Stenus cirriventris, Puthz, 2020

Puthz, Volker, 2020, Neue und alte Steninen aus Vietnam (Coleoptera, Staphylinidae) 371. Beitrag zur Kenntnis der Steninen, Linzer biologische Beiträge 52 (1), pp. 553-565 : 557-558

Stenus cirriventris nov.sp. ( Abb. 2, 6, 8 , 13, 24)

M a t e r i a l u n t e r s u c h t: Holotypus (♀): VIETNAM: Phia Oak National Park, ca. 500m E main road, 1350m, 22.594’N, 105.889’E, flight inter. dist. mature secondary forest, 9.-18.V.2019, Brunke & Schillhammer.: in der CNC.

B e s c h r e i b u n g: Makropter, schwarz, Vorderkörper mässig, Abdomen stark, leicht metallisch glänzend; Vorderkörper sehr grob, äusserst dicht, auf den Elytren furchig-zusammenfliessend punktiert/skulptiert, Abdomen ziemlich grob und ziemlich dicht (vorn) bis sehr fein und weitläufig (hinten) punktiert; Beborstung lang, silbrig, leicht abstehend. Paraglossen oval. Fühlerbasis hellbraun, Keule braun, 1. und 2. Glied der Kiefertaster hellbraun, 3. Glied braun, Beine mittelbraun. Clypeus und Oberlippe schwarzbraun, dünn beborstet. Abdomen seitlich vollständig, dünn gerandet, Tarsen einfach.

Länge: 3,1-3,8mm (Vorderkörperlänge: 1,7 mm).

PM des HT: HW: 29; DE: 15; PW: 23; PL: 23; EW: 33; EL: 33,5; SL: 26.

Männchen: Beine einfach. 8. Sternit mit flacher Ausrandung im hinteren Einundzwanzigstel.

Weibchen: Unbekannt.

Kopf schmäler als die Elytren, Stirn wenig breit, flach, seitliche Längsfurchen kaum deutlich, der Mittelteil also kaum erkennbar abgesetzt; Punktierung sehr grob und sehr dicht, mittlerer Punktdurchmesser etwa so gross wie der grösste Querschnitt des 2. Fühlergliedes, Punktzwischenräume viel kleiner als die Punktradien ( Abb. 2 ). Fühler kurz, zurückgelegt bis ins hintere Pronotumviertel reichend, vorletzte Glieder kaum länger als breit. Pronotum so breit wie lang, etwa in der Mitte am breitesten, in der Vorderhälfte seitlich flach konvex, in der Hinterhälfte konkav verengt; in der Längsmitte wird ein Längseindruck wenig deutlich, je ein seitlicher Schrägeindruck ist ebenfalls erkennbar; Punktierung/Skulptur noch gröber, vor allem aber unordentlicher und noch dichter als auf der Stirn ( Abb. 6 ). Elytren quadratisch, gut so lang wie breit, Schultern eckig, Seiten lang gerade, kaum erweitert, im hinteren Viertel leicht eingezogen, Hinterrand breit ausgerandet; Eindrücke schwach; Punktierung/Skulptur sehr grob und sehr dicht, auf der überwiegenden Fläche lang-furchig, Punkte längs ausgezogen ( Abb. 8 ). Abdomen seitlich schmal gerandet, Paratergite des 4. Segments so breit wie das 1. Glied der Hintertarsen, fast unpunktiert (nur wenige, feine Punkte vorhanden), basale Querfurchen der ersten Segmente mässig tief, 7. Tergit mit schmalem, apikalem Hautsaum; Punktierung auf dem 3. Tergit ziemlich grob und ziemlich dicht, auf den folgenden Tergiten schnell immer feiner und weitläufiger werdend, auf dem 7. Tergit sind die Punkte feiner als eine Facette am Innenrand der Augen, ihre Abstände dreimal bis viermal so gross wie die Punkte (Abb. 13). An den dünnen Beinen sind die ungelappten Hintertarsen etwa vier Fünftel schienenlang, ihr 1. Glied ist gut so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammengenommen, etwas länger als das Klauenglied. Die gesamte Oberseite ist netzungsfrei.

D i f f e r e n z i a l d i a g n o s e: DieseneueArtgehörtindie S. cirrus -Gruppe und hier zu den Arten mit ungelappten Tarsen. Von diesen unterscheidet sie sich durch ihre lang-furchige Elytrenskulptur und ihre Sexualcharaktere.

E t y m o l o g i e: Der Name dieser neuen Art soll einerseits ihre Zugehörigkeit zur S. cirrus -Gruppe, andererseits die abstehende Beborstung des Abdomens signalisieren.

Figures

Abb. 1-11: Köpfe (1- 5), Pronotum (6), Elytren (7-11) von Stenus brunkei nov.sp. (HT, 1, 7), S. cirriventris nov.sp. (HT, 2, 6, 8), S. cirritenens nov.sp. (HT, 4, 10), S. cirrinotatus nov.sp. (HT, 3, 11) und S. cirriexstans nov.sp. (PT, 5, 9). Massstäbe unterschiedlich