Tolypella intricata (Roth) Leonh.
publication ID |
292521 |
DOI |
https://doi.org/10.5281/zenodo.10919520 |
persistent identifier |
https://treatment.plazi.org/id/037EA71C-9E5E-FAC6-0C16-AE1E2ECD8B9A |
treatment provided by |
Plazi |
scientific name |
Tolypella intricata (Roth) Leonh. |
status |
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Tolypella intricata (Roth) Leonh.
Verworrene Armleuchteralge
Art ISFS: Checklist: 50062 Characeae Tolypella Tolypella intricata (Roth) Leonh.
Bestimmungsschlüssel
Zusammenfassung
Artbeschreibung Bis 50 cm grosse Pflanze, robust, stark verzweigt, grün bis gelbgrün. Sprossachse: mit 1 - 2 mm relativ dick. Internodien: 2- bis 3-mal länger als die Äste, wobei sie im unteren Sprossteil 12 cm lang werden können, im oberen hingegen oft viel kürzer. Rinde: ohne. Stacheln: keine. Stipularen: keine. Astquirle: gewöhnlich aus 6 - 8 Äste im Quirl. Äste: bis 1. oder 2. Astknoten ist jeder Ast 2- bis 4-strahlig geteilt; Endzelle kurz und spitz, kann aber auch wegfallen. Sterile Äste lang (2- 8 cm), ausgebreitet und locker, während die fertilen kurz (<1 cm), stark gebogen oder gewunden sind. Monözisch. Gametangien: sitzend oder gestielt an jedem Astknoten und manchmal an der Basis der Astquirle; nie mit einer Schleimhülle. Antheridien: einzeln, Durchmesser 0,2 - 0,4 mm klein. Oogonien: zu 2 - 4 oder mehr, 0,35 - 0,55 mm lang, 0,30 - 0,50 mm breit. Oosporen: braun bis gelbgold, eiförmig, 0,30 - 0,40 mm hoch und 0,30 - 0,50 mm breit, mit 7 - 11 deutlichen Rippen und feinen Wärzchen auf der Aussenwand (unter dem Mikroskop), keine spongiöse Struktur (keine Farbveränderung bei Austrocknung). Bulbillen: fehlend.
Phänologie Tolypella intricata ist eine Frühjahrsannuelle, die mit der herbstlichen Flutung des temporären Gewässers keimen, um sich im Winterende bis anfangs Frühling entwickeln kann. Im Mai ist sie dann voll ausgereift und früchtebildend, verschwindet aber gewöhnlich vor Sommerbeginn. Vereinzelt kann die Pflanze an einem Standort jahrelang nicht mehr erscheinen, aber durch die lange Keimfähigkeit der Oosporen plötzlich wiederauftauchen. Verwechslungsmöglichkeiten Wie die meisten Characeen bildet auch Tolypella intricata Sprosse, Internodien und Äste unterschiedlicher Länge. Sie kann mit Tolypella glomerata als derzeit in der Schweiz einzige weitere bekannte Art der Gattung verwechselt werden. T. intricata unterscheidet sich im Wesentlichen durch die spitzen Endstrahlen (vs. rundlich abgestumpft), ihren dicken Stängel von 1 - 2 mm (vs. <1 mm) und die Aussenwand ihrer Oosporen mit feinen Wärzchen (vs. Spongiös).
Standort und Verbreitung in der Schweiz Es gibt einen Vermerk gegen Ende des 19. Jahrhunderts, dass Vorkommen im Kanton Genf beobachtet worden sind. Aber seither fehlt jeder Nachweis über ihr Vorkommen in der Schweiz, weder aus früheren Standorten noch aus der Umgebung.
Allemeine Verbreitung Breit verstreuter Subkosmopolit (Europa, Nordamerika, Nordafrika, Australien). Status
Status IUCN: Regional ausgestorben
Nationale Priorität: 2 - Hohe nationale Priorität
Internationale Verantwortung: 1 - Gering Erhalten/ Fördern Gefährdungen Habitatverlust Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Hohe Wassertemperaturen Wissenslücken Endgültiges Verschwinden
Ökologie
Tolypella intricata ist eine Pionierart, deren
Ökologie
noch besser zu erforschen ist. Sie besiedelt diverse Lebensraumstrukturen mit kaltem, klarem und alkalischem (pH = 7 - 8,5) Wasser: Gräben, Bäche, Flussaltarme, Weiher, temporäre Kleingewässer und Seen, meistens im Flachwasserbereich (0,15 <Tiefe <0,2 (0,5) m), welche Wasserstandschwankungen unterworfen sind. Sie konnte aber auch bis in 15 m Tiefe beobachtet werden. Lebensraum Milieux Phytosuisse (© Prunier et al. 2017)
I.1.2.1 - Charion vulgaris |
Lebensraum nach Delarze & al. 2015
KEINE ANGABE |
Abhängigkeit vom Wasser
Flüsse | 1 - Zusatz- oder Nebenlebensraum |
Ruhiges Wasser | 2 - Schwerpunktlebensraum |
Grundwasser | 0 - unbedeutend, keine Bindung. |
Nomenklatur
Gültiger Name ( Checklist 2017): Tolypella intricata (Roth) Leonh.
Volksname Deutscher Name: Verworrene Armleuchteralge
Nom français: -- Nome italiano: --
Status Indigenat: Indigen
Liste der gefährdeten Pflanzen IUCN (nach Walter & Gillett 1997): Nein Status Rote Liste national 2012
Status IUCN: Regional ausgestorben
Zusätzliche Informationen Kriterien IUCN: --
Status Rote Liste regional 2019
Biogeografische Regionen | Status | Kriterien IUCN |
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Status nationale Priorität /Verantwortung
Nationale Priorität | 2 - Hohe nationale Priorität |
Massnahmenbedarf | 2 - Klarer Massnahmebedarf |
Internationale Verantwortung | 1 - Gering |
Überwachung Bestände | 99 - (aktuell) nicht beurteilbar |
Schutzstatus
Kein internationaler, nationaler oder kantonaler Schutz |
Erhalten/ Fördern Gefährdungen und Massnahmen Habitatverlust Temporäre Kleingewässer anlegen, Wassergräben erhalten oder wieder instand setzen. Ökologische Vernetzungen schaffen. Standorte in der Nähe von aquatischen Ökosystemen (Seen und Fliessgewässer) besitzen eine höhere Wahrscheinlichkeit wiederbesiedelt zu werden als davon entfernte. Mangel an Dynamik in aquatischen Lebensräumen Temporäre Kleingewässer anlegen, die im Sommer trockenfallen. Das abwechslungsweise Trockenfallen und Fluten sollte für ein immer wiederkehrendes Angebot an Pionierflächen (offengelegtes Substrat) sorgen. Nötigenfalls Störungen (mechanisch oder durch Beweidung) schaffen, um ein Überwuchern durch mehrjährige Gefässpflanzen vorzubeugen. Wassergräben durch ein abschnittsweises Mähen im Herbst unterhalten. Hohe Wassertemperaturen Beschattung des Stillgewässers in kleineren Abschnitten schaffen, damit eine übermässige Wassererwärmung im Frühjahr verhindert wird. Beim Erstellen von Teichen dafür sorgen, dass sie von einem Baum oder Strauch teilweise Schatten bekommen. Wissenslücken Mehr Wissen über die
Ökologie
der Art in Erfahrung bringen. Neu angelegte Kleingewässer nach der Art zwischen November und April genau absuchen. Weiher und Teiche allgemein über mehrere Jahren wiederholt absuchen. Endgültiges Verschwinden Die Art an früheren Standorten oder in der Nähe wiederansiedeln. Dazu auf eine europäische Oosporenbank zurückgreifen (samt Sediment bekannter Vorkommen). Kontrollierte Keimungsexperimente sollten den Wiederansiedlungsversuchen vorangehen.
No known copyright restrictions apply. See Agosti, D., Egloff, W., 2009. Taxonomic information exchange and copyright: the Plazi approach. BMC Research Notes 2009, 2:53 for further explanation.
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