Ethmia chrysopygella (Kolenati, 1846)
publication ID |
https://doi.org/ 10.5169/seals-986142 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.7789180 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/03C6DB16-FFE1-FFA4-FF4E-FA09FDCBFA63 |
treatment provided by |
Carolina |
scientific name |
Ethmia chrysopygella (Kolenati, 1846) |
status |
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1663 Ethmia chrysopygella (Kolenati, 1846) View in CoL
= flavitibiella Herrich-Schäffer, 1854 = flavianella Eversmann, 1844
Vorbrodt & Müller-Rutz 1914:456, Nr. 2078 Psecadia flavitibiella H.-S.; Sattler 1967:116, Nr. 56
Identifikation: Flügelspannweite 15.5–18 mm (N =17). Flügel dunkel grauschwarz, Vorderflügel mit drei tiefschwarzen Punkten. Hinterleib schwarz mit orangegelb beschupptem letztem Segment. Die grössere E. aurifluella besitzt heller graue Vorderflügel mit vier schwarzen Punkten und die orangegelbe Beschuppung des Hinterleibs erstreckt sich oberseits über die letzten drei Segmente ( Abb. 1 View Abb ).
Verbreitung: Sattler (1967:117) nennt die Schweiz (Bergün), Aserbeidschan (Karabagh), Südfrankreich (Basses-Alpes, Hautes-Alpes), Russland (Vorberge des Ural). Karsholt & Razowski (1996) geben Russland, Frankreich, Italien, Österreich und die Schweiz als Heimatländer an.
Vorkommen in der Schweiz: Lange Zeit war nur das Vorkommen bei Bergün (GR) bekannt ( Vorbrodt & Müller-Rutz 1914:456, Sattler, 1967:117). Thomann gelang am 22.5.1925 der Nachweis in der Innschlucht unterhalb Martinsbruck (GR) ( Müller-Rutz 1927:514) und Weber fand die Art am 16. und 28.7.1936 auch im Laggintal (VS) um Thalictrum minus ( Weber 1945:373) . In jüngerer Zeit sind weitere Fundorte bekannt geworden: Lago di Robièi (TI), 17.7.2004, Falter und 21.9.2007, Raupen an Thalictrum minus (Sonderegger) ; Robièi (TI), Capanna Basodino, 5.7.2010 (Bolt); Olivone (TI), Marzano, 1040 m, 4.3.2015 e. o. (Schmid); Olivone (TI), Aufstieg zum Sosto, 1800–2100 m, 2.6.2012 (Bolt, Fluri, Keller, Kopp, Schmid); Zinal (VS), 14.6.2014 (Bryner, Fluri, Kopp, Keller, Sonderegger, Wittland). Bergün (GR), 1.7.2009; Ramosch (GR), 23.5.2008 (Schmid).
Bionomie: Angaben aus der Literatur: Vorbrodt & Müller-Rutz (1914:456): Bisher nur bei Bergün von P. C. Zeller gefunden. Die Raupe lebt an Thalictrum flavum . Müller-Rutz (1922:235): Bekanntlich eine Spezialität der Umgebung von Bergün. Dr. Thomann gelang die Zucht ex ovo. Das Ei ist sehr gross, walzenförmig, anfangs weisslichperlmutterglänzend, später rosa. Die Raupen kriechen nach 10 Tagen aus und ernähren sich von Thalictrum minus . Im August sind sie erwachsen und ergeben die Falter Ende Mai–Anfang Juni des folgenden Jahres. Weber (1945:373): 16. und 28.7.1936 ein Männchen und zwei Weibchen um Thalictrum minus . Sattler (1967:117): Raupe auf Thalictrum minus und Thalictrum foetidum .
Eigenbeobachtungen: Die Vorkommen der Art liegen in der Schweiz in der subalpinen Höhenstufe zwischen 1700 und 2100 m Höhe. Falter werden in der Zeit von 9. Juni bis 17. Juli angetroffen. Ein Freilandfund von zwei erwachsenen Raupen gelang Sonderegger am 21.9.2007 an Thalictrum minus beim Lago Robièi (TI). Die Pflanzen wachsen dort in schotterigem Gelände und waren zur Zeit des Raupenfundes bereits verdorrt, neue Knospen knapp unter dem Boden schon ausgebildet. Am 14.6.2014 wurde im Val d’Anniviers (VS) bei Zinal auf rund 1800 m ü. M. eine Population von E. chrysopygella gefunden. Die Falter fliegen im Bereich von grösseren Beständen mit Thalictrum foetideum . Die Pflanzen haben zu diesem Zeitpunkt erst Blütenknospen und sind noch nicht aufgeblüht. Sie wachsen auf trockeneren Geländekuppen oder grossen, mit wenig Humus bedeckten Felsblöcken. Die Männchen fliegen nur wenig, die Weibchen gar nicht, sie sitzen in der Vegetation. Zur Eiablage werden zwei Weibchen eingefangen und zu einer eingetopften Wiesenrauten-Pflanze, T. foetidum , gegeben. Die Eiablage erfolgt problemlos und rasch. Die zuerst perlweissen Eier verfärben sich rötlich ( Abb. 2 View Abb ) und entlassen nach einer Woche die Räupchen. Diese leben offen an der Pflanze zwischen einigen wenigen Spinnfäden. Zuerst sind sie grünlich mit schwarzen Punktwarzen, werden dann grau mit weisser, orangegelber und schwarzer Zeichnung und wechseln nach der letzten Raupenhäutung zu schwarzer Grundfarbe ( Abb. 3 View Abb ). Innerhalb eines Monats sind die Raupen erwachsen. Vor der Verpuppung werden die Raupen von lang anhaltender Unruhe erfasst. Auf der Suche nach geeigneter Verpuppungsstelle können drei bis vier Tage rastlosen Umherlaufens vergehen. Schliesslich erstellen die Raupen ein dichtes, weisses Gespinst zwischen Bodenstreu oder an tiefliegenden Pflanzenblättern. In der Zucht überwintert E. chrysopygella ab Mitte September als Puppe. Die Falter schlüpfen im Frühling bereits im März, und zwar immer bei Tagesanbruch ( Abb. 4 View Abb ) (Bryner).
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
Kingdom |
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Family |
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Genus |
Ethmia chrysopygella (Kolenati, 1846)
Bryner, Rudolf & Sonderegger, Peter 2016 |
flavitibiella Herrich-Schäffer, 1854
Herrich-Schaffer 1854 |
Psecadia flavitibiella
Herrich-Schaffer 1854 |