenfalls recht gut erhalten. Bei einem ♀ ( SDEI) fehlen die Fühlergei- sseln. An beiden Exemplaren fehlen zudem je 2 Beine. Zwei bzw. drei Beine und jeweils ein Flügel wurden separat eingebettet (alle umpräpariert in Kanadabalsam) .
Literatur: Sciara melanocephala FABRICIUS – FABRI- CIUS (1805): 60; – WIEDEMANN (1821): 33-34; – WIEDE- MANN (1828): 69. Trichosia melanocephala (FABRICIUS) – RÜBSAAMEN (1894): 23-24, Fig. 1 View Fig ; Taf. 3, Fig. 21 View Fig ; – LANE (1946):353; – LANE (1955):255 und 257. Megalosphys melanocephala (FABRICIUS) – ENDERLEIN (1911): 135. Trichomegalosphys melanocephala (FABRICIUS) – LANE (1953): 256-257; Fig. 1 View Fig ; – AMORIM (1992): 67-68; – VILKAMAA & HIPPA (2004): 4, 8, 21 und 23-24 [nec Pseudos. melanocephala (RÜBSAAMEN) [recte (FABRICIUS)] sensu MOHRIG – MOHRIG (2003): 31-32; Fig. 22 View Fig a-c; – MOHRIG & MENZEL (2009) : 282, Fig. 16.18 View Fig ; alle Fehlbestimmung, = bisher unbeschriebene Pseudosciara -Spezies].
Redeskription: ♂. Kopf: dunkelbraun, Palpen und Mundteile gelblich. Augenbrücke 4-reihig. Fühler basal dunkelbraun, zur Spitze hin heller werdend; die letzten 3 Geisselglieder depigmentiert und dadurch weisslichgelb aufgehellt; Grundglieder dunkelbraun; 4. Fühlergeisselglied 2,3 mal so lang wie breit, dicht, fein und kurz behaart; Behaarung etwa 1/2 mal so lang wie die Gliedbreite; Halsteil kurz und breit, leicht zweifarbig; Palpen 3-gliedrig; Grundglied und 2. Glied hochrückig; Grundglied mit mehreren langen Borsten und mit grossem, vertieftem Sensillenfeld; Endglied schlank, etwa 1,5 mal so lang wie das verdickte 2. Glied. Thorax: Mesonotum gelbbraun, gelb und relativ lang [aber fein] behaart; Scutellum und Mediotergit gelblich; Pleuralsklerite einfarbig gelblich; Scutellum mit 4 kräftiglangen Randborsten; Flügel bräunlich, am Vorderrand zwischen der Costa und R 5 stärker gebräunt; Flügelbasis mit grossem, gut ausgebildetem Analfeld; gesamte Flügelmembran mit Ausnahme der vorderen Flügelbasis mit Makrotrichien [nur von der CuA-Gabelbasis über die rs-Querader bis zur Costa unbeborstet]; alle Vorder- und Hinteradern dicht mit Makrotrichien besetzt [nur R, die distale Hälfte des CuA-Stiels und 1/3 von x mit einseitig dorsalem Makrotrichienbesatz; alle anderen Flügeladern beidseitig beborstet]; Analader A 1 braun ausgefärbt und mit sehr dichtem Makrotrichienbesatz [ventral mehrreihig beborstet, dorsal mit einer Makrotrichienreihe]; R 1 = 1,1 R und deutlich hinter der M-Gabelbasis in c mündend; M-Stiel etwas länger als die schlanke M-Gabel; y = 0,6 bis 1,0 x, beide dicht mit Makrotrichien; CuA- Stiel lang, = 1,3-1,4 x, nur die basale Hälfte unbeborstet; C sehr kurz, = 2/ 5 w. Halteren kurz gestielt und gelblich. Beine lang und kräftig; Coxen und Femora gelbbraun, Tibien und Tarsen dunkler [mit deutlichem Kontrast zu den hellen Coxen und Femora]; Spitze der Vordertibien mit grossem, berandetem Borstenfleck, Borsten hell und in der unteren Hälfte palisadenartig dicht angeordnet. Klauen ungezähnt. Abdomen: Tergite und Sternite gelb, diese sehr lang und gelb behaart; Hypopygium und die letzten beiden Abdominalsegmente dunkelbraun, die Tergite dunkel und am Hinterrand dicht behaart; Gonocoxite basal gelblich, Ventralseite ungewöhnlich lang und dicht behaart; ventrale Genitalbasis durch eine lobusartig breite, dicht und lang behaarte Brücke geschlossen; Gonostyli länglich-rund, über dem Mitteldorn zur Spitze nicht deutlich verschmälert; Stylusspitze mit kräftigem Spitzenzahn und 4 bis 5 Dornen [2 Dorne über und 2 bis 3 kürzere Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte klein, nur wenig kürzer als breit und an der Spitze etwas ausgerandet [dadurch fast viereckig]; Genitalplattenränder wulstartig mit einer ventralen Membran versteift, die die gesamte Genitalplattenspitze umschliesst und über einen senkrechten Mittelsteg mit der Genitalplattenbasis verbunden ist; Zähnchenfeld klein und rundlich, mit grob-einspitzen Zähnchen Aedeagus relativ lang und kräftig, mit kurzhalbkreisförmiger Basis. Grösse: 4,5 mm.
♀. Kopf rundlich und braun, mit gelblichem Gesicht; Thorax und Abdomen rötlich-gelb; vorletztes Abdominalsegment zur Hälfte oder ganz gebräunt, letztes Abdominalsegment und Cerci braun; Scapus und Pedicellus dunkelbraun; Fühlergeisseln basal dunkelbraun, ab dem 5. oder 6. Geisselglied depigmentiert und dadurch weisslich-gelb gefärbt; 4. Fühlergeisselglied 3,2 mal so lang wie breit, mit sehr kurzem Halsteil [dieses etwa 1/2 mal so hoch wie breit]. Flügel breiter und stärker gebräunt; CuA-Stiel etwas länger, = 1,4 bis 1,7 mal so lang wie x; C = 1/2 w; alle anderen Merkmale wie beim ♂. Grösse: 4,0- 4,6 mm.
Bemerkungen: Die beiden untersuchten ♀♀ aus Brasilien stimmen in der Körperfärbung und Flügeladerung [einschliesslich Makrotrichienbesatz auf den Flügeladern] mit dem ♂ überein. Pseudos. melanocephala (FABRICIUS) ist aufgrund ihrer Grösse, der gelben bis rötlich-gelben Färbung von Thorax und Abdomen, der hellen Körperbehaarung, des dunklen Kopfes und der dunklen Abdomenspitze eine sehr auffällige Pseudosciara -Art. Charakteristisch für das ♂ sind die fast viereckige Genitalplatte mit ventraler Mittelmembran sowie die breite, dicht behaarte und lobusartig vorgewölbte Brücke zwischen den ventralen Innenseiten der Gonocoxite [= flach-konisch zugespitzer Basallobus mit dichtem und recht langem Borstenbesatz]. Beide Merkmale sind recht ungewöhnlich, weil diese Strukturen bei keiner anderen Pseudosciara -Art zu finden sind. Auch die Gonostyli weichen von der typischen Stylusform dadurch ab, dass sie auf der Innenseite vom Mitteldorn bis zur Stylusspitze nicht deutlich verschmälert sind. Die Art wurde von MOHRIG (2003: 31) nicht richtig interpretiert, so dass Trichosia ribeiroi LANE fälschlich zum Synonym zu Pseudos. melanocephala (FABRICIUS) erklärt wurde [vergleiche hierzu auch mit der Diskussion bei Pseudos. ribeiroi ]. Von AMORIM (1992: 68) wird mit bicolorata LENGERSDORF, 1930 nur noch eine andere » Trichosia «-Art mit angeblich neotropischer Verbreitung aufgelistet, die jedoch zur Gattung Metangela RÜBSAAMEN gehört [weitere Anmerkungen siehe dort].
Pseudosciara (Pseudosciara) muricata ( LENGERSDORF, 1926)
( Fig. 26 View Fig a-b)
Locus typicus: »Süd-Peru, Sivia« [= Prov. Ayacucho, Sivia; kleiner Ort linksseits des Amazonas östlich von Pichari] ( Peru).
Neotypus: ♂ [2 Präparate] ex Coll. LENGERSDORF, Sam.- Nr. 710, Eingangs-Nr. 1-1937, Hamburger Süd-Peru- Sammelreise 1936, 520 m ü. NN, gestreift beim Hause, an niederem Gestrüpp und über der Erde, Kescherfang, 26.5.193 6, ohne Angabe des Sammlers ( ZFMK) [hier designiert] .
Begründung: Der Originalbeschreibung von LENGERS- DORF (1926: 167) lagen mindestens 1 ♂ und 1 ♀ zugrunde. Der Autor beschreibt in derselben Arbeit 4 südamerikanische Arten. Nur bei Megalosphys muricata LENGERSDORF gibt er keine Daten zur Typenserie bekannt [genauere Angaben über Umfang des Materials, zum locus typicus, zu den Sammelumständen, zum Funddatum und zum Kollektor fehlen in der Beschreibung von Meg. muricata LENGERSDORF vollständig]. Lediglich aus der sehr kurzen Einleitung geht hervor, dass das Material – möglicherweise auch das von Meg. muricata LENGERSDORF – von P. BORGMEIER in Brasilien gesammelt worden ist. Die unfigurierte und recht oberflächlich abgefasste Originalbeschreibung reicht heute in der artenreichen Gattung nicht mehr aus, um Meg. muricata LENGERSDORF zweifelsfrei von anderen Pseudosciara -Arten mit sehr ähnlichen Genitalstrukturen abzutrennen. Das Typenmaterial konnte jedoch in keinem der aufgelisteten Museen aufgefunden werden und fehlt auch in der Sammlung des Autors (ZFMK). AMORIM (1992: 64) konnte die Syntypen auf seiner Europa-Reise ebenfalls nicht finden und vermerkt diesen Sachverhalt im Katalog der neotropischen Sciariden mit »not located«. Aus den vorstehend genannten Gründen gehen wir davon aus, dass das Typenmaterial von Meg. muricata LENGERS- DORF in Zukunft nicht mehr beigebracht werden kann und führen hier zur Stabilisierung des Namens einen Neotypus ein. Zu diesem Zweck wurde von uns das einzig verfügbare ♂ aus der Sammlung des Autors (ZFMK) ausgewählt, welches vom südamerikanischen Festland stammt, dessen Fundort dem ursprünglichen locus typicus (? Brasilien) am Nahesten kommt und auf das die LENGERSDORFsche Beschreibung passt. Der Neotypus wurde in der Kollektion von Franz LENGERSDORF am Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn (ZFMK) deponiert.
Weiteres Material: 1 ♀ ex Coll. LENGERSDORF, Sam. - Nr. 725, gleiche Funddaten wie der Neotypus ( ZFMK) ; 67 ♂♂ und 13 ♀♀, Prov. Puntarenas, Jaco ( Costa Rica), Gartenanlage mit Palmen in Küstennähe, Gelbschalenfang, 24.8.- 30.8.1996, leg. MOHRIG (64 ♂♂ 11 ♀♀ PWMP; 3 ♂♂ 2 ♀♀ SDEI) ; 1 ♂, Prov. Sancti Spíritus, Sierra de la Escambray, bei Topes de Collantes ( Kuba), 25.4.199 2, leg. STARK ( SDEI) .
Erhaltungszustand: Beim Neotypus sind Kopf, Fühlergrundglieder und Fühlergeisselglieder 1 bis 4, Thorax, Flügel, Coxen, Beine, Teile des Abdomens und das Hypopygium gut erhalten (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Megalosphys muricata LENGERSDORF – LENGERDORF (1926): 167-168. Pseudosciara (Megalosphys) muricata (LENGERSDORF) – LENGERDORF (1941): 205. Pseudosciara muricata (LENGERSDORF) – AMORIM (1992): 64.
Redeskription: ♂. Kopf: sehr dunkel, nur Mundpartie und Palpen gelb. Augenbrücke 2 bis 3-reihig. Fühler mit sehr dunklen Grundgliedern und braunen Fühlergeisseln; Fühlergeisselglieder lang und schlank; 4. Fühlergeisselglied 4,0 bis 4,4 mal so lang wie breit; grobe Behaarung auf dem Basalteil länger als die Gliedbreite; Halsteil kurz, scharf abgesetzt und dunkelbraun, durch den apikal stärker gebräunten Ring etwas zweifarbig; Palpen 3-gliedrig, gelblich bis deutlich gebräunt; Grundglied hochrückig, mit 3 bis 6 Borsten und mit kleinem, vertieftem Sensillenfeld. Thorax: Mesonotum, Scutellum und Mediotergit einheitlich dunkel; Pleuralsklerite überwiegend dunkel [nur Postpronotum, präthorakales Episternit und Flügelbasis gelblich]; Mesonotum mit starken dunklen Borsten, lateral und auch zentral kräftig behaart; Scutellum mit 4 starken Randborsten; Postpronotum nackt. Flügel leicht rauchig; M-Stiel deutlich länger als die schlanke M-Gabel; R 1 kurz, = 2/5 bis 1/2 R; C = 2/3 w; y = 0,7 x; y vollständig und x distal bis zur Hälfte mit Makrotrichien; CuA-Stiel lang, = 1,4 bis 1,5 x; Analader A 1 nicht sichtbar und ohne Makrotrichien; hintere Flügeladern mit Makrotrichien. Halteren mit gelbem Halterenstiel und dunklem Halterenkopf. Coxen und Beine gelb, Tarsen angedunkelt; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: mit dunklen Tergiten und nur wenig helleren Sterniten, nur Intersegmentalmembran gelblich. Gonocoxite überwiegend gelb, Gonostyli einheitlich braun; ventrale Innenseiten der Gonocoxite kurz und spärlich behaart; Gonostyli lang, schmal und unmittelbar an der Basis eckig verbreitert; ventrale Seite des Gonostylus weiträumig mit einem bogenförmigen Ausschnitt, in dem nahe der Basis ein stilettartig langer Mitteldorn steht; Stylus- spitze mit einem kurzen, breiten Zahn und mit 4 kürzeren, dünneren Dornen [2 Dorne über und 2 Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte membranös und breit gerundet. Aedeagus mässig lang und dünn. Grösse: 1,8-2,3 mm. ♀. Siehe LENGERSDORF (1926): 167. Grösse: 2,0- 2,7 mm.
Bemerkungen: Diese kleine Art ist durch die dunkle Körperfärbung mit dunklen Fühlern, sehr langen Fühlergeisselgliedern und dem auffallend langen, nahe der Stylusbasis inserierenden Mitteldorn sehr gut gekennzeichnet. Die Syntypen von Meg. muricata LENGERSDORF konnten weder von LANE noch von AMORIM aufgefunden werden. Auch in der Sammlung LENGERSDORF (ZFMK) gibt es keinen Hinweis auf deren Verbleib [teste MENZEL in 1993, 1997, 2007]. Das einzige, in der Sammlung LENGERSDORF vorhandene Männchen wurde 1936 in Peru gesammelt und von LENGERSDORF handschriftlich als Pseudosciara muricata etikettiert. Dieses Exemplar stimmt in allen Merkmalen mit den Männchen aus Costa Rica und Kuba überein [siehe weiteres Material].
Pseudosciara (Pseudosciara) neotropica LANE, 1959 ( Fig. 27 View Fig a-b)
Locus typicus: »State of S. Paulo« [= Estado de São Paulo], Campos do Jordão ( Brasilien).
Holotypus: ♂, Reg.-Nr. 13.738, Dezember 1955, leg. LANE ( MZSP) .
Paratypen: 2 ♂♂, gleiche Fundort wie der Holotypus, Dezember 1945 und Januar 1954, leg. LANE; 3 ♂♂, »Boracéa« [= Estado de São Paulo, Município de Salesópolis , Boracéia] ( Brasilien) , November 1947, leg. RABELLO; 2 ♂♂, » Cantareira « [= Estado de São Paulo, São Paulo, Cantareira] ( Brasilien) , August 1945, leg. LANE; 1 ♂, » State of Rio de Janeiro, Itatiaia « [= Estado de Rio de Janeiro, Itatiaia südwestlich von Resende] ( Brasilien) , August 1945, leg. BARRETTO ( Reg.-Nr. 13.739 -13.743; BMNH, MZSP) [alle nicht untersucht!] GoogleMaps .
Weiteres Material: 3 ♂♂, Prov. Olancho, Parque National La Muralla [15 km nordwestlich von La Unión] ( Honduras), 15,12°N 86,75°W, 1450 m ü. NN, 15.5.199 5, leg. CORDERO ( PWMP) GoogleMaps ; 4 ♂♂, Prov. Cortés, 5 km nördlich von Buenos Aires, »Parque National Cusunco« [= Parque National Montaña de Cusuco , nordöstlich von San Pedro Sula] ( Honduras), 15,48°N 88,22°W, 2.3.199 5, leg. CORDERO ( PWMP) GoogleMaps ; 4 ♂♂, Prov. Francisco Morazán, Cerro Uyuca [= Berg ca. 15 km südöstlich von Tegucipalpa], San Antonio de Oriente ( Honduras), 14,03°N 87,07°W, 6.2.199 5, leg. CORDERO ( PWMP) GoogleMaps .
Erhaltungszustand: Am Holotypus fehlen nur eine Fühlergeissel und einige Fussglieder an den p 2 und p 3. Ausserdem ist die Kopfkapsel frontal eingedrückt und ein Flügel in Höhe der R 1 -Einmündung beschädigt. Alle anderen Körperteile [Thorax, der zweite Flügel, alle Coxen, Femora und Tibien, Abdomen und Hypopygium] sind sehr gut erhalten (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Pseudosciara neotropica LANE – LANE (1959b): 289 und 295-296; 293, Fig. 8-9 View Fig View Fig ; – AMORIM (1992): 64.
Redeskription: ♂. Kopf: Prefrons, Mundpartie und Palpen sowie unterer Augenhinterrand gelblich-braun; Ocellenregion und Hinterkopf dunkel. Augenbrücke 3-reihig. Fühlergrundglieder und erstes Fühlergeisselglied heller als die folgenden Glieder, aber deutlich gebräunt; Fühlergeisselglieder lang; Halsteile kurz, gut abgesetzt und zweifarbig; 4. Fühlergeisselglied 2,7 mal so lang wie breit; Behaarung borstig abstehend und etwa so lang wie die Gliedbreite. Palpen 3-gliedrig; Grundglied etwas hochrückig, mit 5 Borsten und mit kleinem, grubig vertiefem Sensillenfeld; 2. Glied 3/5 mal so lang wie das längliche Grundglied; Endglied schlank und doppelt so lang wie das 2. Glied. Thorax: Mesonotum im vorderen Drittel und lateral gelb, im mittleren Bereich mit je einem scharf begrenzten, dunklen Lateralfleck und mit dunklem Mittelstreif; Scutellum und Mediotergit zentral dunkel; Pleuralsklerite gelb-bräunlich, mit einem diffusen, dunkleren Band oberhalb des Katepisternits; Scutellum mit 4 starken Randborsten; Postpronotum nackt. Flügel hell; R 1 lang, = 0,9 R und deutlich vor der M-Gabelbasis in c mündend; C = 3/5 w; y = 1,1 x, beide vollständig mit Makrotrichien; hintere Flügeladern mit Makrotrichien [nur basale Hälfte des CuA-Stiels unbeborstet]; CuA-Stiel lang, = 1,4 x; Analader A 1 nicht sichtbar und ohne Makrotrichien. Halteren mit hellem Halterenstiel und dunklem Halterenkopf. Coxen und Beine gelb, Tarsen leicht angedunkelt; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: braun, mit gelblichen Aufhellungen am 1. und an der Basis des 4. und 5. Tergits; Intersegmentalmembranen gelblich; Sternite gelblich-braun. Gonocoxite gelb, Gonostyli dunkel; ventrale Innenseiten der Gonocoxite kurz behaart; ventrale Basis des Gonostylus breit eckig abgesetzt, apikal zugespitzt und in der Mitte der Innenseite mit einem kräftigen Dorn auf schlankem Sockel; Stylusspitze mit relativ langem Zahn und 4 etwas kürzeren Dornen [2 Dorne über und 2 Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte membranös und hoch gerundet, nur an der Genitalplattenspitze etwas abgeflacht. Aedeagus dünn. Grösse: 2,3 mm.
♀. Unbekannt.
Bemerkungen: Die Art ist von Pseudos. cariba LANE nur ganz schwer zu unterscheiden, weil zwischen beiden nur wenige morphologische Unterschiede bestehen. Pseudos. neotropica LANE ist etwas grösser und die zwei dunklen Lateralflecken sowie der Mittelstreif auf dem gelben Mesonotum sind schärfer konturiert. Ausserdem sind im Gegensatz zu Pseudos. cariba die Fühlergeisselglie- der kürzer, die R 1 im Verhältnis zur M-Gabel länger, die Gonostyli insgesamt dunkler und die Basis des Mitteldorns ist etwas schmaler und kürzer.
Pseudosciara (Pseudosciara) pubescens ( MORGANTE, 1969) comb. nov.
( Fig. 28 View Fig a-c)
Locus typicus: State of São Paulo [= Estado de São Paulo], Estrada da Capela km 18, Taiaçupeba, Mogi das Cruzes ( Brasilien) .
Holotypus: ♂, Februar 1968, leg. SCHNEIDER ( MZSP) [nicht untersucht!] .
Paratypen: 10 ♂♂ 10 ♀♀, gleiche Funddaten ( MZSP) [davon 2 ♂♂ untersucht] .
Erhaltungszustand: Uns lagen 2 Paratypen aus dem MZSP vor. Bei einem ♂ befinden sich am Kopf nur noch die ersten 3 bzw. 4 Geisselglieder. Die anderen Geisselglieder sind abgebrochen und wurden – soweit noch vorhanden – separat eingebettet. Ein Flügel ist unterhalb der M-Gabel stark beschädigt. Das zweite ♂ ist besser erhalten, hat aber nur noch 4 Beine. Von beiden Exemplaren wurden Flügel und Genitalien separat eingebettet (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Trichosia pubescens MORGANTE – MORGANTE (1969): 572; 573, Fig. 1 View Fig ; 575, Fig. 5-7 View Fig View Fig View Fig ; – MALAVASI et al. (1976): 363-370; Fig. 1-4 View Fig View Fig View Fig View Fig ; – AMABIS et al. (1979): 200-212; Fig. 1-13 View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig ; – BÜSEN et al. (1982): 247-260; Fig. 1-8 View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig ; – AMABIS (1983): 416-422: Fig. 1-4 View Fig View Fig View Fig View Fig ; – LAICINE et al. (1984): 282; – LARA (1987): 125-126; –? FUGE (1994): 299-311; Fig. 1-8 View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig ; – ESTEBAN et al. (1997): 721-723, 727 und 729; –? FUGE (1997): 85-93; Fig. 1-5 View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig ; – PENALVA et al. (1997): 169-171; Fig. 7 View Fig ; –? FUGE (1999): 191-200; Fig. 1-7 View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig ; – GODAY & ESTEBAN (2001): 242-245; – SERNA et al. (2004): 907-918; Fig. 1-7 View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig und 9-10 View Fig View Fig ; – SIVIERO et al. (2006): 115, Fig. 5 View Fig ; – STOCKER et al. (2006): 286; – MADA- LENA et al. (2007): 410-412 und 414; Fig. 1 View Fig a-c. Trichomegalosphys pubescens (MORGANTE) – AMORIM (1992): 68; – AMORIM & RINDAL (2007): 76, Fig. 104; – ANDRIOLI et al. (2008): 76-83; Fig. 1-5 View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig ; – MADALENA et al. (2008): 1233-1239; Fig. 1 d View Fig und 2 b View Fig .
Redeskription: ♂. Kopf: dunkelbraun, einschliesslich Palpen und Mundteile. Augenbrücke 4 bis 5-reihig. Fühler einheitlich braun; 4. Fühlergeisselglied 2,8 mal so lang wie breit, dicht und fein behaart; Fühlerbehaarung abstehend und etwa halb so lang wie die Gliedbreite; Halsteil kurz, leicht zweifarbig; Palpen 3-gliedrig und dunkelbraun, Grundglied verdickt, mit zahlreichen groben Borsten und mit grossem, leicht vertieftem Sensillenfeld; 2. Glied lang-stabförmig, etwa so lang wie das Grundglied; Endglied schlank, = 1,5 mal so lang wie das 2. Glied. Thorax: Mesonotum schwärzlich, nur ein schmaler Seitenstreif etwas heller; Scutellum und Mediotergit zentral dunkler, Pleuralsklerite dunkelbraun, fast schwärzlich. Flügel am Vorderrand zwischen Costa und R 5 stark gebräunt; R 1 = 0,8-0,9 R, deutlich vor der M-Gabelbasis in c mündend, M-Stiel deutlich kürzer als die sehr lange M-Gabel; C = 2/5 bis 1/2 w; y = 1,0-1,2 x, beide vollständig mit Makrotrichien; CuA-Stiel lang, = 1,5 x; hinteren Flügeladern mit Makrotrichien [nur basale Hälfte von CuA-Stiel und M-Stiel unbeborstet]; etwa die vordere Hälfte der Flügelmembran und einige basale Bereiche des Membranrandes mit Makrotrichien [Costalzelle und basale Flügelhälfte etwa von der Querader r-s bis zur Einmündung von CuA 2 in den Flügelrand ohne Makrotrichienbesatz]; Analader A 1 bräunlich ausgefärbt und mit einer Makrotrichienreihe [ausgedehnt mit 10 bis 18 Makrotrichien]. Halteren kurz gestielt und dunkel. Coxen und Beine dunkelbraun, nicht heller als die Pleuralsklerite; Femora dicht und lang behaart; Spitze der Vordertibien mit bogig berandetem Borstenfleck, Borsten hell und in der unteren Hälfte palisadenartig dicht angeordnet. Klauen ungezähnt. Abdomen: Tergite, Sternite und Hypopygium einheitlich dunkelbraun; ventrale Basis des Hypopygiums breit geschlossen; ventrale Innenseiten der Gonocoxite dicht und lang behaart; Gonostyli basal verbreitert, unterhalb der Mitte etwas eckig abgesetzt und apikal zugespitzt; ventrale Innenseite in der Mitte mit einem geraden Dorn auf schmalem, dunklem Sockel; Stylusspitze mit Spitzenzahn und 4 kürzeren Dornen [2 Dorne unter und 2 Dorne über bzw. neben dem Zahn]; Genitalplatte sklerotisiert und hoch gerundet; Zähnchenfeld sehr gross und breit, mit groben und einspitzigen Zähnchen. Aedeagus lang und dünn, mit einer flachen und breiten Basis. Grösse: 4,8-5,4 mm.
♀. Siehe MORGANTE (1969): 572.
Bemerkungen: Die Redeskription wurde anhand der untersuchten Paratypen [2 ♂♂] angefertigt. Beide Präparate tragen keine Fundortetiketten, sind als » Bradysia pubescens sp. n. / J. S. MORGANTE det.« etikettiert und besitzen Paratypen-Zettel. Von AMORIM (1992) wurde die Art zusammen mit antunesi (LANE) , melanocephala (FABRICIUS) und ribeiroi (LANE) zur Gattung Trichomegalosphys ENDERLEIN gestellt. Als Begründung galt wahrscheinlich der dichte Makrotrichienbesatz auf der Flügelmembran, was für Trichomegalosphys aber kein unikales Merkmal ist. Alle 4 Arten gehören zweifelsfrei zum Genus Pseudosciara SCHINER. Von der Typusart des Genus Trichomegalosphys ENDERLEIN, 1911 restit. lag uns ein Typexemplar zum Vergleich vor [Trichom. funesta ENDERLEIN, 1911; Syntypen: 2 ♀♀ von der Insel Sumatra ( Indonesien) / = Trichom. laticornis (WALKER, 1857) comb. nov.; Synonymie in EDWARDS (1928)]. Diese Typusart ähnelt Pseudosciara SCHINER durch den langen CuA-Stiel und den Makrotrichienbesatz auf den hinteren Flügeladern, unterscheidet sich aber durch ein beborstetes Postpronotum, einen grossen und völlig unberandeten Borstenfleck an den Vordertibien sowie kurze Palpen mit nur einer starken Aussenborste auf dem Grundglied. Die Gattung Trichomegalosphys ENDERLEIN gehört dem entsprechend nicht zur neotropischen Fauna und ist zurzeit nur aus der orientalischen Region bekannt. In der Gattung Pseudosciara zeichnet sich Pseudos. pubescens (MORGANTE) durch den dichten Makrotrichienbesatz in der vorderen Hälfte der Flügelmembran aus. Von anderen Arten mit Makrotrichien auf der Flügelmembran und vergleichbarem Stylusbau unterscheidet sie sich durch die einheitlich dunkle, fast schwärzliche Körperfärbung.
Pseudosciara (Pseudosciara) pygmaea ( ENDERLEIN, 1911)
( Fig. 29 View Fig a-b)
Locus typicus: »Santa Catharina« [= Estado de Santa Catarina] ( Brasilien).
Lectotypus: ♂, leg. LÜDERWALDT ( MZPW) [des. AMORIM (1992): 65] [nicht untersucht!] .
Paralectotypen: 19 ♂♂ und 1 ♀, gleiche Funddaten wie der Lectotypus ( MZPW) [nicht untersucht!]; 1 ♂, Mus. - Nr. G 1376, gleiche Funddaten ( ZMHB) ; 1 ♂, ohne Mus. - Nr., gleiche Funddaten ( ZMHB) .
Weiteres Material: 4 ♂♂, Prov. Sucumbíos, Sacha Lodge ( Ecuador), 0,50°S 76,50°W, 270 m ü. NN, Malaisefallenfang, 4.5.- 14.5.1994, leg. HIBBS GoogleMaps ; 14 ♂♂, gleiche Funddaten , Malaisefallenfang, 3.7.- 13.7.1994, leg. HIBBS (17 ♂♂ PWMP; 1 ♂ SDEI) .
Erhaltungszustand: Bei einem der untersuchten Paralectotypen mit der Mus. - Nr. G 1376 ( ZMHB) sind Kopfkapsel, Thorax, Coxen , Beine und Abdomen in gutem Zustand. Das Hypopygium ist leicht deformiert [mit übereinander liegenden Gonostylusspitzen und abgebrochenem Basaldorn am linken Gonostylus]. Die beiden Flügel sind am basalen Analfeld , an der Flügelspitze oder an der Costa beschädigt. Von den beiden Fühlern sind nur noch Scapus , Pedicellus sowie das 1. und 2. Fühlergeisselglied erhalten. Ausserdem fehlen von einem Vorderbein die Tibia und die Fussglieder. Das andere ♂ aus dem ZMHB [Paralectotypus ohne Mus.-Nr.] ist ähnlich erhalten. Hier sind die Flügelspitzen beschädigt und bei 3 Beinen der p 1 bis p 3 fehlen die Fussglieder. Ausserdem sind die Palpen und die Fühlergeisselglieder 3-14 bzw. 7-14 nicht mehr vorhanden. Im Gegensatz dazu befindet sich das Genital in einem ausgezeichneten Zustand (beide ♂♂ umpräpariert in Kanadabalsam) .
Literatur: Megalosphys pygmaea ENDERLEIN – ENDERLEIN (1911): 134-135; – LENGERSDORF (1930a): 55. Megalosphys (Pseudosciara) pygmaea ENDERLEIN – LENGERSDORF (1942): 99. Pseudosciara pygmaea (ENDERLEIN) – LENGERSDORF(1940): 249; – LENGERSDORF (1941): 205; – LANE (1959b): 288 und 297; – AMORIM (1992): 65.
Redeskription: ♂. Kopf: Prefrons und Mundpartie gelblich, Augenhinterrand bräunlich, Ocellenregion dunkel. Augenbrücke 3-reihig, in der Mitte 2-reihig. Fühlergeisseln braun, Grundglieder und erstes Fühlergeisselglied etwas heller; 4. Fühlergeisselglied 3,0 mal so lang wie breit, grob und abstehend behaart; Basalteile rauh und mit langen, gebogenen Sensillen; Halsteile kurz und zweifarbig [apikal dunkelbraun beraucht]; Behaarung dicht und etwas länger als die Gliedbreite. Palpen lang und 3-gliedrig; Grundglied mit mehrern Borsten und mit kleinem, vertieftem Sensillenfeld; 2. Glied länglichoval, etwa 4/5 mal so lang wie das schlanke Endglied. Thorax: Mesonotum braun, zentral etwas dunkler; Präscutum heller; Frontpartie des Scutellums, Mediotergit und Pleuralsklerite bräunlich; Katepisternit und postthorakales Episternit gelb; Postpronotum nackt. Flügel hell; R 1 = 4/5 R; R-R 1 -Aderkomplex relativ kurz, dadurch R 1 deutlich vor der M-Gabelbasis in c mündend; C = 2/3 w; y = 0,7 bis 0,9 x, beide vollständig mit Makrotrichien besetzt; M-Gabel kürzer als der M-Stiel; CuA-Stiel = 1,2 bis 1,3 x; Analader A 1 nicht sichtbar und ohne Makrotrichien. Halteren kurz gestielt, mit gebräuntem Halterenkopf. Coxen und Femora gelb, Tibien und Tarsen angedunkelt; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: Tergite braun; 4. und 5. Tergit basal mit schmaler, gelblicher Aufhellung; Sternite gelblich-braun. Gonocoxite gelblich, ventral mit kurz und spärlich behaarten Innenseiten; Gonostyli braun, bauchig, apikal zugespitzt, in der Mitte der Innenseite mit einem dunklen Mitteldorn auf schmalem und relativ hohem Sockel; Stylusspitze mit kräftigem Zahn und 4 etwas kürzeren Dornen [2 Dorne über und 2 Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte membranös, fast so hoch wie breit und gerundet; Zähnchenfeld gross und rundlich, mit grob-einspitzigen Zähnchen. Aedeagus lang und dünn, mit trichterförmig breiter Basis. Grösse: 2,0- 2,6 mm
♀. Siehe ENDERLEIN (1911): 134.
Bemerkungen: Die Typenserie von ENDERLEIN umfasst 22 ♂♂ und 1 ♀, aus der uns 2 ♂♂ aus dem ZMHB vorlagen, die von ENDERLEIN handschriftlich als »Type« ausgezeichnet waren. AMORIM (1992) hat aus dem deutlich grösseren Materialfundus im MZPW einen Lectotypus (♂) designiert, ohne dass er sich zuvor einen Gesamtüberblick über alle Syntypen verschafft hat. Aus seinem Katalog geht nicht hervor, wie viele Paralectotypen sich wirklich im MZPW befinden und ob das gesamte Typenmaterial – in Übereinstimmung mit dem Lectotypus – tatsächlich zu Pseudos. pygmaea (ENDER- LEIN) gehört. Die Art ist durch den kräftig-kurzen Gonostylus mit basaler Ecke an der Stylusinnenseite , einen langen und nach innen-unten gerichteten Mitteldorn auf relativ hohem Sockel sowie die auffällige Körperfärbung charakterisiert .
Pseudosciara (Pseudosciara) ribeiroi ( LANE, 1955) restit. ( Fig. 30 View Fig a-b)
Locus typicus: Estado de Goiás, »Corumbá« [etikettiert als »Goiaz, Corumbá«; = Estado de Goiás, Corumbá de Goiás] ( Brasilien) .
Holotypus: ♂, Reg.-Nr. 7724, November 1945, leg. BARRETTO ( MZSP) .
Erhaltungszustand: Der Kopf mit den Fühlergeisseln, Thorax, Flügel, Coxen, Beine und Hypopygium sind gut erhalten (umpräpariert in Kanadabalsam).
Literatur: Trichosia ribeiroi LANE – LANE (1955): 255 und 256-257; Fig. 1 View Fig . Trichomegalosphys ribeiroi (LANE) – AMORIM (1992): 68 [nec Trichosia ribeiroi LANE als jüngeres Synonym zu Pseudos. melanocephala (FABRI- CIUS) – MOHRIG (2003): 31-32; nec Pseudos. ribeiroi (LANE) sensu MOHRIG – MOHRIG & MENZEL (2009) : 284, Fig. 16-25 View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig View Fig und 289, Fig. 16 View Fig -62; alle Fehlbestimmung, = bisher unbeschriebene Pseudosciara -Spezies].
Redeskription: ♂. Kopf: rundlich und dunkelbraun, mit etwas hellerem Gesicht. Augenbrücke 3-reihig. Scapus, Pedicellus und Fühlergeissel einfarbig dunkel; 4. Fühlergeisselglied 3,5 mal so lang wie breit; Geisselglieder grob, dicht, abstehend und dunkelbraun behaart; Basalteil mit sehr kurzen, feinen Sensillen und weisslich abgesetzten Insertionshöfen; Behaarung des Basalteils fast so lang wie die Gliedbreite; Halsteil kurz, scharf abgesetzt und deutlich zweifarbig; Palpen wahrscheinlich 3-gliedrig [Grundglieder deformiert; Palpenglieder 2 und 3 fehlend]; Palpengrundglied hochrückig und mit mehreren Borsten [Sensillenfeld nicht sichtbar]. Thorax: Mesonotum mit Ausnahme des Präscutums braun; Scutellum, Mediotergit, Metanotum und alle Sklerite der Thoraxseiten braun; Scutellum mit 4 stärkeren Randborsten; Postpronotum nackt. Flügel leicht bräunlich, die Spitzenhälfte der Flügelmembran bis zur Einmündung von R 1 in die Costa mit Makrotrichien; R 1 lang, = 0,8 R; C = 1/2 w; y = 0,7 x, beide vollständig mit Makrotrichien besetzt; CuA-Stiel lang, = 1,3 x; hintere Flügeladern mit Makrotrichien [nur basales Drittel des CuA-Stiels unbeborstet]; Analader A 1 mit einer Makrotrichienreihe. Halteren kurz gestielt, mit hellem Stiel und gebräuntem Halterenkopf. Coxen und Femora gelb, Tibien und Tarsen angedunkelt; Vordertibienende mit grossem Fleck aus palisadenartig angeordneten, hellen Borsten und mit bogenförmiger Berandung. Klauen ungezähnt. Abdomen: braun, dunkel behaart. Hypopygium braun, ventrale Basis breit und etwas lobusartig vorgewölbt; Gonocoxite an der ventralen Innenseite nicht dicht, aber ziemlich lang behaart; Gonostyli kurz und kräftig; ventrale Innenseite der Gonostyli mit grossem, daumenförmigem Fortsatz in der basalen Hälfte, der in einen kräftigen Dorn mündet; Stylus- spitze mit kurzem Zahn und 4 etwas kürzeren Dornen [2 Dorne über und 2 Dorne unter dem Zahn]; Genitalplatte breiter als hoch, membranös und etwas gebräunt; Genitalplatte apikal gerundet und in der oberen Hälfte mit grosser, bogenförmiger Struktur; Zähnchenfeld breiter als hoch, mit groben und mehrspitzigen Zähnchen. Aedeagus mässig lang und mit breiter, halbkreisförmiger Basis. Grösse: 2,4 mm.
♀. Unbekannt.
Bemerkungen: Die von LANE (1955) als Trichosia beschriebene Art wurde von AMORIM (1992) der Gattung Trichomegalosphys ENDERLEIN zugeordnet. Sie gehört wegen des langen CuA-Stiels, der Form und Bewehrung der Gonostyli sowie des charakteristischen Borstenflecks an den Vordertibien zur Gattung Pseudosciara SCHINER. Sie ist nicht mit Pseudos. melanocephala (FABRICIUS) identisch, wie MOHRIG (2003: 31) aufgrund des dichten Makrotrichienbesatzes auf der Flügelmembran angenommen hat [Fehlbestimmung; nec Pseudos. melanocephala »RÜBSAAMEN«, recte (FABRICIUS)]. Die Detailzeichnungen bei MOHRIG (2003: Fig. 22 View Fig a-c) – die nach einem Exemplar aus Honduras angefertigt wurden – unterscheiden sich auch grundlegend von den Genital- und Flügelmerkmalen, die am Holotypus von T. ribeiroi LANE feststellbar sind. Das von MOHRIG (2003) als » Pseudos. melanocephala (FABRICIUS) « vorgestellte und später in MOHRIG & MENZEL (2009) als » Pseudos. ribeiroi (LANE) « bezeichnete ♂ repräsentiert eine ganz andere Pseudosciara -Art, die neu für die Wissenschaft ist und an anderer Stelle beschrieben werden soll. Pseudos. ribeiroi (LANE) hat vor allem in der Spitzenhälfte der Flügelmembran Makrotrichien und ist in der basalen Flügelhälfte fast nackt. Ausserdem zeichnet sich die Art durch lange, kräftige Fühlergeisselglieder und relativ kurze Gonostyli mit einem grossen, daumenförmigen Basalfortsatz aus. Im Gegensatz dazu ist Pseudos. melanocephala (FABRICIUS) durch eine vollständig und dicht mit Makrotrichien besetzte Flügelmembran und durch ein gelbes Abdomen mit heller Behaarung charakterisiert. Zur Diskussion der Gattung Trichomegalosphys ENDERLEIN vergleiche auch mit den Bemerkungen bei Pseudosciara pubescens (MORGANTE) .
MZSP |
Sao Paulo, Museu de Zoologia da Universidade de Sao Paulo |
AMNH |
American Museum of Natural History |
CUIC |
Cornell University Insect Collection |
NHMW |
Naturhistorisches Museum, Wien |
MLUH |
Martin Luther Universitaet |
MZPW |
Polish Academy of Science, Museum of the Institute of Zoology |
ZMUC |
Zoological Museum, University of Copenhagen |
ZFMK |
Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig |
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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Pseudosciara SCHINER, 1866
Mohrig, Werner & Menzel, Frank 2014 |
Pseudosciara (Pseudosciara) antunesi ( LANE, 1946 )
Mohrig & Menzel 2014 |