Mesochorus vittator (ZETTERSTEDT 1838)

Horstmann, K., 2006, Revisionen einiger europäischer Mesochorinae (Hymenoptera, Ichneumonidae), Linzer biologische Beiträge 38 (2), pp. 1449-1492 : 1449-1492

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https://doi.org/ 10.5281/zenodo.13135413

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https://treatment.plazi.org/id/03E487F3-FF8E-FF96-FEC8-BC65FC3FFB9F

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Mesochorus vittator (ZETTERSTEDT 1838)
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Mesochorus vittator (ZETTERSTEDT 1838) View in CoL

Tryphon vittator ZETTERSTEDT 1838: 387 . Holotypus (♀) verschollen ( HORSTMANN 1968: 318), Interpretation nach der Beschreibung und nach 1♀ in Coll. Holmgren/ Stockholm.

HOLMGREN (1860: 126) interpretiert die Art, möglicherweise hat er den Holotypus untersucht. Er beschreibt eine Nominatform (♀, 3), eine Var. 1 (♀, 3) und eine Var. 2 (♀) und zitiert T. vittator ZETTERSTEDT unter der Var. 1. In Stockholm stecken unter diesem Namen mindestens drei Arten, und man kann den Beschreibungen (Färbung von Mesoscutum und Pterostigma) entnehmen, dass diese Determinationen schon auf Holmgren zurückgehen. Die ♀♀ der Nominatform gehören zu M. nuncupator und zu der hier als M. vittator behandelten Art, die 33 gehören zu M. pallipes (darunter ein aus Yponomeuta evonymella View in CoL gezüchtetes 3; siehe bei M. pallipes ). Die ♀♀ der Var. 1 gehören zu M. nuncupator . Entgegen der Interpretation durch Holmgren weicht M. vittator von dieser Art ab. Ein 3 der Var. 1 habe ich nicht erhalten. Von der Var. 2 habe ich nur 1♀ gesehen, das zu M. pallipes gehört. Dementsprechend sind diese drei Arten in der Literatur unter dem Namen M. vittator geführt worden. Von ihnen stimmt nur die hier behandelte Art mit der Beschreibung durch Zetterstedt überein (insbesondere: Mesothorax gelbrot, dorsal mit drei schwarzen Streifen; Pterostigma braun). Die folgende Beschreibung stützt sich auf 1♀ in Coll. Holmgren unter M. vittator ("Dv." = Dovre/ Norwegen, "Bhn") sowie auf mehrere ♀♀ und 33, die auf der Isle of Man /GB (leg. Bennett) und in Österreich (leg. Pschorn-Walcher) aus Nematus ribesii (SCOPOLI) und N. leucotrochus HARTIG ( Tenthredinidae View in CoL ) gezogen worden sind. M. vittator sensu DASCH (1971: 139 ff.) enthält offensichtlich zahlreiche Arten, die nach der Beschreibung nicht getrennt werden können. Man müsste das äusserst umfangreiche gezüchtete Material nach Wirten beziehungsweise Wirtsgruppen sortieren, dann überprüfen, ob sich diese Serien durch Merkmale kennzeichnen lassen, und von diesem Kenntnisstand aus

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gefangenes Material zuordnen. In der Sammlung Schwenke/ZSM befinden sich vermutlich zwölf Arten unter dem Namen M. vittator : 9♀♀ und 733 von M. pallipes , 1♀ von M. globulator , 1♀ von M. crassimanus , 13 von M. sulphuripes und acht undeterminierte Arten. Die von diesem Autor genannten Wirtsbeziehungen sind alle unzutreffend.

Beschreibung ♀: Körperlänge 5,0- 5,5 mm. Schläfen halb so lang wie die Breite der Augen, sehr stark verengt, Berührungslinien an Augen und Schläfen schneiden sich in der Mitte des Mesoscutums. Abstand zwischen Auge und Lateralocellus 1,1-mal so breit wie ein Lateralocellus. Gesicht ventral nicht verengt, 0,55-mal so breit wie der Kopf. Gesicht und Clypeus 0,90-mal so lang wie breit. Wangenraum 0,3-mal so breit wie die Mandibelbasis. Mandibelzähne gleich. Kopf und Thorax mit glattem Grund. Clypeus klein, fast flach, grob zerstreut punktiert, Apicalrand wulstig, fast gerade. Gesicht mit schwachem Mittellängswulst, fein dicht punktiert, Gesichtsorbiten gröber und zerstreuter punktiert, die ventralen 0,3 gestreift. Wangen deutlich gestreift, dorsal mit einer deutlichen Leiste begrenzt. Stirn neben dem Medianocellus fein zerstreut punktiert, mit feiner Mittellängsfurche und submedianen Längswülsten, über den Fühlergruben eingedrückt. Scheitel und Schläfen mit sehr feinen sehr zerstreuten Haarpunkten. Occipitalleiste dorsal-median sehr fein, etwas nach ventral geknickt. Geissel 37-gliedrig, sehr dünn fadenförmig, das zweite Glied 4,5-mal so lang wie breit. Pronotum lateral fein zerstreut punktiert. Mesoscutum fein zerstreut punktiert und durchgehend behaart, dorsal subcaudal deutlich dicht punktiert. Notauli kaum angedeutet. Scutellum gerundet, fast glatt, nur basal gerandet, Scutellargrube glatt. Speculum und Bereiche vor und unter dem Speculum glatt. Mesopleuren sonst dorsal fein zerstreut, ventral sehr fein sehr zerstreut punktiert. Metapleuren sehr fein sehr zerstreut punktiert. Radius bei 0,7 der Länge des breiten Pterostigmas ansetzend, der äussere Ast distal wenig nach vorne gebogen. Radialzelle 2,2-mal so lang wie breit. Areola schmal sitzend, schief, der erste Quernerv am kürzesten (Abb. 25). Nervulus interstitial. Nervellus deutlich recliv. Beine schlank, Hinterfemora 4,9-mal so lang wie hoch. Klauenglieder der Tarsen schlank, Vorderklauenglieder 2,8- mal so lang wie breit. Klauen basal und median mit vier deutlichen Kammzähnen (Abb. 47). Propodeum mit sehr feinen zerstreuten Haarpunkten auf glattem Grund, in der Area petiolaris etwas gerunzelt, vollständig gefeldert. Area basalis trapezförmig, etwa 1,5-mal so lang wie breit. Area superomedia 2,9-mal so lang wie breit, 1,7-mal so lang wie die Area petiolaris, mit den Costulae deutlich vor der Mitte. Area petiolaris 0,9-mal so lang wie breit. Erstes Gastertergit 2,7-mal, zweites Tergit 1,0-mal so lang wie breit. Postpetiolus dorsal mit einer Längsfurche, daneben einige feine Längsrunzeln (variabel, teilweise fehlend), die caudalen 0,3 glatt. Gastertergite sonst dorsal glatt, lateral mit sehr feinen Haarpunkten. Bohrerklappen vollständig behaart, 6,6-mal so lang wie hoch, 0,8- mal so lang wie ein Hinter-Basitarsus, Dorsalkante distal sehr wenig aufgebogen, Ventralkante teilweise median etwas vorgerundet, distal deutlich aufgebogen.

Kopf gelbrot. Palpen, Mandibeln (Zähne dunkel), Clypeus, Wangen, innere und äussere Orbiten gelb, letztere teilweise gelbrot. Stirn median, Ocellarraum, Scheitel median, Schläfen dorsal-caudal und Occiput dorsal schwarz. Scapus gelbbraun bis braun. Geissel ganz schwarzbraun oder basal gelbbraun gezeichnet. Thorax lateral und ventral gelbbraun. Schulterbeulen, Tegulae und Flügelbasis gelb. Pterostigma mittel- bis dunkelbraun, proximal und distal etwas aufgehellt. Mesoscutum mit drei schwarzen Längsstreifen, Seitenränder, Bereich der Notauli und Fleck dorsal-caudal gelbbraun. Scutellum gelbbraun, Basis und Spitze verdunkelt, oder überwiegend schwarz, nur Seiten hell. Mesopleuren vor dem Speculum oft dunkel überlaufen, aber stets überwiegend hell.

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Beine gelb bis gelbrot. Hinterfemora oft innen und aussen schwärzlich überlaufen. Hintertibien median weisslich, proximal schmal und distal deutlich braun bis schwarz gezeichnet, der distale Ring 0,2-0,3-mal so lang wie eine Tibia beziehungsweise zweimal so lang wie die apicale Breite einer Tibia. Hintertarsen distal unterschiedlich ausgedehnt braun, teilweise fast ganz dunkelbraun. Propodeum ganz oder nur dorsal schwarz und lateral und caudal gelbbraun. Erstes Gastertergit schwarz, teilweise caudal schmal gelb. Zweites Tergit schwarz, caudal zu 0,2-0,3 gelb, teilweise die gelbe Binde median nach vorne verbreitert. Drittes Tergit dorsal gelblich, lateral dunkel gefleckt, die folgenden gelbbraun bis fast schwärzlich, jeweils caudal gelb gerandet (vespoid).

Beschreibung 3: Wangenraum 0,4-0,5-mal so breit wie die Mandibelbasis. Genitalklappen 9-13-mal so lang wie hoch, etwa parallelseitig, apical stumpf, nicht löffelförmig verbreitert, 0,52-mal so lang wie ein Hinterbasitarsus beziehungsweise 1,1-mal so lang wie ein zweites Hintertarsenglied. Färbung wie ♀, Thorax und Gaster dorsal etwas ausgedehnter dunkel gezeichnet. Hintertibien distal zu 0,15-0,2 verdunkelt. Helle 33 von M. pallipes sind sehr ähnlich und weichen nur ab durch: Wangenraum 0,5-0,6-mal so breit wie die Mandibelbasis. Apicalrand des Clypeus deutlich vorgerundet. Genitalklappen sehr schlank. Hinterfemora anscheinend nicht dunkel gezeichnet. Hintertibien distal zu 0,1 verdunkelt.

W i r t s a n g a b e n b e i u n t e r s u c h t e n E x e m p l a r e n: Nematus ribesii (SCOPOLI) ( Tenthredinidae ) (via Olesicampe sp. , Ichneumonidae ) (8 Serien; Edinburgh, Frankfurt, Horstmann, ZSM); N. leucotrochus HARTIG ( Tenthredinidae ) (via Olesicampe sp. , Ichneumonidae ) (Edinburgh). Das untersuchte Material stammt aus Norwegen (Stockholm), England (Edinburgh, Horstmann) und Österreich (Frankfurt, ZSM).

Kingdom

Animalia

Phylum

Arthropoda

Class

Insecta

Order

Hymenoptera

Family

Ichneumonidae

Genus

Mesochorus

Loc

Mesochorus vittator (ZETTERSTEDT 1838)

Horstmann, K. 2006
2006
Loc

Tryphon vittator

HORSTMANN K 1968: 318
1968
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